Forum: Gesundheit - Klima und Co.
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Oh, Abrecht.
Das ist ja in der Tat mal ein interessantes Thema. Außer dieser populistischen Behauptung eines Weltuntergangs-Portals kannst du sicher auch qualifizierte Quellen /Studien dazu nennen, oder?
Welchen Anlagentyp betrifft das (Leistungsklasse)? Wie wurde gemessen? Welche Stäube mit welchen Bestandteilen wurden anslysiert?
160kg/a pro Anlage bedeutet über 20Jahre Nutzungszeitraum 3,2TONNEN Abrieb. Was wiegt denn so ein Flügel (bzw. alle 3).
Hilf uns interessierten Lesern bitte weiter. Ich konnte z.B. keine weiterführenden Informationen ergoogeln.
Liebe Foristen,
Sonne und Wind schicken bekanntlich keine Rechnung, nur ein bißchen Feinstaub, so rd 160 kg je Windkraftanlage:
"Erosion der Rotorblätter: Ein unterschätztes Umweltproblem
Die Erosion der Rotorblätter ist ein weit verbreitetes, aber oft unterschätztes Umweltproblem. Die Einwirkungen sowohl von UV-Strahlung, als auch von Regen und Hagel führen zu einer beschleunigten Abnutzung der Oberfläche. Was einst glatte und weiße Flügel waren, verwandeln sich im Laufe der Zeit in rissige und brüchige Strukturen.
Umweltgefahren durch Abrieb und Plastikpartikel"
https://blackout-news.de/aktuelles/gefahren-der-windkraft-warum-die-erosion-der-rotorblaetter-unsere-umwelt-belastet/
LG, Albrecht ( 15.03.2024 )
Hi Thorsten, ich denke auch, im Laufe der Zeit wird noch einiges passieren. Aktuell scheint die Zeit zu sein, in der die Pflöcke eingeschlagen wurden, das Feintuning erfolgt dann im Laufe der Zeit.
Es wäre nur schön, wenn alles etwas gerechter ablaufen würde, z.B Netzentgeltregelung. So etwas kann man von Anfang an Regeln, das muss nicht immer erst nachgeschoben werden.
Hi Thomas,
"dass der erzeugte Strom in welche Art und Weise auch immer genutzt werden kann und es nicht zu Abschaltungen kommt, wenn gerade besonders viel Strom erzeugt werden könnte."
Absolut.
Fun-Fact: Im Münsterland erfährt gerade die Druckluftspeichertechnik eine Renaissance. Soll 2026 in Betrieb gehen und 2028 den Vollausbau erreichen. 640MW Leistung, theor. 64GWh Kapazität, Round-Trip-Effizienz ~65% ("Rein-Raus-Effizenz").
Ich denke, wir werden einen bunten Blumenstrauß an Techologien und Konzepten sehen, die sich mit zunehmendem EE- und Netzausbau in den nächsten Jahrzehnten wieder konsolidieren werden. Dabei wird es aber auch unvermeidlich sien, dass mal die Erzeugerseite und mal die Nachfrageseite vorne liegt. D.h. produzierter Strom wird zu (hoffentlich möglichst geringem Umfang) abgeregelt werden müssen, bzw. auf der Lastseite kann die Nachfrage/Kapazität nicht zu 100% gedeckt werden, um 100% Anlagenausnutzung gewährleisten zu können (dann läuft der modulare und skalierbare Elektrolyseur die meiste Zeit nur mit 50% seiner Kapazität). Da wird dann eine Kostenrechnung zeigen müssen, was ökonomischer ist, Erzeuger abregeln (und ggf. entschädigen) oder Verbraucher nicht voll auslasten (höherer Fixkosten-Anteil).
Insgesamt bin ich dafür, die Möglichkeiten und Chancen bestmöglich zu nutzen und nicht überall gleich einen ideologischen Weltuntergang hinein zu interpretieren.
Letztlich sind wir zum Erfolg verdammt. Atomstrom ist die nächsten 20Jahre + keine Alternative. Kohle wollen wir nicht mehr verbrenne und Erdgas soll auch minimiert werden. Das schränkt die Möglichkeiten schon ein wenig ein.
Moin Thorsten, stimmt daran dachte ich nicht, dass von Beantragung bis Bau, Jahre vergehen. Das geht also auf das Konto der alten Regierung.
Demnach müsste dann die Aufgabe sein, alle bestehenden und zu bauenen Windparks so effizient zu machen, dass der erzeugte Strom in welche Art und Weise auch immer genutzt werden kann und es nicht zu Abschaltungen kommt, wenn gerade besonders viel Strom erzeugt werden könnte.
Dazu den Ausbau der Netze und dann kann man weitere Windparks bauen.
Bevor man permanent neue Anlagen aus dem Boden stampft, sollte man erst einmal die Effizienz steigern das würde der Energiekostensteigerung zugute kommen.
Moin Thomas.
" Es wurden auch unter den Grünen lediglich Windparks aus dem Boden gestampft, ohne eben auf Netzkapazitäten zu achten oder eben, ohne überschüssigen Strom anders verwerten zu können!"
Gefühlt oder vermutet?
Ganz konkrete Frage: Welche Windparks, die aktuell im Aufbau oder sogar schon am Netz sind, wurden von der Ampel Genehmigt?
Es wäre schon eine Meisterleistung in Entbürokratisierung, wenn es die Ampel innerhalb von gut zwei Jahren geschafft hätte, Genehmigungsverfahren und Bauabläufe so zu beschleunigen, dass jetzt tatsächlich schon von ihr genehmigte/"gebaute" Windkraftanlagen überschüssigen Strom produzieren können oder in Kürze könnten.
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/windkraft-anlagen-planung-dauer-sachsen-100.html
"Wir gehen davon aus, dass es durchschnittlich zwischen fünf und sieben Jahren dauert von dem Moment, in dem man sich dazu entschließt, einen Antrag zu stellen, bis die Windenergieanlage dann tatsächlich ans Netz geht"
Andere, optimistischere Schätzung liegen im Bereich von 3 Jahren.
"Die Grünen mach ich dafür verantwortlich, dass sie die Vorgehensweise der Merkelregierung fortführen [...]
Jetzt, im Nachhinein wird nachgebessert!"
Ja was denn nun? Machen sie jetzt weiter, wie die Merkelregierungen oder bessern sie jetzt im Nachhinein nach? Man kann ja darüber streiten, ob sie derzeit wirklich den derzeit besten Weg gehen, aber bei Genehmigungs- und Realisierungszeiträumen, die eine Legislaturperiode überschreiten, kann ich Grüne und Ampel nicht für den Ist-Stand zur Rechenschaft ziehen. Im Gegenteil. Der EE-Ausbau nimmt endlich mal wieder Fahrt auf.
In 2-3 Jahren wird hoffentlich mit einem starken Zuwachs an EE-Strom zu rechnen sein (nicht nur in Norddeutschland, aktuell hat NRW den größten Zubau). Zusätzlich werden dann auch erste Lücken im Netz geschlossen (z.B. Meppen - Dörpen) und wir haben ~1GW/1GWh Speicherleistung mehr am Netz und mindestens 300-500MW zusätzliche Elektrolyseure. Northvolt will dann schon Produzieren, VW-Salzgitter wird dann schon produzieren. Mit den Chipfabriken in Magdeburg und Dresden stehen weitere große Stromabnehmer nördlich von BY/BW in den Startlöchern.
"Es ist eben wieder die Situation, dass das Pferde von hinten aufgeräumt wird!"
Vielleicht ist das so, aber das Pferd wird wenigstens gesattelt und reitbar gemacht, anstatt es nur nutzlos rumstehen zu lassen und trotzdem füttern zu müssen.
Nein Thorsten, nicht ganz...Auch unter den Grünen, in Kombi mit der Ampel, wurden und werden regenerative Anlagen gebaut, ohne das eine Abriegelung vermieden werden kann. Es wurden auch unter den Grünen lediglich Windparks aus dem Boden gestampft, ohne eben auf Netzkapazitäten zu achten oder eben, ohne überschüssigen Strom anders verwerten zu können!
Hauptsache, die Anlagen stehen!
Die Grünen mach ich dafür verantwortlich, dass sie die Vorgehensweise der Merkelregierung fortführen, ohne ein rundes Paket daraus zu machen, ein sinnvolles, ökologisches Konstrukt. Stattdessen wird Ökostrom verschwendet und der Michel sill sich mit dem Waschlappen waschen.
Jetzt, im Nachhinein wird nachgebessert! Es ist eben wieder die Situation, dass das Pferde von hinten aufgeräumt wird!
Ok, unter Merkel gab es keinen Sattel, aber so,wie die Grünen den auf das Pferd bugsieren, ist schon sehr dilettantisch! Ok, geht auch, man riskiert nur, daß der Gaul ausschlägt;-)
Bevor vorprescht und einfach auf die Grünen einprügelt, weil es do schön einfach ist einfach mal schauen, wer für den aktuellen Zustand verantwortlich ist.
Die Windräder, die zur Zeit gebaut werden, wurden noch unter Merkel beantragt. Die Batteriegroßspeicher und Elektrolyseure die demnächst gebaut werden sollen (!), unter der Ampel.
Du bist gerade sehr schnell dabei, wieder mal sie Grünen dafür verantwortlich zu machen, dass die eigentlich die Versäumnisse der Vorgängerregierung aufarbeiten und beseitigen wollen.
...und genau das ist es, was ich den Grünen immer wieder ankreide. Sie bringen etwas ins Laufen, aber das ist nicht richtig effektiv, teilweise kontraproduktiv. Alles mögliche wird vorgeschrieben, aber wenn die Windkraft ausgebaut wird, macht man die Sache nicht rund, sondern entwirft ein Konstrukt mit Subventionen, die vom Abnehmer übernommen werden müssen. Das Logische ist doch, die Windenergie z.B. gleich mit der Wasserstofftechnologie zu kombinieren. Geenpeace machte das von an.
Bevor man vorprescht, in wilden Aktionismus verfällt, einfach mal nachdenken, und planvoll vorgehen. Lieber etwas weniger, dafür aber effizient und in ein Gesamtkonzept eingebunden.
Dazu kann man die Bürger noch mitnehmen, durch Beteiligungen, wie es leider nur teilweise passiert und es wird ein Schuh draus! Die Widerstände werden deutlich weniger, die Zustimmung und vor allem die Identifizierung mit dem Projekt steigt massiv.
Dann muss man Klimapolitik auch nicht von oben verordnen und kann sogar bei Wahlen punkten. Eine klassische win win Situation.
Thomas, da bin ich ganz bei dir.
"Was ich nicht verstehe ist, wenn schon mehr Windanlagen gebaut werden, als die Netze verkraften, warum wird dann bei Überkapazität abgeschaltet und parallel nicht Wasserstoff erzeugt?
Warum wird so etwas nicht Standart?"
Zum Glück ist da gerade einiges in der Pipeline. Gerade in Norddeutschland werden z.Z. MW-weise Elektrolyseure, Batteriespeicher und Batteriefabriken aufgebaut.
"Jeder Windpark sollte so eine Anlage in der Hinterhand bereithalten, anderenfalls gibt es keine Entschädigung bei Abschaltungen wegen Überkapazität."
Bin dafür.
Aber zur Einordnung der abgeregelten Mengen:
im Q1 2023 wurden etwa 3,5TWh abgeregelt. bei 132,8TWh Stromerzeugung in Q1/23 entspricht das etwa 2,6% des erzeugten Stroms. Die Entschädigungskosten liegen dabei bei ~250 Mio €.
Die abgeregelte Strommenge wäre gut für ca. 60t H2 oder 17.500.000.000km BEV Fahrleistung (bei 1,4 Mio BEV 01/2024 entspricht 12.500km. Mit dem abgeregelten EE-Strom könnten also recht problemlos alle aktuell zugelassenen BEV geladen werden (Fahrleistung ~12.500km/Quartal). Das sollte man in der Tat nicht verschwenden.
"Stattdessen drückt man die Kosten dem Verbraucher über den strompreis aufs Auge."
Ja, ein saublödes Konstrukt. Die Regierung ist derzeit dabei, das deutsche Übertragungsnetz von TenneT zu übernehmen, um den Netzausbau weiter beschleunigen zu können. Über Sinn und Unsinn kann man sicher streiten. Ich sehe kritische Infrastruktur aber lieber in öffentlicher Hand, als bei gewinnorientierten Unternehmen in privater oder fremdstaatlicher Hand. Die Idee einer "Deutschland-Netz AG" oder Genossenschaft, mit Bund, Ländern und ggf. noch Kommunen als Anteilseignern hätte durchaus Charm.