Forum: Gesundheit - Klima und Co.

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Thomas,

ich glaube, du verkennst da die Historie.

Unter den Merkel Regierungen wurden 14 von 17 AKW abgeschaltet. Kohle(!), Öl und Gas wurden explizit als Übergangstechnologien/-alternativen eingestuft. Unter Grüner Beteiligung wurden lediglich drei verbleibende AKWs nach einer Laufzeitverlängerung (gegen den Willen der Betreiber) abgeschaltet.

Es ist eben nicht so, dass wir eine Problem mit konventioneller Stromerzeugungskapazität hätten. Die von dir gepostete Situation mit Transnet BW ist einzig dem Umstand geschuldet, dass Transnet eben nicht für ein kurzfristiges Anfahren konventioneller Reservekraftwerke tief in die Tasche greifen wollte.

Zur Einordnung: Der Anteil privaten Stromverbrauchs (und nur um den ging es bei dem Sparaufruf) beträgt ca. 25% des Strombedarfs im TransnetBW Netz. Davon sollten die App-Nutzer (also längst nicht alle, also auch kein allgemeiner Aufruf "an die Bevölkerung") Stromverbrauch möglichst aus dem kritischen Zeitfenster herausschieben. Ich glaube das fragliche Zeitfenster lag zwischen 06:00 und 14:00 Uhr. Das Ganze Thema ist also eines, das die Wirtschaftlichkeit des Netzbetreibers betrifft, um Kosten zu reduzieren. Es ist eben kein Thema, das die Stromversorgung oder Netzstabilität als solches betroffen oder inFrage gestellt hätte. Der Netzbetreiber hat das für ihn günstigste/wirtaschaftlichste Vorgehen gewählt. Eine wirkliche Blackout Gefahr oder Stromversorgungunsicherheit hat nicht bestanden.

Ich finde das Verhalten von TransnetBW clever und umsichtig; ökonomisch und ökologisch. Inwiefern die Stromkunden daran wirtschaftlich partizipieren (z.B. durch niedrigere Strompreise) steht auf einem anderen Blatt.

Wie das ganze bisweilen medial oder propagandistisch ausgelschachtet wird, ist teilweise mehr als fraglich.

 

Grundsätzliche Abhilfe vor solchen Situationen kann auf mehrere Arten erreicht werden, z.B.:

  • Netzausbau
  • Aufbau von Pufferspeichern (Pumpspeicher, Akku, ...)
  • Digitalisierung der Stromnetze und besseres Lastmanagement
  • Mehr EE (PV, WKA, Biogas)

 

"Notwendiges wurde völlig falsch umgesetzt."

Ja, das muss man Rückblickend leider so sagen. Betrifft aber eben nicht (nur) die letzten 2 Jahre, sondern die letzen 20 Jahre.

Ich finde es nur immer bedenklich, wenn man - dem einfachsten Impuls folgend -kollektiv auf eine gemeinsames, geschaffenes vermeintliches Feindbild eindrischt.

Gilt auch für die Bauernproteste. Angeblich geht es aj nicht nur um Agrardiesel und Subventionen, sondern auch insgesamt um Strukturprobleme und überbordende Bürokratie. In den letzten 25 Jahren wurde das Landwirtschaftsministerium, abgesehen von 2001-2005 und ab Dez 2021 durchgehend von CDU und CSU geführt. Und das, wo Bauern i.d.R. CDU/CSU wählen oder sogar Parteimitgleid sind und in entsprechenden Gliederungen sitzen.

Seit 2017 fordert der Bundesrechungshof eine Reform/Abschaffung der Agrardieselsubventionen und hat diese Forderung Anfang 2023 erneuert. Mitte Dezember 2023 beschließt der Rechnungsprüfungsausschuss einstimmig, mit den Stimmen der AFD und CDU, dass Finanzminister Lindner einen Gesetzentwurf präsentieren soll, der die Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge schnellstmöglich aufhebt!

Und von wem wird jetzt auf wen eingedroschen?

Da wird eine dermaßen aufheizte Hetz- und Schmierenkampagne gefahren, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann, wenn man mal hinter die Fassade schaut...

 

 

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Thomas V. 6037 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Moin Thorsten,

Welche alte, bestehende Infrastruktur soll denn das gewesen sein, die zu früh abgeschaltet wurde?

Na, die Atomkraftwerke! Unter Merkel wurde stattdessen die fossilie Energie hochgefahren. Das funktionierte.

Dann kamen die Grünen und wollten die eierlegende Wollmilchsau - keine Fossilen, keine Aromkraft, stattdessen die Regenerativen. Problem, diese existieren/existierten gar nicht in ausreichender Menge und noch fataler, die dafür benötigte Infrastruktur war/ist nicht vorhanden. 

Hatte wir zuvor zentrale Kraftwerke dort, wo viel Energie benötigt wurden, haben wir heute die Kraftwerke dort, wo viel regenerative Energie (z.b. Wind) zur Verfügung steht, aber eben keine Energieabnehmer. 

Bekannt war von vornherein, dass der Ausbau der Netze, der Stromtrassen, deutlich mehr Zeit benötigt, als der Ausbau der Regenerativen. Aber solche Kleinigkeiten halten einen Ideologen nicht auf.

Das Resultat ist allen bekannt!

Fazit: Notwendiges wurde völlig falsch umgesetzt. Die Kosten laufen aus dem Ruder. Der Widerstand wird größer. Die Spaltung der Gesellschaft schreitet voran. Die extremen Flügel erhalten massiven Zulauf, bis hin zur Bildung neuer Parteien. Und die Verursacher dieser Misere...Die sind sich keiner Schuld bewusst. Schuld sind immer die anderen, allen voran die AFD. 

Untermauert wird die verkorkste Energiepolitik durch weitere massive Fehler auf anderen politischen Feldern, genannt sei stellvertretend die Migrationspolitik.

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

"Das Fazit: zu schnelles Abschalten einer alten,  bestehenden Infrastruktur, bevor die neue Inrastruktur gebrauchsfähig ausgebaut wurde! Politischer Fehler!"

Welche alte, bestehende Infrastruktur soll denn das gewesen sein,  die zu früh abgeschaltet wurde?

 

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Thomas V. 6037 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Hallo Thorsten, es geht nicht nur um einen schnelleren Netzausbau.

Ein wesentliches Problem dabei ist, dass die bestehenden Stromleitungen noch auf der alten Energieinfrastruktur basieren. Derzeit fehlen ausreichende Nord-Süd-Verbindungen - so genannte Stromautobahnen - um den Energiefluss effizient zu gestalten

Lösung dieses Dilemmas erfordert daher einen zweigleisigen Ansatz: Zum einen die dringend benötigte Kraftwerksstrategie, die eine klare Zeitachse für Backup-Energiequellen vorgibt, und zum anderen den Ausbau der Leitungsinfrastruktur. Letzteres ist in Arbeit, muss aber beschleunigt werden, um auch in Zukunft eine stabile und effiziente Energieversorgung in Deutschland zu gewährleisten.

https://www.focus.de/finanzen/news/stromengpass-im-suedwesten-buerger-muessen-strom-sparen-jetzt-appelliert-netzbetreiber-an-habeck_id_259577548.html

 

 

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Carlos 942 Kommentare Angemeldet am: 18.12.2018

Albrecht, Kretschmann ist noch der Grüne mit einem gewissen Realitätssinn. 

Das mit den Waschtipps hatte ich ganz verdrängt.

Wusstest du schon, dass man mit Regenwasser auch waschen kann ?

Robert Habecks Duschtipps Kampagne hat den Staat 83 Millionen gekostet. 

Da lobe ich mir dem GM Klabauterbach. Wenn es zu heiß wird, einfach mal in einer Kirche abkühlen.

 

 

 

 

 

 

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Albrecht 2779 Kommentare Angemeldet am: 15.06.2018

Hallo Thomas, 

Baden-Württemberg ist doch das Bundesland, dessen Ministerpräsident Winfried Kretschmann bereits in der Vergangenheit und somit rechtzeitig zum Verzicht aufs Duschen aufgerufen und eine " Katzenwäsche" mit dem Waschlappen anempfohlen hat. Der Mann wusste also damals schon, was notwendig kommen wird und dass das Licht in "seinem" Bundesland bald ausgehen wird. 

Er wird dann seine Be- oder Erleuchtung aus dem Schein seiner Pelletheizung beziehen.

https://m.focus.de/politik/deutschland/gibt-sich-als-energiesparer-minister-kretschmann-raet-vom-duschen-ab-waschlappen-ist-eine-brauchbare-erfindung_id_136744397.html  

 

LG, Albrecht ( 15.01.2024 )

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

"so unwahrscheinlich ist ein Blackout gar nicht"

Ein Blackout ist kein Stück wahrscheinlicher geworden. Es gaht TransnetBW darum Kosten für zusätzlichen Strom (Import oder konv. Kraftwerke anfahren) zu begrenzen/minimieren.

"Das Fazit: zu schnelles Abschalten einer alten, bestehenden Infrastruktur [...]"

Welche sollen das sein? Von den letzten drei AKWs kommt da allenfalls Necckarwestheim 2 mit 1,3GW in Frage. Oder die 14 AKWs, die die Vorgängerregierungen bereit abgeschaltet hatten?

Die Stromversorgung war auch 2023 wieder eine der zuverlässigsten überhaupt:

https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Bilder/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/Versorgungssicherheit/SAIDIStrom.png?__blob=poster&v=1

 

Blackout Phobie oder Panikmache ist fehl am Platz.

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Carlos 942 Kommentare Angemeldet am: 18.12.2018

Moin , ja Traumtänzer, die jetzt von der Wirklichkeit eingeholt werden.

Es sind aber nicht nur die üblichen Verdächtigen.....

Lisa Paus braucht für ihr Vorhaben eine neue Behörde mit 5000 Beamten. Überall fehlen Arbeitskräfte. Der Staat wird immer bürokratischer und beschäftigt immer mehr Beamte. 10.000 Beamte hat die Ampel schon zusätzlich beschäftigt. Niemand stoppt die Irrläufer...

Hubertus Unheil schafft sämtliche Sanktionen für Arbeitsunwillige ab und erhöht das Bürgergeld um ca. satte 12 %. Niemand hat ihn gestoppt. Oh das Bürgergeld sprengt ja erstaunlicherweise unseren Haushalt. Es sind nur locker 10 Mrd. als geschätzt und Leute aus dem Niedriglohnsektor melden sich vermehrt arbeitslos. Jeder Klardenkende konnte die Entwicklung vorhersehen. Hubertus Unheil möchte jetzt wieder Sanktionen einführen ( übliches Ampel rein in die Kartoffeln-raus aus den Kartoffen-Spiel ) - die Erhöhung ist aber durch. Was würden Arbeitnehmer in einem Wirtschaftsunternehmen denken, wenn sie heute dies und morgen

Es ist kein Zufall, dass selbst die nicht handlungsfähige Sahra Wagenknecht Partei mehr Wählerstimmen als jeden Ampelpartei bekommt.

Nachdem Sixt wie vor Wochen berichtet sich von allen Teslas trennt ( die Akkus halten nur begrenzt und der Gebrauchtwagenpreis ist mies ) verkauft Hertz jetzt 1/3 seiner E- Autos. Das sind 20.000 Autos. Die Tendenz geht weg vom E-Auto. Auch die Verkäufe werden deutlich zurückgehen.

Regierungsversagen voraus. Das kommt davon, wenn man alles auf einmal möchte und gegen die Bevölkerung agiert. Ich halte nichts von der Merkelära, aber das wäre Merkel nie passiert. Die Grünen haben ihre Themen, aber sie sind nicht in der Lage irgendetwas sinnvoll umzusetzen. Gut gemeint ist das Gegenteil von gut.   

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Thomas V. 6037 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Unterm Strich: weiterer und schnellerer Netzausbau ist wichtig und Notwendig.

Absolut richtig! Aber was ist das Fazit aus dieser Notwendigkeit?

Das Fazit: zu schnelles Abschalten einer alten,  bestehenden Infrastruktur, bevor die neue Inrastruktur gebrauchsfähig ausgebaut wurde! Politischer Fehler! 

Aber du siehst Thorsten, so unwahrscheinlich ist ein Blackout gar nicht. Robert sieht das aber anders, sagt er doch, wir haben kein Stromproblem, es brennt nur das Licht nicht (...)

So sind sie eben, unsere Traumtänzer!

 

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Um was es dabei geht, ist in deisem schon etwas älteren Artikel gut beschrieben:

https://www.suedkurier.de/ueberregional/wirtschaft/app-schlaegt-alarm-baden-wuerttemberg-wirklich-am-rande-des-stromausfalls;art416,11391409

 

Unterm Strich: weiterer und schnellerer Netzausbau ist wichtig und Notwendig.

 

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