Forum: Gesundheit - LCHF, Leptin, Insulin, flexibler Stoffwechsel ...
Zum Thema Glutene (Weizen vs. Dinkel):
Gluten bezeichnet kein einzelnes Protein, sondern eine Proteinmischung.
Jede Getreideart weist eine eigene spezielle Proteinmischung in ihrem Gluten auf.
Bei jedem Getreide besteht Gluten immer aus zwei Proteingruppen, den sog. Prolaminen und den Glutelinen.
Die Prolamine und Gluteline in den verschiedenen Getreidearten unterscheiden sich in ihrer Struktur und Zusammensetzung/Mengenverhältnis voneinander. Daher haben sie auch bei unterschiedlichen Getreideart auch unterschiedliche Namen:
Die Gluteline des Weizens heißen Glutenin, die Prolamine Gliadin. Da es mehrere verschiedene Gliadine im Weizen gibt, werden diese als Alpha-, Beta-, Gamma- und Omega-Gliadin bezeichnet (Auch diese Gruppen weisen Untergruppen auf).
Der menschliche Körper reagiert gar nicht auf das gesamte Gluten im Weizen, sondern wohl hauptsächlich auf dass Omega-5-Gliadin.
Dinkel enthält wenig bis keine Omega-Gliadine. Damit fällt ein Hauptauslöser für Unverträglichkeiten weg.
Weizen enthält mehr Gluteline als Dinkel. Die ist eine Folge der Weizenzucht mit dem Ziel, den Weizen besser verarbeitbar für die Industrie zu machen.
Im Dinkel sind mehr Prolamine enthalten als im Weizen. Das unterschiedliche Glutelin/Prolamin-Verhältnis ist ein weiterer Faktor, der das Dinkelgluten vom Weizengluten unterscheidet und für die bessere Verträglichkeit des Dinkels verantwortlich sein kann.
Ob Dinkel oder andere Getreide vertragen werden, ist aber durchaus auch individuell verschieden.
LG Thorsten
Robert, das meinte ich nicht. Mich interessiert, ob bei einem Diabetiker2 nach dem Verzehr eines Steaks, der Glucosespiegel ansteigt. Das das Insulin hochgeht ist klar...solange es noch reagiert.
Hallo Thomas,
>Steak löst eine Insulinreaktion aus. Ich frage mich, wie sich das bei einem Diabetiker2 äußern würde.
das hat Prof Bikman ja in einer Studie herausgefunden und er hat noch nicht mal Diabetiker genommen, sondern LCHF verglichen mit SAD "Standard amerikanisches Essen".
Und das Ergebnis war, dass der Insulinausstoss bei den SAD-Essern um Faktoren höher war als bei LC. Das dürfte dann beim Diabetiker nochmal höher sein, da er in höherem Maße insulinresistent geworden ist.
Und dann kommen all die metabolischen Störung eines krankhaft hohen Insulinspiegels zum Tragen...kann das Steak an sich aber nix für, denn in einem gesunden Körper passiert das nicht.
@Thorsten: Ja es gibt ca. 200 verschiedene Glutenproteine; aber die vom Weizen und Dinkel nennen sich beide Gliadin. Dinkel ist ja auch ein Ur-Weizen (wie Kamut), der sich jedoch nicht so prima überzüchten lies wie der heutige "Roundup-Ready Zwerg-Weizen", der primär angebaut wird. Aber es mag auch beim Gliadin nochmal Unterschiede geben...es wird ja auch spekuliert, dass Bio-Weizen und der "Roundup-Ready Zwerg-Weizen" sich beim Gluten unterscheiden. Sicherlich, denn die Pflanze sieht anders aus. Ich schreibe es ja auch im Buch...es gibt auch 10-20 neue Glutenproteine aufgrund der Züchtung des Weizens...
VG,
Robert
"Ansonsten hast Du Recht: es hat mehr Gluten als Weizen...und Gluten ist für alle schlecht verdaulich."
Gluten ist nicht gleich Gluten. Das ist eine ganze Familie an Glutenen (Eiweißen). Unterschiedliche Getreide haben unterschiedliche Glutene, die unterschiedlich vertragen werden. Nicht alle bereiten Probleme.
Kann also.gut sein, dass z.B. Gluten aus Dinkel deutlich weniger problematisch, als Gluten aus Weizen; selbst bei größeren Menge.
LG Thorsten
Robert, ich hab mal eine Frage...nicht ganz passend zum Thema:
Steak löst eine Insulinreaktion aus. Ich frage mich, wie sich das bei einem Diabetiker2 äußern würde. Bei dem wirkt Insulin ja nicht mehr richtig und er reagiert auch nicht auf eine Insulinanforderung.
Wenn der nach dem Essen eines Steaks seinen Zucker misst, registriert er dann höhere Glucosewerte? Oder wird das Insulin für andere Zwecke benötigt, die nichts mit Glucose zu tun haben.
Weisst du darüber etwas? Würde mich interessien.
Hallo Thomas,
Dinkel hat einen besseren Ruf weil es als nicht so überzüchtet gilt...weil es das fast nur in Bio-Qualität gab, also vor ca. 20 Jahren spreche ich. Und ich fand auch, dass es besser schmeckt. Nussiger.
Ich habe über 10 Jahre alles mit Dinkel gemacht und es vermeindlich auch besser vertragen als Weizen. Im Nachhinein wage ich das zu bezweifeln.
Ansonsten hast Du Recht: es hat mehr Gluten als Weizen...und Gluten ist für alle schlecht verdaulich.
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MAOA baut auch Neurotransmitter /Catecholamine ab...u.a. Dopamin. Daher denke ich...könnte ein schnelles MAOA durchaus ein Glückgefühl schnell abräumen.
VG,
Robert
Robert, zu MAOA Google ich mal, fand aber nichts im Zusammenhang mit Zucker. Das geht in Richtung Aggression und Noradrenalinabbau.
Moin Robert, wenn ich das mit dem Dinkel lese...allmählich frage ich mich, warum Ökokreisen Dinkelprodukte so hoch gehalten werden. Das Gluten bei Dinkel ist sehr hoch und die Insuliwirkung ist auch deutlich höher, als bei Roggen.
Warum hat Dinkel einen so guten Ruf? ...abgesehen davon, dass Dinkelbrot häufig sehr trocken ist und nicht einmal.besonders gut schmeckt.
Hallo Thomas, hallo Thorsten,
das was Du beschreibst, Thomas, kenne ich jedenfalls zu Genüge. Ich hatte es ja schon oft geschrieben: nach meinem bis 2016 normalen Frühstück (2 Brote mit Marmelade) hatte ich gegen 9:30 Uhr Hunger (obwohl ich gut 5 KG mehr Fett auf den Rippen hatte als heute). Das war die fallende Flanke vom Blutzucker. Heute bekomme ich gegen 14:00 Uhr Hunger, also 4,5 Stunden später :-)
Zum Zucker-High: ich glaube, ohne nerven zu wollen, dass hier das Enzym MAOA mit reinspielt. Denn ich kenne das nicht. Ich kenne Hunger und Gereitzheit aufgrund von Hunger (damals, heute kenne ich das nicht mehr) ...aber ich kenne kein Zucker-High. Hatte ich nie im Leben. Auch kein Runners-High...auch nicht nach 25 Kilometern laufen oder 3h Fußball spielen. Das mag an meinem schnellen MAOA liegen, was einige Hormone sehr schnell abbaut.
@Thosten: Jupp, kann ich so bestätigen. Bei Vollkorn-Roggensauerteig, gleiche Menge KH, geht der BZ nur auf 6.5 statt 8 oder 8.5 (Dinkel-650 und 1050ziger Mehl) hoch. Und 6.5 ist absolut unkritisch. Bei 8.5 bin ich schon nicht mehr so sicher. Und wie Thomas auch schreibt: man weiß leider nicht genau von sich, wie hoch Insulin in dem Moment geht...
Ich denke, wir sind nun mit einer sehr guten und ruhigen Diskussion ziemlich nah gekommen ;-) ...was mir halt am Herzen liegt: Wenn der Doc von KH spricht, dann hat er die Leute vor sich, die ich am Anfang des Threads beschrieben habe: metabolisch kranke mit Nüchtern-Insulin von 22...dito Leptin. Faktor 4-5 zu hoch! Daher muss er zu LCHF oder besser sogar, weil noch einfacher, keto raten. Nach aktueller Studienlage ist es die Ernährung, die am einfachsten und besten dagegensteuert. Siehe die zitierten Studien. Er spricht nicht uns an!
VG,
Robert
Guter Ansatz von Thorsten, Heißhunger und Insulin.
Interessant wäre, wie hoch dein Insulin geht, wenn du z.B Nudeln isst. Vielleicht ist die Insulinreaktion zu heftig und drückt den Glucosespiegel zu tief.
Wie tief sackt dein Blutzucker nach einer carbreichen Mahlzeit? Geht er unter deinen Nüchternwert?