09.05.2010

Leptinresistenz ist , wie wir gehört haben, die Unfähigkeit des Leptins, effizient mit dem Gehirn zu kommunizieren. Das Gehirn wehrt sich gegen zu hohe oder permanent andauernde Leptinsignale, indem es die Schotten dichtmacht. Ursachen für ein Übermaß an Leptin im Blut sind: 1. zu viele Kohlehydrate 2. zu viele Mahlzeiten 3. zu umfangreiche/kalorienreiche Mahlzeiten 4. Essen am späten Abend, wenn der Leptinspiegel sowieso von Natur aus hoch ist 5. chronischer Stress 6. zu wenig Protein 7. Bewegungsmangel Auf alle diese Punkte werde ich noch ausführlich zurückkommen. Zuerst möchte ich den Punkt Kohlenhydrate besprechen. Die Funktion von Leptin und Insulin ist sehr eng miteinander verknüpft. Erhöht sich der Insulinspiegel, geht auch Leptin nach oben und umgekehrt. Nicht umsonst werden die Klassiker Nudeln, Reis, Brot usw. als „Sättigungsbeilagen“ bezeichnet. Sie erhöhen den Leptinspiegel, was zunächst einmal vom Gehirn als Sättigungssignal interpretiert wird. Wie wir alle wissen, sind kleine Mengen Kohlehydrate für uns kein Problem. Doch ab wann sind es zu viele KH? Wir sollten uns klar machen, dass der menschliche Körper von Grund auf so gedacht ist, dass wir den ganzen Tag topfit sind, und hart arbeiten können. Ein Energiecrash aufgrund von Unterzuckerung kommt bei einer funktionierenden Homöostase nicht vor. Selbst wenn wir nach dem Frühstück keine Gelegenheit haben sollten, bis zum Abend etwas zu essen, sollten wir zwar zeitweilig etwas Hunger verspüren, jedoch keinerlei Nachlassen der Leistung. Für die Paläofans könnte man es so ausdrücken: Wenn der Steinzeitmensch auf die Jagd ging, hatte er selten einen Rucksack voller Äpfel und Müsliriegel dabei. Wenn ihr ca. 3 Stunden nach der letzten Mahlzeit bereits den unwiderstehlichen Drang verspürt, wieder etwas zu essen, da ihr sonst nicht konzentriert weiterarbeiten/trainieren könnt, habt ihr wahrscheinlich ein Problem mit zu viel Insulin, und solltet die Kohlenhydratzufuhr reduzieren. Kleine Zwischendurchmahlzeiten braucht der Mensch eigentlich nicht. Auch keine kalorienhaltigen Getränke. Ein ständiges Nachfüllen von Kohlehydraten, um nicht in den Unterzucker zu kommen, ist wahrscheinlich der gängigste Ernährungsirrtum. Die meisten hier im Forum wissen natürlich, dass das Blödsinn ist. Ein solches Verhalten führt in der Regel zu Insulinresistenz und Leptinresistenz, die fast immer im Doppelpack auftreten. Hier im Forum wird das Hormon Insulin oft als der Bösewicht identifiziert. Das ist es jedoch keineswegs, wenn man es effizient arbeiten lässt. Tatsache ist: auf Insulin können wir nicht verzichten. Ohne Insulin würden wir sterben. Was also macht Insulin eigentlich ganz genau, wenn es das tut, was die Natur vorgesehen hat, und nicht von schlechten Ernährungsgewohnheiten gestört wird? Das erfahrt ihr nächste Woche in Teil 5. LG, Michaela