Forum: Gesundheit - Low Carb und Schilddrüsen-Werte
"Ob auch Autoantikörper, z.B. TPO-Antikörper bei der Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis) oder antinukleäre Antikörper bei Kollagenosen (z.B. Lupus erythematodes) durch eine Ernährungsumstellung gesenkt werden können, wurde - erstaunlicherweise - noch kaum untersucht. Nach allem was wir wissen ist eine ballaststoffreiche Kost aber eine Empfehlung, für die sehr viel spricht. Eine Studie zeigte bereits, dass eine faserreiche Ernährung mit einer erniedrigten Krankheitsaktivität bei Lupus-Patientinnen einhergeht (Minama et a., 2003).
Das immunologische Netzwerk hat sein Trainingszentrum im Darm. Dort wird es täglich neu herausgefordert - durch Moleküle aus der Nahrung, auf die reagiert werden muß oder durch bakterielle Stoffwechselprodukte. Ein nutritiv trainiertes immunologisches Netzwerk ist stärker und straffer als ein Netzwerk, das seine Anregungen nur aus fast food bezieht. Und deshalb neigt ein trainiertes Immunsystem weniger zu Extremen." Quelle: http://immunendokrinologie.de/html/___darmtrakt.html
Als Ballaststoffe sind Präbiotika besonders zu empfehlen. Eine Kombination mit Probiotika ist naheliegend. Vorher könnte auch mal eine Darmsanierung mit Heilerde vorgenommen werden.
Supplementierung von Selen ist bei Hashimoto laut Burgerstein Handbuch angezeigt:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20883174
https://de.wikipedia.org/wiki/Hashimoto-Thyreoiditis#Behandlung
Selenomethionin bzw. Selen-L-Monomethionin ist hoch bioverfügbar. Ansonsten enthalten auch Kokos, Paranuss und Kürbiskerne signifikante Mengen an Selen und bringen natürlich noch diverse andere gesundheitliche Vorteile mit sich.
Herrlich Markus!
Bei Dir lerne ich immer gerne dazu, auch wenn es vielleicht schon woanders irgendwo stand. Sprache ist eben eine Kunst für sich...
lg
Hallo Monique,
Hallo Monique,
ich rede von a) Ketose und dieser b) als Dauerzustand.
Selbst bei den beliebten Inuit (BTW, das ist nur einer von mehreren hundert Jäger-/Sammlerkulturen, die vor etwa zweihundert Jahren noch existierten. Es gab also noch weitere!) lebten nicht in "Nutrient Ketosis"...genauso wie es keinerlei Anzeichen einer vegan lebenden Stammesgesellschaf gibt gibt es auch keinerlei Beweise für eine solche in Dauerketose lebende Gesellschaft. Die Bürde des Nachweises liegt bei demjenigen, der dies behauptet, nicht aber bei mir.
Im übirgen gab es auch in Europa Zwischenwarmzeiten. Rohes Fleisch enthält Glykogen. Für Ketose muss auch selbst bei kompletter Abwesenheit vn KH das Protein unter 15% bleiben. Wildfleisch ist fettarm, somit relativ proteinreich. Obst existierte auch schon vor 30.000 Jahren. Wurzelgemüse (!) ditto. Ebenfalls wurden Süßgräser (vulgo: Getreide) in kleineren Mengen bereits vor 30.000 Jahren gegessen.
Und Honig! Der Vorfahre von uns, dem eine dermaßen nährstoffdichte Nahrung entgangen wäre, der wäre bescheuert gewesen. Schauen wir doch mal: En sehr faszinierendes Gemälde, wie ich finde: eine 8000 Jahre alte Höhlenzeichnung aus der Nähe von Valencia. Da war damals in Spanien noch das Paleolithikum, nix mit Stärkehaltigem aus Agraranbau.
"The man of Bicarp"
http://beesinbicorp.weebly.com/uploads/2/5/1/2/25121117/3566318.jpg
Dort sieht man wunderschön wie sich die Bewohner ihre Vollwertnahrung mit der höchsten Nährstoffdichte überhaupt (ex Nüßen) holen: Honig. Fast 100% Kohlenhydrate mit viel Fruktose. Ich schätze, die dürfte in der Beliebtheitsskala ziemlich oben gestanden haben. Einige Wissenschaftler behaupten ja sogar, Honig wäre schon damals so oft und viel gegessen worden wie heutzutage bei "uns" der Raffinadezucker:
Und vielleicht schaust du aoch mal in diese Videos über den Honeyguide Bird und den Hazda an, der Vogel sucht die Bienenstöcke, der Mensch erntet sie und gibt dem Vogel seinen Teil an der Beute
https://www.youtube.com/watch?t=3&v=R2gG77X-Kg0
Richard Wrangham, ein anerkannter Anthropologe, nennt die Interaktion zwischen dem Stamm und dem Vogel “the most developed, co-evolved, mutually-helpful relationship between any mammal and any bird.”
Eine uralte Koevolutiion, die da stattfand. Bei einem urzeitlichen lebenden Volk, das im Schnitt zu 15% von Honig lebt und in Maximalmonaten sogar bis zu 80%...ich sage mal, die sind näher am ersten Homo Sapiens, der die Savannen Afrikas durchstreift hat, dran als du und ich, nicht wahr!
Ist zwar alles gesagt. Trotzdem noch eine Frage. Was für KHs sollen denn unsere Vorfahren gegessen haben, als sie in das zu dieser Zeit unwirtliche Europa ausgewandert sind? N u d e l n? B r ö t c h e n? K u c h e n? S ü ß e. F r ü c h t e? Z u c k e r ? Ich habe da meine Zweifel, dass sie das gefunden haben. Josef Reichholf auch. Lesenswert sein "Rätsel der Menschwerdung". Reichholf (und nicht Cordain, Eaton, de Vany, Sisson und Co.) deshalb, weil er das so wunderschön darstellt und begründet.
Ach ja...
Ist eigentlich alles gesagt. Muss jeder selbst entscheiden.
Ein Tipp noch: Wenn rT3 bzw. reverses T3, dann unbedingt den angegebenen Normwert überprüfen.
Hallo Monique,
dann kennst du ab jetzt Studien!
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3740086
“The fall in both resting metabolic rate and triiodothyronine concentration was markedly reduced as compared with values during the carbohydrate-free diet. It is concluded that carbohydrate restriction plays an important role in mediating the fall in resting metabolic rate during hypocaloric feeding.”
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6761185
“A significant fall in triiodothyronine and rise in reverse triiodothyronine were observed, while thyroxine levels remained unchanged.”
In Klartext: eine ketogenen Diät kann via fT3-Abfall (sowie Anstieg von rT3) zu einem Abfall des Grundumsatzes führen. Und somit zu leichterem Frieren, kalten Extremitäten usw. Aber eben auch zu einem Anstieg von Cortisol, d.h. einer erhöhten Belastung der Nebenieren. Kann, nicht muss. Messen heisst auch hier: Wissen.
Im übrigen könnte man bei Loren Cordaine, dem Gottvater der Paelofans, im Original mal nachlesen, wieviele der von ihm untersuchten Jäger&Sammlerkulturen dauerhaft ketogen gelebt haben sollen. ;o) Denn diese gibt es dort dummerweise einfach nicht.... Wenn Herr Strunz etwas anderes wissen sollte, dann bitte her mit den Studien, ich lerne gerne dazu!
Ach, ich habe KHs im Allgemeinen gemeint. Mich hat halt immer nur gewundert, dass viele Low Carb im Forum versucht haben, es ihnen anfangs besser ging und dann die Werte abrutschten. Die Erklärung bzgl. der Umwandlung klang für mich schlüssig.
Aber wie gesagt, man weiß halt nicht, wodurch sie ihre KHs ersetzt haben und das nicht vielleicht die SD runtergezogen hat....
Danke und Gruß
Patty
Hallo Patty
Das Forum kenne ich. Gut, dass es solche Foren gibt. Für alle "Krankheiten". Sie gleichen sich alle. Nach meiner Erfahrung haben alle, die Medizin wie Dr. Strunz denken, in diesen Foren keinen Platz. Fällt mir eine News auf dieser Seite ein, in der genau das in einer Mail bestätigt wird. Wenn ich das, was in diesen Foren diskutiert wird, alles bei mir geglaubt hätte, wäre ich wohl verloren gewesen. Dr. Strunz hat doch die Frage, ob der Verzicht auf Kohlenhydrate der SD schadet, eindeutig beantwortet: "Das ist Unsinn". Die absolute Mehrheit der SD-Kranken isst doch zweifellos massiv Kohlenhydrate. Sollen die denn noch mehr davon essen? Mir ist keine Studie, kein Beleg, kein Nachweis bekannt, durch den eine Schädigung der SD dur h KH-Verzicht bewiesen wird.
PS: Was für Kohlenhydrate meinst Du denn überhaupt?