Forum: Gesundheit - Magersucht - kritische Gedanken zu den aktuellen News
Hi Michaela, dass Dr. Strunz psychische Erkrankungen "auf die leichte Schulter" nähme, denke ich doch gar nicht. Sondern, dass er dazu neigt, sie zu eingleisig zu betrachten, was nicht dasselbe ist. Bei Magersucht fände ich es wünschenswert, auch an die Ursachen ran zugehen. Auch wenn jeder pragmatische Ansatz, der hilft erstmal getan werden sollte. Das kann auch eine Ernährungsumstellung sein. Das Beispiel Robert Enke finde ich aber gar nicht passend. Denn es ignoriert die vielen Menschen, denen in der Depression geholfen wurde und die deshalb noch leben. Nichts hilft aber bei jedem ohne Ausnahme - und das erfreut die Bildzeitung. Reines positives Denken reicht auch nicht aus. Da würden Dir einige Depressive aber was erzählen, wenn Du Ihnen so kommst. Und dann schreibst Du "In der Psychotherapie werden die Patienten dazu ermutigt, ihre Traumata und negativen Erlebnisse der Vergangenheit immer wieder hervorzuholen um sie aufzuarbeiten"... Also das wäre die Kategorie Tiefenpsychologie/Psychonanalyse. Ein aussterbende Spezies von Psychotherapeuten (viel zu teuer und zeitintensiv). Es gibt weitaus bessere Methoden - nur ist Deutschland hier genauso vom "Wissenpool" abgeschnitten wie in der Medizin. Wir haben sogar ein Gesetz, dass uns erklärt, welche Psychotherapie-Arten wissenschaftlich anerkannt sind. In Deutschland kannst Du zum Tiefenpsychologen/Psychoanalytiker und zum Verhaltenstherapeuten gehen und das ist auch schon, was die Kassen zahlen. Moderne Ansätze sind z.B. systemische Therapie, Hypnotherapie nach Erickson, NLP, Gesprächstherapie nach Rogers, EMDR, MBCT... alles komplett anders als das, was Du beschreibst. In anderen Ländern Kassenleistungen. Gute Therapeuten machen sowas hierzulande unter der Hand und rechnen dann ihr Kassenverfahren ab. Traurig, wie vieles in diesem verkorksten Land, in dem Lobbyisten, die Macht haben. Das ändert aber nichts daran, das positives Denken allein zu wenig ist, ebenso wie eine Ernährungsumstellung keine Magersucht beseitigt, sondern eventuell lindert - was aber zugegeben schon sein könnte, als vieles, was in den überholten Kassentherapien so versucht wird. Ich würde dennoch jedem raten, der Therapie braucht, die Möglichkeiten zu nutzen - am besten bei einem erfahrenen Verhaltenstherapeuten, wenn man sich nix Bessres leisten kann. Lg Karel
Das, was Michaela geschrieben hat, ging mir auch so ähnlich durch den Kopf. Dieser ganze Psychokrempel verschwindet ja plötzlich, wenn der Körper die Stoffe bekommt, die er braucht. z.B. Magnesium: Statt mich in schlaflosen Nächten um allen möglichen Kram zu sorgen, schlafe ich jetzt innerhalb weniger Minuten ein und wache auch nicht ständig auf. (Wenn ich mal weniger nehme, kommt das auch wieder.) z.B. Tryptophan: Hilft natürlich auch beim Ein- und Durchschlafen, hilft mir darüberhinaus zu mehr Lebensfreude und ich kann mich manchmal über banale Kleinigkeiten vor Lachen ausschütten, was ich früher auch nicht kannte. z.B. Tyrosin: hilft mir zu einem Energieschub, wenn mal wieder so gar nichts geht und aus Lustlosigkeit entsteht Tatendrang. Auch unter dem Einfluss von Hormonen wie bei der Geburt habe ich bei mir eine Veränderung festgestellt, ich habe mich fast selbst nicht wiedererkannt und mich über mich selbst gewundert, zu was ich fähig bin. Die ganzen Substanzen im Körper bewirken DEFINITIV eine Persönlichkeitsveränderung. Auch die News zu Lithium zeigen das.
Hallo Karel, ich denke nicht, dass Dr. Strunz die psychischen Zusammenhänge auf die leichte Schulter nimmt. Er kritisiert nur die Methoden der Psychologen, was Du an seinen früheren news zum Thema Depressionen erkennen kannst. Magersucht und Depression sind sehr eng miteinander verwandt. In der Psychotherapie werden die Patienten dazu ermutigt, ihre Traumata und negativen Erlebnisse der Vergangenheit immer wieder hervorzuholen um sie „aufzuarbeiten“. Tatsächlich jedoch ist das Gehirn des Menschen so plastisch, dass es diese ständigen Gespräche über schlimme Dinge als Aufforderung interpretiert, diesen Details größte Aufmerksamkeit zu widmen. Die Synapsen hin zu diesen Erinnerungen werden verstärkt. Der Bereich des Schreckens nimmt mit der Zeit einen immer größeren Raum ein. Wir erinnern uns ja alle an Robert Enke. Jahrelange Psychotherapie und dann Selbstmord. Der Ansatz von Dr. Strunz ist völlig logisch. Die Aufmerksamkeit des Patienten lenkt er auf das Glück. In unserer Gesellschaft werden Körper und Geist immer noch zu sehr als getrennte Systeme gesehen. Dem ist nicht so. Alles gehört unbegrenzt zusammen. Kultiviert man die Kräfte seines Körpers, dann ist Glück auch für die Seele möglich. LG, Michaela
Hi Michaela, es ist mir auch schon aufgefallen, dass beim Thema Magersucht oftmals sehr schnell eine aggressive Stimmung aufkommt - manchmal auch von den Betroffenen ausgehend. Das stützt die Hypothese, dass reaktive Aggressionen eine Rolle dabei spielen, die dann eben hervorkommen - besonders wenn die Erkrankung irgendwie nicht ernst genug gesehen wird. Insofern geht es auch um einen zwischenmenschlichen Aspekt der Erkrankung: Das Problem ist nur, das NICHT-Beachtung ebenfalls keine Lösung zu sein scheint. Dann richtet sich die Wut eben wieder nach innen und das heißt hungern. Vielleicht benötigen Magersüchtige vor allem andere Formen ihren Frust auszudrücken, nur haben sie keine. Wer dann mit Low Carb eine Zwischenlösung findet, zwar sehr dünn zu sein, aber eben auch noch gesund, hat natürlich schon viel erreicht, auch wenn es nicht wirklich an die Wurzel des Problems geht. Vor allem ist es natürlich sehr positiv, wenn es eine Richtungsänderung hin zu einem gesundheitsbewussteren Lebensstil gibt. So wie anscheinend bei Dir, Claudia. Es zählt doch immer das was hilft... Nur reduzieren sollte man die Magersucht eben nicht auf Ernährungsempfehlungen. Eine Behandlung braucht sicherlich mehr. Um das deutlich zu machen, habe ich den Thread eröffnet. Bei aller Wertschätzung für den Strunz-Lifestyle, ich finde dass er manchmal dazu neigt, psychische Zusammenhänge zu einfach zu sehen. Grüße Karel
ich habe zum glück einen "hausarzt" er ist kardiologe, der voll hinter meiner einstellung steht, selbst zu faul ist diese zu praktizieren ;-) er isst und trinkt lieber und bewegt sich auch nicht mehr als gartenarbeit... egal - er sagt ich mach das schon richtig ;-) er guckt die werte regelmässig durch - orientiert sich an meinen vorgaben von der frohmedizin und macht es einfach so wie ich es will ;-) lol - ich glaube in der schweiz ist da vieles einfacher... aber ich bezahl ihn ja auch selbst und das tue ich gerne ;-))) soviel dazu, aber das richtige bluttuning und ein besuch bei meinem grossen guru ;-))))))) steht noch an - das ist sowas wie ein "lebenshighlight" das ganze und ich praktiziere es jetzt seit 3 jahren, hat mein leben so massiv verändert..... ich bin jetzt 36 und fühle mich besser als mit 20 ;-)
Schöner Beitrag, tolle Aussage, einige werden es nicht verstehen. Ohne KH, einfach besser, aber oft missverstanden. Hast Du auch Bluttuning gemacht oder nur KH weggelassen? VG Thomas
Also einfach auch mal um meinen senf dazu zu geben: ich bin ein kh-junkey ;-)))))) ich war immer dick bin 1.72 gross hatte knapp 100 kg, burn outs, psychisch wie phsysisch am ende, panikattacken, lähmungsersceinungen all so ein zügs.. ;-) irgendwann man wollte mich zur kur schicken sagte ich: das kanns nicht sein, ich muss es selbst in die hand nehmen... habe mit den bösen punkten abgespeckt und sport begonnen... irgendwann fing ich eher zufällig mit dem verhassten laufen an... es ging kein km am stück! ich hatte abgespeckt auf 57 kg! was begann? mittlerweile lief ich marathon etc.... was lernt man? kh^s!!!! das hat dazu geführt, dass der körper sich nach dem training immer neu aufgetankt hat und immer mehr wollte....! am ende waren es dann manchmal 5 tafeln schoggi - und die ist in der schweiz wo ich lebe sehr lecker... ;-) ich habe wieder zugenommen auf 64 kg - hat aber keiner gesehen - frau ist ja immer noch schlank, das ich unter den anfallen litt sieht keiner... nach den anfällen immer in die themogenese gefallen, geschweitzt wie hulle und am nächsten tage natürlich wassesreinlagerungen.... ;-((( irgendwann habe ich die kh^s komplett gestrichen! d.h. ich lebe mit proteinen und gesunden fetten in hülle und fülle und esse berwegewesie gemüse - noch nichtmal mehr obst! zum laufen im training (für die 30 km läufe gibts lediglich wasser mit proteinpuler drin, maps und ne hand voll nüsse ;-)) vorm wettkampf gibts dann natürlich auch mal obst und gel.. aber mehr nüt... meine zeiten geben mir recht... ich bin ganz stolz, war ich doch vor 4 ochen in ffm auf einen "nur" 8 km lauf... von 1032 startern bin ich auf gesamtplatz 22 gelandet und auch jetzt am wochende bei einem 10 meilen lauf bin ich von 135 startern in meiner ak auf platz 9 gelandet! ich habe keine angst mehr zu essen, keien angst vor anfällen, und habe meine essstörung in den griff bekommen. vielleicht wäre ich in magersucht verfallen. es ist ein kreisluaf... du bekommst einen anfall, versuchst es abzusproteln und bekommst wieder einen! wie gesagt ich bezeichne mich als junkey... ;-))) so jetzt habe ich mal wieder viel zu viel geschrieben, mit null aussage ;-)
....Die Ursache von Magersucht ist aber NICHT in einer Fehlernährung zu suchen! - sollte das heißen!!!
@Michaela, Gesprächstherapie bringt vielen Menschen schon etwas. Für Magersüchtige ist auch weniger Gesprächs- als Verhaltenstherapie angesagt. Ich habe einige Klienten, die mir erzählen, dass ihnen die Gesprächstherapie geholfen hat. Die meisten allerdings empfanden das Gegenteil. Nur Frohmedizin ist sicherlich nicht ausreichend. Zusätzliche Psychotherapie sollte mit in Betracht gezogen werden. >>>Die Ursache von Magersucht ist in einer Fehlernährung zu suchen<< Lest Euch bitte mal durchs Netz was Anorexia betrifft. Die Fehlernährung, das extreme Untergewicht sind der äußere Ausdruck von tiefligenden psychischen Gründen. Es ist wie mit vielen anderen Dingen auch: Was den einen umhaut, kratzt den anderen noch lange nicht. Anorexia Patientinnen sind besonders empfindsame Seelen. Und deswegen sollte die empfindsame Seele auch für wichtig empfunden werden sie zu stärken. LG Sandra
Man hört es aus vielen Diskussionen herausklingen: Man soll das Problem Magersucht ehrfürchtig respektieren, und die nahezu unlösbare Kompliziertheit dieser Krankheit anerkennen. Die Opfer wollen, dass man die Tragik und die tödliche Ernsthaftigkeit ihrer Situation würdigt. Nur schade dass das eben nichts hilft …