Forum: Gesundheit - Mitochondrien und Telomere
Hallo Thorsten,
vor allem sind die MT für nitrosativen Stress besonders anfällig. Davon abgesehen entstehen bei der Mt-Energiegewinnung von Keton-Körpern weniger freie Radikale in den MT als bei der Verwertung von Zucker, die sehr viel aufwendiger ist. (Da ist es erstmal nicht weiter verwunderlich, dass Kuklinski Low-Carb empfiehlt.)
Alterung hängt mit oxidativen Stress zusammen, die von der Mt-DNA hängt auch mit einer höheren Verwundbarkeit und geringfügigeren Reparaturfähigkeit zusammen. (So viel zum Thema: "Im Westen nichts Neues")
Wie „alt und verbraucht“ Mt bereits sind, hängt auch mit davon ab, ob sie nicht schon mit eingeschränkter Funktionsfähigkeit vererbt wurden.
Die Antwort auf die Frage nach der Mt-Alterung auf den Kopf gestellt: Beim Fasten werden nicht mehr so optimal funktionierende Mt vom Körper abgebaut, somit erfolgt ein Mt-Regulierungsprozess.
LG
Claudia
Moin,
was man auch hinzufügen kann: auch bei der Verstoffwechselung von Fetten entsteht weniger oxStress. Das hat ein Arzt auf der LC-DownUnder neulich schön vorgetragen...allerdings muss ich zugeben, dass ich mir das nochmal anschauen muss. In der Atmungskette Schritt 2 oder 3 gibt es einen Unterschied. Wollte ich auch mal Chris zur Bewertung schicken ;-) ...
Ich weiß auch nicht, ob das was mit "altern" zu tun hat...schließlich werden die Zellen innerhalb von 3 Tagen bis 7 Jahren vernichtet und neu gebildet. 3 Tage im Darm...und 7 Jahre Erneuerungszeit in den Knochen.
Somit müsste man eher schauen...wie sich die "Produktioszellen" verändern...
Zu den Mt: Was ich noch weiß...Zellen können Mt auch miteinander austauschen...um sich zu helfen.
VG,
Robert
Ich danke euch für die Infos und Beiträge.
Mir stellt sich dann die Frage, in wie weit die Mitos von einer alterungsbedingten Degradation der betreffenden DNA betroffen sind. Ist Altern mehr, als nur ein sich Verkürzen der Telomere (das man ja in gewissem Umfang beeinflussen kann)? "Verschleißen" die Mitos mit zunehmendem Alter?
Ist vielleicht so was wie eine Mito-transplantation möglich?
LG Thorsten
Hallo Robert & Thorsten,
wenn sie sich wie Bakterien teilen - und sich auch so verhalten - ist die Frage nach den Telomeren nicht entscheidend für die Selbstteilung.
Jede MT-DNA enthält 37 Gene, welche 2 - 15 Kopien besitzen. Angenommen wird, dass ein Schwellenwert von 60 % geschädigter Kopien sich in klinisch relevanter verminderter Energiebildung äußert. (Energiereserven reichen lediglich für das Überleben und dem Funktionieren von lebenswichtigen Organen aus.) Ein Schaden von 20 % ist kompensierbar, bei 40 % besteht eine Abnahme der Belastbarkeit.
(Einige Proteine kommen aus dem Zellkern, insofern reicht die alleinige MT-DNA zur Aufrechterhaltung des Systems nicht aus.)
LG
Claudia
Hallo Thorsten,
zu diesem Punkt kann ich leider nichts sagen. Was ich jedoch weiß: Die Mt besitzen keine vollständige DNA mehr. Einige essentiellen Proteine kommen von der Zell-DNA. Und soweit ich weiß werden auch die Mt ständig erneuert. Aber ob die Telomere haben...kann ich mich nicht mehr erinnern, jemals was zu gelesen zu haben.
VG,
Robert
Hallo Thorsten!
Die Mitochondrien (Mt) teilen sich wie Bakterien durch Selbstteilung. So schaffen sie es, Nachbarzellen im Gewebe mit neuen Mitochondrien zu versorgen.
Mt besitzen eigene DNA, RNA, und Ribosomen. Die DNA besitzt als weitere Eigenheit keinen schützenden Proteinbesatz (Histrone) und keine sinnlosen Genabschnitte (Introns) zwischen den Genteilen. Die Reparaturkapazität ist im Gegensatz zur Kern-DNA sehr gering.
Kuklinski beschreibt u. a. Fälle von relativ jungen Menschen, die einen hohen Grad an MT-DNA-Schädigungen aufweisen. Denen scheinen die längerkettigen Telomere des restlichen Systems in der Tat nicht zu helfen.
(Soweit ein kurzer Einblick in Kuklinski: Mitochondrien)
LG
Claudia
Wir haben ja nun mittlerweile gelernt, dass Telomere ("Endkappen" der Chromosomen) i.d.R. bei einer Zellteilung kürzer werden und dadurch das Altern der Zelle symbolisieren. Telomere zur kurz -> keine weitere Zellteilung -> Zelle tot.
Abe wie ist das mit den Mitochondrien? Die haben ja ihre eigene, vom Zellkern und den Chromosomen unabhängige DNA. Was passiert, wenn die sich teilen? gibt es da einen ähnlichen Alterungseffekt analog zu den Telomeren?
Was nutz mir ein junges Chromosom mit langen Telomeren, wenn die Mitos der Zelle alles alte Tattergreise sind und nicht mehr richtig/leistungsfähig funktionieren?
Weiß da einer unserer Mito-Spezialisten etwas drüber?
LG
Thorsten