Forum: Gesundheit - NADH
"Wie willst du einen guten Vitamin-D-Wert über die Nahrung erreichen? "
Weidemilch, fetten Seefisch, Eier von Hühnern aus artgerechter Freilandhaltung.
Ab und zu mal mit viel nackter Haut in die Sonne wirkt auch Wunder.
Darüber hinaus ist das Thema "Vitamin D" natürlich deutlich komplexer, als ein "ich will/muss Blutwert XYZ erreichen".
Vitamin D und Vitamin A können z.B. sowohl synergistisch, als auch antagonistisch wirken; je ja (Mengen)Verhältnis.
Gibt es Probleme mit den entsprechenden Rezeptoren, kann sogar eine Karenz hilfreich sein.
Der "normale" Mittel- und auch gerade der Nordeuropäer ist auf Vitamin D Zufuhr über z.B. Milch angepasst. Mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an saisonale Schwankungen im jahreszeitlichen Verlauf.
Vitamin D ist mehr ein Hormon, als ein Vitamin. In diesem hochkomplexen und hochpotenten System z.B. durch Hochdosen herum zu pfuschen kann auch mal daneben gehen. Sich die Mg / Ca Ballance zu zerschießen und Ca an die falschen Stellen im Körper zu bringen und ein- bzw. abzulagern ist schnell mal unbemerkt geschehen; aller Freude über schön hohe Vitamin D Messwerte zum Trotz.
Dass Vitamin K in den verschiedenen Formen da auch noch mitmischt, hat sich ja mittlerweile rumgesprochen. Das System(!) ist aber doch noch deutlich komplexer.
Unser nordeuropäischer Steini-Vorfahre hatte sicher nicht über das Jahr hinweg gleichmäßig höchste Vitamin D Level im Körper.
Nur mal so als gedankliche Anregung
[Zyklen]
LG,
Thorsten
Ich teile Torsten St.'s Standpunkt in allen Belangen. Ich würde sogar noch verschärfend behaupten, dass vor der kognitiven Revolution nicht (nur) das Fleisch stand, sondern sogar davor noch der Insektenverzehr und eventuell noch das Aas.
Ich schätze, dass frisches Fleisch von Tieren mit Blutkreislauf erst später dazukam, als unsere Vorfahren - die kleinen Äffchen - die Fähigkeit erlangten auch Tiere zu erlegen. Den schwachsinningen Mensch-Gorilla vergleich und die abstrusen Darmlängen Argumente kenne ich alle.
Ich finde Vitamin B12 ist ein wirklich sehr wichtiger Faktor insbesondere bei der Diskussion mit und über Veganer denn seit 2015 weiß man, dass B12-Mangel Hirnatrophie verursacht: Hsu YH, Huang CF, Lo CP, Wang TL, Tu MC., Vitamin B12 deficiency: Characterization of psychometrics and MRI morphometrics, Nutr Neurosci. 2015 Sep 4.
Dies erklärt vielleicht einige Aspekte der Verbohrtheit bei einigen veganen Diskussionspartnern und lässt den Carnivoren, wenn er dies im Hinterkopf behält, vielleicht in eine gütigere Diskussionsstimmung einlenken. :)
Reneee, beschäftige dich doch mal etwas mehr mit der Herstellung von endogenem Vitamin D, mit seiner Speicherfähigkeit und der Wirkungsweise im Körper. Also das Verpacken von in der Leber hergestellten Cholesterin in eine Schutzhülle aus Lipiden, den Transport durch das hochoxidative Medium Blut und der Mengenmäßigen Herstellung der Vitamin D Vorläuferstufen unter Einwirkung der Sonne. Vielleicht revidierst du dann ja deine Einschätzung über den winderlichen Vitamin D Status und vielleicht kommt dann auch zusätzlich die Erkenntnis der Hautfarbenverteilung vom Äquator bis zu den Polen. (Ja, die Eskimos sind dann wieder schwarzhaarig, weils dort eh keine Vitamin-D Produktion über die Sonne mehr gibt)
Stichworte : Einfallwinkel der Sonne übers Jahr, Kleidung, Bürojob, Alter
Viele Liebe Grüße,
H
Wie willst du einen guten Vitamin-D-Wert über die Nahrung erreichen? Das halte ich für unmöglich. Primär sollte man das Sonnenhormon in den entsprechenden Monaten über die Haut aufnehmen. In den Wintermonaten wird der D-Speicher dann weniger, aber da hat sich die Natur schon was dabei gedacht, keine Sorge.
"Und schlußendlich gibt es eine starke Evidenz dafür, dass der Mensch erst Mensch werden konnte (großes, leistungsfähiges Gehirn, kognitive Fähigkeriten) als er anfing, sich von nahezu rein pflanzlicher Ernährung hin zu tierischer Nahrung mit hoher Kalorien- und Nährstoffdichte zu entwickeln."
----> http://der-artgenosse.de/hey-veganer-fleisch-hat-uns-intelligent-gemacht/
Und den von dir verlinkten Artikel halte ich für groben Unfug. zB soll laut diesem Artikel der Frutarier nicht auf die Toilette gehen,
damit keine Samen verloren gehen. :D :D :D Äußerst witzig! Der Autor hat wohl noch nie in seinem Leben Gemüse angebaut. Dann wäre er nämlich vielleicht zu der Erkenntnis gekommen, dass die Natur weit mehr Samen zur Verfügung stellt, als Pflanzen benötigt werden.
Schönen Samstag!
"Nochmal: B12 hat in dieser Diskussion nichts verloren."
Es ist ja nicht nur B12. da sind ja noch durchaus ein Reihe anderer Substanzen, die es in physiologisch nennenswerten Mengen nur per Tier-Verzehr oder NEM gibt. Als da wären Taurin, Carnosin, Anserin, Carnitin, Kreatin, "richtiges" Vitamin A (Retinol), Vitamin D, Omega 3 (EPA/DHA), Alpha-Liponsäure, Mineralien und Spurenelemente in hoch-bioverfügbarer Form, viele weitere Enzyme und Substanzen. Schließlich ist noch gar nicht alles an bioaktiven Substanzen im Fleisch analysiert und untersucht.
Fleisch und Innereien liefern viele Substanzen, die der Körper benötigt, in einer gut verfügbaren Form und Menge. Das spart dem Körper Ressourcen und Energie.
Und schlußendlich gibt es eine starke Evidenz dafür, dass der Mensch erst Mensch werden konnte (großes, leistungsfähiges Gehirn, kognitive Fähigkeriten) als er anfing, sich von nahezu rein pflanzlicher Ernährung hin zu tierischer Nahrung mit hoher Kalorien- und Nährstoffdichte zu entwickeln.
Ich wiederhole es gerne nocheinmal: Biochemie schert sich eine Dreck um Ethik und Moral! Das sind menschliche "Errungenschsften"; meist geboren aus den Abgründen unwürdigster und verachtenswerter Massentierhaltung. Aber dazu gibt es ja durchaus Alternativen.
Darüber hinaus ist es durchaus fraglich/diskutabel, ob diese höhere Ethik/Moral tatsächlich greift.
Aber natürlich kann und darf jeder nach seiner Faccon glücklich werden. Er muss dan halt nur den entsprechenden (Mehr)Aufwand oder ggf. gewisse Einschränkungen (die sich für den Betreffenden nicht notwendigerweise als solche darstellen müssen) in Kauf nehmen.
Entspannte Grüße,
Thorsten
Nochmal: B12 hat in dieser Diskussion nichts verloren. Der carnivore erhält B12 durch B12-Supplementierung des Tieres. Der Veganer erhält B12 durch direkte Supplementierung.
Und welche Blutwerte wollt ihr miteinander vergleichen? Der carnivore kann schlechte Blutwerte haben, der Veganer ebenso.
Man kann als carnivorer Müll essen, und man kann als Veganer Müll essen.
Stefan,
hundert würden mir schon reichen. Du hast Zugang zu derartigen Daten?
Und kannst 100 Fälle bringen von Veganern mit sehr guten Blutwerten?
Sehr gut nach Strunz-Definition. Nicht "mir gehts gut, meine Blutwerte sind mir wurscht"!!!
Nur so am Rande: B12 wird bis zu 5 Jahre gespeichert. Da dauerts lange bis ne Mangeleerscheinung auftritt.
Im übriger darf jeder auf seine Art glücklich werden. Wie schon erwähnt, kann man auch als Verganer mit den passenden NEM sich gesund ernähren. Ich stelle nur immer wieder fest, dass der "Philosophische Charakter" bei derartigen Ernährungsformen meist wichtiger ist als die Gesundheit.
Zurück zu den 100. Kannst ja mal ne Statistik machen auf Basis dieser Daten. Neugierig bin ich schon.
LG
Martin
Tolles Argument.
Ok, ich habe gerade mal meine Assi in der Praxis-Datenbank recherchieren lassen. Wieviel hundert Menschlein brauchst du, damit es nicht mehr nur als Ego-Präzedenzfall-Argumentationen steht?
Meine Frau und meine Kinder zählen vermutlich auch nur als Ego-P-A. Ist schon klar.
Im Gegensatz zu dir, ist es mir völlig egal was jemand isst, ich bin weder ideologisch (bin auch kein Veganer), noch will ich jemand bekehren. Im Gegenteil, es gibt nicht nur einen Weg. Da bin ich mir sicher.
Aber klar wir können auch lieber auf dem Niveau einer Ego-Präzedenzfall-Argumentationen weiter machen.
Versucht mal die Ego-Präzedenzfall-Argumentationen zu unterdrücken.
Es sind auch schon Raucher gesund mit 100Jahren gestorben.
Deswegen würde ich aber trotzdem keinem empfehlen zu Rauchen.
Veganer und Vegetarier werden im Vergleich zum Liebhaber von gegrilltem Fleisch sicher weniger AGE's intus haben - zumindest werden sie weniger davon mit der Nahrung aufnehmen. Da sind dann niedrige Insulysinspiegel in Sachen Alzhemer fast verzeihbar.
Wenn es Puddingveganer sind, dann gibts natürlich noch die endogene Produktion der AGEs...
Insofern _können_ Veganer sich dieses schädigenden Faktors mehr oder weniger entledigen. Aber vegan ist definitiv nicht gleich gesund.
Und wie Robert korrekt anführt kann man sicherlich die 27 Substanzen täglich supplemtieren (Wieviele Substanzen wurden vergessen oder sind noch nicht entdeckt?).
Die Menge meines tägliches Supplement geht mir eh schon auf den Keks, da brauch ich nicht noch ein Mehr an extra.
LG
H
Hallo Stefan,
warum so aggressiv? Man kann doch auch vernünftig darüber reden. Lysin habe ich erst zuletzt gelernt führt nach einer Studie zu erheblich schwächeren Knochen. Merkt man natürlich nicht sofort, sondern im Alter. Es macht sich ja nicht immer alles gleich bemerkbar.
Und es gibt einfach viele Dinge, die in uns Menschen ziemlich gleich ablaufen. Nicht alles...absolut. Aber vieles.
Nur um es zu erwähnen: Es gibt aktuell ein tolles neues Interview von Mike Mutzel mit Ben Kerry. Der stösst in exakt das gleiche Horn und sagt: Es kann durchaus verschiedene Ernährungen für verschiedene Gruppen von Menschen geben. Er selbst macht aktuell die Carnivore-Diät...
VG,
Robert
PS: Was aber Urlaub mit Vegan zu tun hat, musst Du mal erläutern :-)
PPS: Die meisten Veganer, die ich bislang kennengelernt habe, sahen nicht gesund aus und waren sehr kränkelig...