Forum: Gesundheit - News vom 27.05.2016 - Die ZuckerSteuer

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Thomas, ich bin da fast komplett deiner Meinung (Kohlenhydrat-Phobie).

Wenn ich den Doc aber richtig verstanden haben, kommt es ihm eher auf einen niedrigen Insulinspiegel an ("Hohes Insulin stoppt die Fettverbrennung"), sowie eine möglichst gute Verhinderung von Verzuckerung bestimmter Proteine (HbA1c).

Wenn ich das mit den Ausführungen und Ergebnissen von Dr Lustig verbinde (Hauptverantwortlich für Verzuckerung von Proteinen ist Fruchtzucker), bleibt für mich Glukose bzw. Stärke als "gutes" Kohlenhydrat stehen, wenn(!!) ich nicht insulinresistent bin und meine Bauchspeicheldrüse daher ständig Sonderschichten schieben muss.

Nach Dr Lustig ist Insulin bei einem nicht Insulinresistenen ein Signal-/Botenstoff, der die Leptinausschüttung anregt und (bei einem nicht Leptinresistenten) dadurch "satt", "ausreichend Energie zugeführt" signalisiert.

Ziel mus es also sein, Insulisn- und Leptinsensitiv zu sein. Dazu muss man nicht notwendiger Weise auf jegliche Carbs verzichten. Es würde reichen, die zu streichen, die bei Übermaß Insulin- und Leptinresistent machen. Und das wäre Fruktose.

Wenn ich über eine gute Glukoseutilisierung verfüge und meine (hoffentlich ausreichend vorhandenen) Muskeln die Glukose aufnehmen können, habe ich auch bei gegenenen Insulinsensitvität einen geringen Insulinspiegel. Wenn ich das will. Will ich Muskelmasse aufbauen, kann auch ein zeitweilig(!) hoher Insulinspiegel sinnvoll sein (Insulin -> anaboles Hormon).

 

Grundsätzlich kann ich jedes meiner biologischen Systeme trainieren. Trainieren im Sinne von die Leitungsfähigkeit steigern. Dazu muss ich einen entsprechenden Reiz mit hoher Intensität setzen (das System temporär überlasten, um eine Anpassreaktion / Adaption / Superkompensation zu erreichen) und eine Regenerationsphase mit geringer Intensität erlauben. Dann kommt es zu einer Leistungssteigerung des Systems; egal ob Muskel, Herz, Lunge, Gerhirn, Sehnen, Bänder, Knochen, Gelenke. Warum also nicht auch bei der Bauchspeicheldrüse?

Erst wenn ich ein System permanent (!) überlaste und keine Regenration ermögliche, kommt es zu einer dauernden Schädigung. Die gilt es zu vermeiden; egal bei welchem System.

 

"eine frage hätte ich gern vom doc beantwortet: warum soll ich dem körper phobisch jedes kohlenhydrat vorenthalten, wenn er diese so gern verwertet?selbst wenn ich die carbs reduziere, fertigt er sich sein glucogen lieber aus eiweiss, als das er auf fett zugreift. um die fettverbrennung zu erreichen (ketose) muss ich zusätzlich auch noch die proteinzufuhr drosseln."

Würde mich auch mal interessieren.

 

LG,

Thorsten

 

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Thomas V. 6041 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

tja thorsten st., ist aber die argumentation des docs.

er fordert einen flachen, niedrig bleibenden zuckerspiegel-glucogenspiegel. zusätzlich im rahmen von low carb eine maximale carbzufuhr von 50g. und bei dieser forderung ist es eben unerheblich, welcher art die carbs sind - 10g zucker liefern demnach die selbe zahl von kohlenhydraten wie z.b. 10g aus vollkorn, gemüse, milch etc.

ich sehe es differenzierter, Stichwort: sinn von dauerhaftem low carb, metabolische flexibilität, physiologische insulinresistenz. und auch die frage nach dem sinn einer dauerhaften, ausschliesslichen auf fettverbrennung basierender stoffwechsellage.

eine frage hätte ich gern vom doc beantwortet: warum soll ich dem körper phobisch jedes kohlenhydrat vorenthalten, wenn er diese so gern verwertet?selbst wenn ich die carbs reduziere, fertigt er sich sein glucogen lieber aus eiweiss, als das er auf fett zugreift. um die fettverbrennung zu erreichen (ketose) muss ich zusätzlich auch noch die proteinzufuhr drosseln.

 

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Hallo Thomas,

 

"das ALLE carbs zu glucogen werden. glucogen gleich zucker gleich schädlich."

Und das ist (biochemisch) schlicht falsch. Noch nicht mal Zucker ist gleich Zucker. Wie sollen denn dann Carbs gleich Zucker sein?

Schau dir mal die Videos von Dr. Robert Lustig an. Besonders die unterschiedliche Verstoffwechselung von Glukose und Fruktose. Beide zusammen bilden den landläufig einfach nur als Zucker bezeichneten Haushaltszucker (Saccharose). Zucker ist aber auch: Maltose, Laktose, Dextrose, Glukose, Traubenzucker, Galaktose, und, und, und (wer findet den Doppelgänger?).

Diese mangelnde, fehlende Differenzierung finde ich in höchstem Maße unangebracht und der Sache (Gesundheit) nicht dienlich.

LG,
Thorsten

 

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Thomas V. 6041 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

hallo thorsten st.

der doc wirft alle kohlenhydrate und zucker deswegen immer zusammen, da er dahingehend argumentiert, das ALLE carbs zu glucogen werden. glucogen gleich zucker gleich schädlich.

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Mira_L 84 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Guten Morgen... {#emotions_dlg.smile}

"Jaein. Der elterliche Einfluß auf Kinder wird (leider; bei manchen: zum Glück) immer kleiner. Beide Elterteile berufstätig, Kind in der Ganztagsbetreuung (egal ob Kita, Kiga, Schule). Da sind die Kinder Einflüssen /Beeinflussungen oftmals deutlich intensiver ausgesetzt, als in der Familie. Wenn die Institutionen nicht mitziehen wird's schwer, gesunde Verhaltensregeln zu vermitteln. Wenn andere Kinder mit Kinderriegel, Schokolade oder anderen Süßigkeiten in die Pause gehen, wird man mit was Gesundem schnell zum Freak und Außenseiter. Solange Schulmensen und-Kioske Süßigkeiten im Angebot haben läuft noch etwas grund-falsch. Da können die wenigen gemeinsamen Stunden am Abend udn das Wochenende auch nur bedingt Retten."

Ich habe das Glück gehabt, eine starke Bindung zu meinen Kindern aufbauen zu können. Die war geprägt von Vertrauen (von gegenseitigem) und absoluter Offenheit. Und eben auch Konsequenz. Das hieß, ich hab immer (und das wirklich immer) gehalten, was ich versprochen habe. Auch Konsequenzen. 

Und wenn ich dann was erzählt habe (nicht mit erhobenen Zeigefinger) dann haben die mir das auch geglaubt. Klar. 

Meine Kinder waren beide im Hort. Ich alleinerziehend hab ja auch zusehen müssen, wo das Geld herkommt. Klar, hab ich die Beiden am Nachmittag schonmal mit Nutella-verschmiertem Mund an der Pforte abgeholt. Da gab es nämlich am Nachmittag zum "Imbiss" Brötchen mit Nutella. Ist ja auch nicht so schlimm. Kinder vertragen das. Nur eben nicht ein Leben lang. Und auf Dauer hat sich das gesunde Essen eben doch in den Hort "eingeschlichen". Weil eben die Kinder offen sind und Spiralen aus Karotten, bunte Paprika und Minitomaten lustig finden und sich mit dieser Haltung gegenseitig befruchten. 

Ich finde, man sollte das nicht allzu eng sehen. Der vertrauensvolle Umgang mit gewissen Themen retten mehr als Du glaubst. Das Unterbewusstsein ist ein großes Feld. Und bei Kindern ist dieser Zugang wie ein riesiges Tor. 

"Mein Sohnemann mußte auf die harte Tour lernen, dass Süßigkeiten gift für ihn sind (häufig Kopfschmerzen, Aufbrausen, Konzentrationsschwäche). Dank Low-Zucker (nicht notwendiger Weise Low-Carb), viel Eiweiß, viel Bewegung, ist er viel ausgeglichener und seltener Krank. Was bleibt ist aber trotzdem ab und an der Appetit auf was Süßes. Dann aber in Maßen, oder mit Süßstoff, oder mit Traubenzucker statt Haushaltszucker; dazu eine Runde toben."

Ja, mein Sohn hatte auch Neurodermitis. Ich hab die Katze schweren Herzens abgegeben und stattdessen Kaninchen und Meerschweinchen besorgt, um die er sich kümmern durfte. Dann sind wir sehr oft raus in die Natur, er durfte sich so richtig dreckig machen (da hab ich ihn indirekt zu ermuntert) und ich habe ihn zum Sport ermuntert. Er ist also zusammen mit seinem Freund einem Verein beigetreten. Die Neurodermitis habe ich nur so viel beachtet, wie nötig. Klar, die notwendigen Salben und das Eincremen nach dem Duschen usw. war wichtig. Aber mir war wichtig, dass mein Sohn nicht nur körperlich stark wird, sondern sein Unterbewusstsein auch lernt, dass Neurodermitis nichts ist, was sich lohnt zu "behalten", um damit mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.

Ok. Diese Einstellung ist zwar ziemlich freakig zugegebenermaßen, aber sie hat gewirkt. Neurodermitis gehörte nach diesen Maßnahmen gerade noch 3/4 Jahr zu unserem Leben. Das wars. Welch ein Glück wir hatten, weiß ich erst zu schätzen, seit ich die Quälerei kenne, der manch andere Kinder tagtäglich mit dieser Krankheit ausgesetzt sind. Meine Methode ist sicher nicht universell, aber sie hat geholfen. 

 

"Informieren und überzeugen wieder lieber Kindergärten, Schulen, Kantienen und Mensen."

Ja auch! Und der Rest: Siehe oben.

P.S. Die Mensa an unserer Uni bietet täglich frisches Obst an. Ein guter Anfang. {#emotions_dlg.smile}

 

"Es gibt auch genügend adipöse Akademiker. Aber die können hoffentlich schnell(er) lernen, dass richtige Ernährung und Sport hervorragend geeignet sind, stressresistenter (und produktiver) zu werden."

Schlimm, wenn es der eigene Hausarzt ist. So von wegen Glaubwürdigkeit und so. {#emotions_dlg.laughing}{#emotions_dlg.tongue_out}

 

LG

Mira_L

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

"Kinder tun das was ihre Eltern tun."

Jaein. Der elterliche Einfluß auf Kinder wird (leider; bei manchen: zum Glück) immer kleiner. Beide Elterteile berufstätig, Kind in der Ganztagsbetreuung (egal ob Kita, Kiga, Schule). Da sind die Kinder Einflüssen /Beeinflussungen oftmals deutlich intensiver ausgesetzt, als in der Familie. Wenn die Institutionen nicht mitziehen wird's schwer, gesunde Verhaltensregeln zu vermitteln. Wenn andere Kinder mit Kinderriegel, Schokolade oder anderen Süßigkeiten in die Pause gehen, wird man mit was Gesundem schnell zum Freak und Außenseiter. Solange Schulmensen und-Kioske Süßigkeiten im Angebot haben läuft noch etwas grund-falsch. Da können die wenigen gemeinsamen Stunden am Abend udn das Wochenende auch nur bedingt Retten.

"Mein Sohn isst kein Zucker, schaut auf die Zutatenlisten von Gurken im Glas oder Eiersalat (die dann beide wieder wegen der Inhaltsstoffe zurück ins Regal stellt)."
Hut ab, da hast du bei der Erziehung eindeutig was richtig gemacht.
Ich habe den Vorteil eines extrem großen Gartens. Da können meine Kinder spielen, toben, auf einem Riesentrampolin hüpfen und so richtig schön die Nachbarn ärgern {#emotions_dlg.tongue_out}. Mein Sohnemann mußte auf die harte Tour lernen, dass Süßigkeiten gift für ihn sind (häufig Kopfschmerzen, Aufbrausen, Konzentrationsschwäche). Dank Low-Zucker (nicht notwendiger Weise Low-Carb), viel Eiweiß, viel Bewegung, ist er viel ausgeglichener und seltener Krank. Was bleibt ist aber trotzdem ab und an der Appetit auf was Süßes. Dann aber in Maßen, oder mit Süßstoff, oder mit Traubenzucker statt Haushaltszucker; dazu eine Runde toben.

 

"Informieren und überzeugen wir die Eltern wird sich das fortpflanzen."
Informieren und überzeugen wieder lieber Kindergärten, Schulen, Kantienen und Mensen.

 

"Schau mal in die Supermarktregale. Es wird das über kurz oder lang angeboten, was nachgefragt wird. Was nicht mehr gewünscht wird, verschwindet."
Oh, die Lebensmittel- und Süßwarenindustrie ist leider sehr gut darin einen Bedarf zu wecken. Klaptt nicht immer, aber immern noch zu oft.
Zigarettenindustrie und Alkhopops sind weitere Beispiele wie ein nicht vorhandener Bedarf geweckt und ausgebaut wird bzw. wurde. Erst durch massive Preiserhöhungen hat sich das wieder realtiviert.

 

"Im Grunde ist das Supermarktsortiment ein Spiegel "unserer" Ernährungsgewohnheiten. Und ich freue mich riesig über das vermehrte Angebot von Bio-Produkten und Alternativprodukten zu Zucker."
Dito.

 

"Der informierte Bürger ist der beste Schutz. Und ich denke, dass wir alle auf dem Weg sind, ganz genau das zu tun. Uns zu informieren und dann gute Entscheidungen treffen zu können."
Wir hier ja. Leider würde ich das aber nicht verallgemeinern wollen; noch nicht.

 

"Nur müsste man auch "bildungsferne" Schichten an die Hand nehmen."
Es gibt auch genügend adipöse Akademiker. Aber die können hoffentlich schnell(er) lernen, dass richtige Ernährung und Sport hervorragend geeignet sind, stressresistenter (und produktiver) zu werden.

LG,
Thorsten

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Mira_L 84 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Stimmt.

Kann ich nur zustimmen.

So, und wenn Politik und Wirtschaft nicht wollen, dann muss halt die "Revolution von unten" kommen.

Kinder tun das was ihre Eltern tun. Mein Sohn isst kein Zucker, schaut auf die Zutatenlisten von Gurken im Glas oder Eiersalat (die dann beide wieder wegen der Inhaltsstoffe zurück ins Regal stellt).

Informieren und überzeugen wir die Eltern wird sich das fortpflanzen.

Schau mal in die Supermarktregale. Es wird das über kurz oder lang angeboten, was nachgefragt wird. Was nicht mehr gewünscht wird, verschwindet.

Im Grunde ist das Supermarktsortiment ein Spiegel der "unserer" Ernährungsgewohnheiten. Und ich freue mich riesig über das vermehrte Angebot von Bio-Produkten und Alternativprodukten zu Zucker. Jetzt gibt es sogar Marmelade ohne Zucker. Wer hätte das gedacht.

Der informierte Bürger ist der beste Schutz. Und ich denke, dass wir alle auf dem Weg sind, ganz genau das zu tun. Uns zu informieren und dann gute Entscheidungen treffen zu können.

Nur müsste man auch "bildungsferne" Schichten an die Hand nehmen.

 

LG

Mira_L

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

"zweitens kann man tatsächlich nicht beweisen, dass ausschließlich Zucker für Übergewicht verantwortlich ist"

Das wird man auch nie schaffen können.
Es wäre mehr als unethisch, ein Kollektiv an Probanden über Jahre mit unterschiedlichen täglichen Zuckerdosen zu mästen und dann nach 10, 20, 30, 40, 50 Jahren die zunehmende Entwicklung daraus resultierender Adipositas, Leberverfettung, Diabetes, metabolisches Syndrom, Herzkreislauferkrankungen, etc. dokumentieren zu wollen.

Im Tierversuch wurde das schon vor längerer Zeit und auch mehrfach gemacht. Aber wer sich immer damit herausredet, dass es noch keine bis ins kleinste Detail gesicherten Erkenntisse zu den Auswirkungen am Menschen gibt hat natürlich erst mal recht. Aber die vielen Teilergebnisse und Teilerkenntnisse sprechen ein ziemlich klare Sprache. Wenn das Ganze dann auch noch biochemisch begründbar ist, sollte die Sache eigentlich klar sein. Ich frage mich wirklich, wie lange sich Politik und Ernährungswissenschaften (und teilweise auch Medizin) noch blind und/oder dumm stellen wollen.

Wie bei der Tabakindustrie bräuchte man einen Maulwurf, einen Insider (https://de.wikipedia.org/wiki/Insider_%28Film%29), der Interna der Zuckerindustrie/-lobby, deren Erkenntnisse, deren (Verschleierungs)Strategie preisgibt. Alternativ einen Hacker, der entsprechnde Dokumente "leakt".

 

Eine Änderung der Zuordnung entsprecheder Produkte von 7% MwSt. auf 19%MwSt. wäre schon mal ein Anfang.

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Mira_L 84 Kommentare Angemeldet am: 27.01.2016

Hallo und guten Morgen. {#emotions_dlg.smile}

 

ich fände auch eine Steuer auf Zucker sinnvoll. Ich würde sogar noch weiter gehen und eine Steuer auf Süßigkeiten im Allgemeinen verhängen.

Schließlich sind auch Alkohol, Kaffee und Zigaretten und damit ebenso Genussmittel wie Zucker und Süßigkeiten. Die Argumentation, mit dieser Steuer Adipositas eindämmen zu wollen, finde ich allerdings strategisch etwas ungünstig.

Erstens will man mit der Tabaksteuer und der Branntweinsteuer ja auch nicht die Menschen zu weniger Konsum "umerziehen", zweitens kann man tatsächlich nicht beweisen, dass ausschließlich Zucker für Übergewicht verantwortlich ist. Da ist die Kombi zwischen Fett und Zucker, die eben meiner Meinung nach ausschlaggebend ist. Leider ist das dann zu Komplex.

Aber eine Genussmittelsteuer auf Zucker und Süßigkeiten neben den anderen Genussmitteln fegen alle Argumente vom Tisch. Das wäre der richtige Ansatz meiner Meinung nach gewesen.

Nachdem das jetzt nun wahrscheinlich abgebügelt wurde, könnte man ja darüber nachdenken, ob man nicht für Zucker und Süßigkeiten die Mwst. von 7% auf 19% hebt.

Hätte sogar noch einen größeren Effekt.

 

LG

Mira_L

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Die Zuckersteuer wäre gut und richtig. Bei Zigaretten hat eine Preiserhöhung auch zu einem Konsumrückgang geführt. Wenn Einsicht und Erkenntnis nicht ausreichen (Zucker erfüllt alle Kriterien eines Suchtmittels; wie Nikotin, etc.), muss reguliert werden. Man sollte sogar analog zu den Zigarettenpackungen Schockbilder auf Zucker-Süßigkeiten aufdrucken; zu amputierende Diabetikerbeine, Fettlebern, etc..

Allerdings ist die Zuckersteuer keine neue Erfindung. Erste Ideen sind schon über 30 Jahre alt. Und schon 2013 gab es eine Studie der Cerdit Suisse ("Sugar consumption at a crossroads"), in der der eine Zuckersteuer empfohlen wurde.

Was mich mal wieder maßlos stört ist die Gleichsetzung von Zucker im Speziellen mit Kohlenhydraten im Allgemeinen. Man braucht sich nur mal die Ausführungen von Dr. Robert Lustig zu diesem Thema anschauen (Youtube; "Sugar: The Bitter Trouth" oder "Fat Chance: Fructose 2.0"). Er differenziert sehr anschaulich zwischen Glucose (z.B. verdaute, aufgespaltene Stärke; Kohlenhydrate!) und Fruktose, und wie sie sehr unterschiedlich metabolisiert werden. Mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen (Glucose: gut/ok; Fruktose: Toxin). Sehr Aufschlußreich sind auch folgende Abschnitte aus "Sugar: The Bitter Touth" 40:40 Fruktose als Hauptursache für die Verzuckerung von Proteinen. ~47:00 - 47:30 "Wieviel Glukose kann die Leber in Glykogen umwandeln und speichern ohne krank zu werden?  Unbegrenzt!". Bei 1:04:33 Gegenüberstellung von Fruktose und Glukose bezüglich Denovolipogenese (Fettneubildung) in der Leber.  1:11:20 "Warum ist Bewegung/Sport wichtig bei Übergewicht?" , nicht wegen des Kalorienverbrauchs! 1:26:45 "Es gibt gut Kohlenhydrate und es gibt schlechte Kohlenhydrate" "Fruktose ist schlecht. Glukose ist gut".

Oder die sehr sehenswerte Arte-Doku "Die große Zuckerlüge - ist Zucker Gift?".

Natürlich, wenn ich alle Kohlenhydrate weglasse, lasse ich auch die schädlichen Kohlenhydrate, allen voran Fruktose, weg. Aber muss ich dass denn? Nein!
Mit der gleichen Argumentation wurden schon einzelne Volksgruppen diffamiert und denunziert ("10 Flüchtlinge, Sinti, Roma, Polen, Rumänen, Neger begehen Straftaten also müssen wir gleich alle 1000 raußschmeißen, einsperren, unter Generalverdacht stellen".

Differenzierung ist wichtig und notwendig!

LG,
Thorsten

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