Forum: Gesundheit - News vom 29.05.2016 - Wovon lebt das Gehirn
Und dann ist da ja noch die Gluconeogenese. Die eine Ketose bei ausreichender Eiweiszufuhr ("Eiweiß ist gleich Immunsystem", "Eiweiß ist gleich Muskel", "Man kann gar nicht genug Eiweiß zu sich nehmen") wirkungsvoll begrenzt bzw. verhindert (man erinnere sich an die Inuit).
Interessanter Weise beträgt die tägliche Gluconeogeneserate ca. 180-200g und entspricht damit ziemlich genau dem Glukoseruhebedarf eines Erwachsenen. Mutter Natur ist schon ein Fuchs.
Aber wenigstens wissen wir seit heute, dass No-Carb nur der Verzicht auf "leere" Kohlenhydrate ist.
"Again what learned" (Frei nach Loddar M.)
LG,
Thorsten
Also wenn man sich jetzt schon Makros so aufhängen mag, ist folgende Nahrung artgerecht für ein Baby?
40% der Energie aus Kohlenhydraten (vor allem Zucker, insbesondere als Disaccharid) ,
9% der Energie aus Protein
51% der Energie aus Fett
Ja, wer hat's erkannt? Nutella kommt praktisch hin von den Makros her....da sollte man die Eltern verklagen wenn sie sowas ihrem Säugling verabreichen, gell! Dem armen, kleinen Ding, das ja stattdessen in Ketose gelegt gehört!
Aber...menschliche Muttermilch isses, von den Makros her praktisch identisch mit Nutella. Halt eben mit Oligosacchariden und Laktose als hauptsächlicher KH-Quelle. Also für die Fraktion, die sich immer so gerne an den Makros aufhängt, die sollten ihren Nachwuchs dann bitte mit Nutella füttern, so wie von Mutter Natur gdacht- oder gleich Mutter Natur verklagen, von wegen nicht artgerechter Fütterung
Oder bitte mal vom hohen Ross absteigen!
"Wobei no carb doch bitte, bitte immer heißt: Verzicht auf leere KH, also Mehl und Zucker. Dagegen viel, viel Gemüse, Nüsse, ausgewähltes Obst. Das "no" meint also "künstlich"… für den gesunden Normalmenschen."
Danke für diese Klarstellung!!
(die war überfällig)
Zur Evolution des Menschen möcht nur noch anmerken:
Ja, die Energiereserven in Form von Kohlenhydraten sind, verglichen mit der gespeicherten Körperfettenergie, verschwindend gering. Allerdings ist die Energieumsetzrate, d.h. die Menge der pro Zeiteinheit umsetzbaren Energiemenge (->Leistungsbereitstellung) deutlich gößer. Daraus kann ein evolutionärer Vorteil erwachsen (schneller vor dem Säbelzahntiger weglaufen können, als der Neandertaler, schnellere/besserer Fortpflanzungsfähigkeit).
Altsteinzeit war eher die Zeit des Neandertalers und seiner Vorgänger. Der moderne Mensch hat sich erst vor 160.000 Jahren, in Europa vor 30.000-60.000 Jahren durch (gegen den Neantertaler). Es mag nicht ursächlich dafür sein, stand ihm aber auch offensichtlich nicht imWege, die deutlch gesteigerte (Verdauungs)Fähigkeit Stärke aufzuspalten und als (Hochleistungs)Energiequelle zu nutzen. Diese Entwicklung hat schon lange vor beginn des Ackerbaus (je nach Region 300v. Chr. bis 11.000 v. Chr.) stattgefunden. Das "Selfish-Brain" hat uns vielleicht gerade erst zu dem gemacht, was wir sind: der insgesamt leistungsfähigste Homo Sapiens der die Erde bevölkert hat.
Das Ganze bedeut nicht, dass wir heutzutage nicht gnadenlos zu viele und zu leere Kohlenhydrate zu uns nehmen. Es zeigt aber, dass die Fähigkeit Kohlenhydrate verstoffwechseln können ein nicht zu unterschätzende Eigenschaft, ein nicht zu unterschätzender evolutionärer Vorteil gewesen ist. Die Fähigkeit vielfältigere Energie- und Nahrungsquellen nutzen zu können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Neandertaler#Aussterben
LG,
Thorsten