Forum: Gesundheit - Nitrostress und Vitamin B6-Mangel

14.10.2021

Hallo,

ich habe jetzt die große Hoffnung, dass ich mal wieder die Biochemiker unter Euch auf den Plan rufen kann, denn ich habe ein paar seltsame Ergebnisse beim Test auf Nitrostress.

Vor einiger Zeit erhielt ich in einem anderen Thread (da ging es um nächtliches Schwitzen) den Rat, mal auf Nitrostress testen zu lassen. Das habe ich jetzt endlich geschafft und würde Euch gern die Ergebnisse mitteilen (alle im Urin)

Kreatinin 0,89 g/l (Norm 0,25-2,00)

Tyrosin 8 mg/g Kreatinin (5,0-20,0)

4-Hydroxynitrophenylessigsäure <7,7????g/g Kreatinin (<15,0)

Citrullin 1,34mg/g Kreatinin (<1,1mg/g)

Methylmalonsäure 1,1mg/g Kreatinin (<1,89)

Cystathionin 25mg/g Kreatinin (<13,5)

Also muss ich konstatieren: das, was ich in erster Linie mit Nitrostress in Verbindung gebracht hätte, nämlich zu wenig Tyrosin, zuviel Nitrophenylessigsäure und zuviel Methylmalonsäure, bestätigt sich nicht. Ist im Normbereich. Citrullin ist etwas hoch, würde ich aber (oder sehe ich das falsch?) noch als grenzwertig ansehen. Wobei ich auch nicht weiß, was passiert, wenn man gerade Arginin und Citrullin einnimmt, weil viel zuwenig Arginin da war. Kann es sein, dass dann auch mehr ausgeschieden wird? Sollte ich diese Aminosäuren mal weglassen?

Bleibt aber das Cystathionin. Dazu habe ich Euch mal die Erklärung, die das Labor mitgeschickt hat, kopiert:

Cystathionin ist ein Zwischenprodukt bei der Transsulfonierung von Homocystein und Cystein. Dabei ist Vitamin B6 als Co-Faktor für die Enzyme wichtig. Eine erhöhte Konzentration von Cystathionin kann einen funktionellen Vitamin B6-Mangel anzeigen. In Bezug auf nitrosativen Stress kann ein Mangel an Vitamin B6 zu einer Funktionsstörung der Mitochondrien führen.

Vitamin-B6-abhängige Stoffwechselvorgänge:

• Neurotransmittersynthese (z.B. Dopamin und Serotonin)

• Melatoninsynthese

• Aktivität der Diaminoxidase (Pyridoxin ist Co-Enzym für die Histaminase) - somit kann ein Pyridoxinmangel unzureichende Aktivität der Histaminase nach sich ziehen (Histamin-Intoleranz)

Im Prinzip hieße das ja, ich hätte möglicherweise einen Vitamin B6 Mangel. Im Internet wird auch direkt die Bestimmung des Cystathionin als Nachweis eines B6-Mangels beschrieben.

Interessant ist, dass meine jahrelangen Beschwerden tatsächlich so aussehen wie die Mangelerscheinungen, die man so beschrieben findet. Allerdings hat das nie einer bei mir vermutet. Da war von B12, Schwermetallen, Glutathion… die Rede.

Und folgendes verblüfft mich noch mehr: Ich nehme ja seit ca. 1 1/2Jahren Vitamin B Komplex. B6 ist da drin mit 20mg nicht gerade wenig.

Meine letzte Blutuntersuchung zeigte einen exorbitanten Wert:

B6 (als Pyridoxal-5-Phosphat im Vollblut) 649 ????g/l (Normwert 16,4 - 80,4)
Der war früher deutlich niedriger, aber in der Norm.

Meine Ärztin interpretierte das als „etwas hoch“, ich solle mal die B6-Einnahme reduzieren und vielleicht die B-Vitamine dann lieber einzeln nehmen.

Kann es tatsächlich sein, dass ich einen solchen funktionellen Vitamin B6 Mangel habe, dass diese gewaltige Menge gar nicht ankommt? Ich habe Seiten gefunden, die beschreiben, dass gemessenes Pyridoxal-5-Phosphat nicht bedeutet, dass es wirksam ist. Dazu müßte man das wirklich aktive B6 messen. Aber wie?Und selbst wenn, wie bekommt man dann genügend B6 in die Zellen?

Was würdet Ihr denn bei diesem Ergebnis machen?
Einfach mal noch mehr B6 nehmen? Aber komischerweise wird ja auch von Überdosierung bei B6 geschrieben, die dann ihrerseits Neuropathien (die ich ja schon habe) hervorrufen soll.

Viele Grüße und vielen Dank für das Lesen dieser langen Abhandlung

Elli