Forum: Gesundheit - Robert C. Atkins wird Unrecht getan
Hierzu gibt es jetzt einen aktuellen Link: http://www.stern.de/ernaehrung/aktuelles/suesse-sucht-volksdroge-zucker-1748401.html
Titel des aktuellen STERN (auf den ich sonst nicht so viel gebe): "Volksdroge Zucker - Wie uns die Industrie süchtig und krank macht". Ich mußte sofort an diesen Thread denken. Gekauft hab ich das Magazin dennoch nicht, da ich mir von dort keine saubere Recherche verspreche. Aber vielleicht diesmal ja doch... wer es gelesen hat... LG Karel
Hallo Erich, zu 1: gemeint waren alle Substanzen, die seelisch und/oder körperlich Abhängigkeit erzeugen, ohne dabei für den Körper essentiell zu sein und die in aller Regel unerwünschte Nebenwirkungen haben zu 2: kann ich Dir hier nicht beantworten zu 3: Nein, ergibt sich aus 1, denn NEM sollten essentielle Stoffe beinhalten - und hoffentlich(!) ohne negative Nebenwirkungen sein. Eine Fixierung kann meiner Meinung nach sicherlich zwanghaft werden, aber nicht zur Sucht. Zwang liegt mehr in der Persönlichkeit begründet und ist somit eher losgelöst von einer Substanz.
Das mit der Sucht hast Du gut erklärt, Karel. Ich denke, Binge-Eater sind meistens kohlenhydratsüchtig, denn bei ihren Fressattacken geht es ja nicht um den Konsum von Unmengen von Fisch, Quark oder Salat. Leith beschreibt in seinem Buch, dass bei ihm diese Essanfälle schon morgens früh begannen, so dass er nicht mal warten konnte, bis der Toast fertig war, sondern sich die ungetoasteten Scheiben förmlich in den Mund stopfte. Bereits gegen zehn Uhr benötigte er Nachschub in Form von Donuts und Bageln, mittags ging es weiter mit Pommes, Burgen und Eiscreme. Als er mit Atkins begann, war das Problem der unkontrollierten Essanfälle sehr schnell behoben. Als er dann nach Jahren auch seine psychischen Probleme in den Griff bekam, und ein sehr sportliches Leben führte, konnte er wieder Kohlenhydrate (z.B. Nudeln etc.) essen, ohne dass die KH-Sucht zurückkam. Ich denke es gibt wirklich einen großen Unterschied zwischen KH-Sucht und maßvollem KH-Konsum. Die Übergänge mögen fließend sein. Man erkennt es an der Figur. Ich fand die heutigen news zum BMI sehr aussagekräftig. LG, Michaela
Erste Frage: Was ist "jegliche" Sucht? Zweite Frage: In welcher Funktion hast du mit Süchtigen zu tun? Dritte Frage: Ist die Fixierung auf NEM und dergleichen dann auch dem Begriff "jegliche Sucht" zuzuordnen?
Charakteristisch für Sucht (jegliche!)... ...ist unter anderem, dass man dem Suchtmittel nicht widerstehen kann, es immer wiederkonsumieren muss, um sich wieder ausgeglichen zu fühlen, dass man bei Entzug Stimmungsschwankungen (depressiv, aggressiv)bekommt und/oder körperliche Symptome, dass man unlogische Rechtfertigungen für den Konsum erfindet, nur um wieder weitermachen zu können oder rationalen Argumenten gegen den Konsum unzugänglich wird, obwohl bekannt ist, dass der Konsum des Scutmittels krank macht oder tödlich enden kann... Triff alles zu, sehr schön auch in diesem Forum zu beobachten. LG Karel
Low Carb war und ist immer schon gut gewesen. Aber bitte differenzieren,zwischen Sucht und Kohlenhydratkonsum. Jeder Körper ist anders,und nicht jedem schaden Kohlehydrate ,wenn sie massvoll verzehrt werden. (Vollkornreis,etc...) Gewohnheit würde meiner Meinung nach besser passen. Mit einer bewussten Reduzierung, wäre vielen auch schon geholfen. G.Uwe
Hi Michaela, ich denke, nicht alles aber sehr vieles was Atkins schrieb, ist revolutionär, weil es ganz anders ist und funktioniert. Mir ist es egal, ob er mobbelig war oder nicht bevor er starb. Wir werden nie erfahren, ob es stimmt und weshalb es so war. Defintiv jedoch hat er vielen Menschen langfristig geholfen. Ich spüre die positiven Auswirkungen des KH-Verzichts selber. Und sicher hat Dr. Strunz gute Gründe, warum er in einigen Punkten mit Atkins übereinstimmt. Nein bestimmt sogar, die stehen ja in dem neuen Buch WIESO MACHT DIE TOMATE DICK. Es zählt das, was funktioniert. LG Karel
Hallo Sandra, der Autor des Buches bezeichnet gar nicht jeden der KH isst als KH-süchtig, und er vergleicht auch nicht den Alkoholismus mit KH-Sucht. Er erzählt eben einfach von seinen eigenen Lebenserfahrungen, was ich sehr erfrischend finde. Leith selbst ist "Binge-Eater". Das Buch enthält keine aufsehenerregenden Neuigkeiten, aber es hat was. Es ist einfach so lebendig geschrieben, dass man im Grunde nur darüber diskutieren kann, wenn man es gelesen hat. z.B. seine persönliche Begegnung mit Dr. Atkins ist sehr skurril. Man erfährt auch, dass Atkins bereits einige Zeit vor dem Interview einen Herzinfarkt hatte, und dass er am Ende täglich sechzig Vitamintabletten nahm. Anscheinend war er auch nicht ausgesprochen schlank. LG, Michaela
Hi Sandra, auch ich hab mir beruflich - und zwar im praktischen Umgang - mit Süchtigen befasst. Und ich find's ok, von Kohlenhydratsucht zu sprechen. Es ist sachlich richtig. Die Suchtmechanismen sind tatsächlich dieselben. Und Sucht hat viele Gesichter. Zigaretten erscheinen ja auch erstmal harmlos und dennoch sind sie tödlich. Allerdings hab ich eine respektvolle Haltung auch Süchtigen gegenüber. LG Karel