Forum: Gesundheit - Roberts News zum Risiko für coronare Herzerkrankungen
Also mehr Gefäße als Haverich in seiner Zeit als Chirurg gesehen hat, wird wohl kaum ein Mensch gesehen haben:
"Als Herzchirurg bin ich ständig mit Arterien befasst ... Bei den Tausenden von Eingriffen fiel mir auf, dass Arterien, die in oder an einem Muskel verlaufen, nie von Plaques befallen waren.
Geschädigt waren nur solche, die durch ein Netzwerk kleiner Blutgefäße in den äußeren Schichten der Arterie versorgt werden.
Entzünden sich die Vasa vasorum genannten kleinen Gefäße, sterben Zellen ab und werden einschließlich der Fettreste vom Immunsystem abgebaut ...
Als wir diese Plaque genauer untersuchten, ließen sich dreißig verschiedene Keime nachweisen ... unter anderem auch Dieselpartikel"
(Zitat aus Haverichs Buch)
Schade, dass Haverich da jetzt im Ruhestand zügig dran weiterforschen kann.
Dann kann mir Robert die Angst bei einem LDL von 240 wohl nicht nehmen?
Dann muss ich wohl noch anderweitig Trost suchen - und dafür sorgen, dass mein Cholesterin der günstigen Pattern A entspricht und nicht Pattern B. Also oxidativen Stress vermeiden: das heißt Zucker, andere isolierte KH und vor allem auch schnell oxidierende, hoch ungesättigte Pflanzenöle meiden. Damit halte ich das HDL hoch und die Triglyceride niedrig.
Ein anderer oft vernachlässigter Faktor ist sicher Dauerstress: Erst kürzlich bei Zoe Harcombe gelesen: Die Westfinnen und die Finnen aus Ostkarelien, die Ancel Keys in seiner Seven Countries Study mit anführt, hatten nur einen geringen Unterschied beim Cholesterin (Etwa 240 zu 250), die damals untersuchten Männer waren aber zu Kriegsbeginn alle zwischen 23 und 42 Jahren alt. In Ostkarelien war dann Krieg gegen Russland, dann gegen Deutschland, gefolgt von Flucht und Vertreibung. Dauerstress und Traumatisierung, die sich offensichtlich auch auf die Herztodrate auswirkten.
Das passt auch zu Beobachtungen aus meinem privaten Umfeld, Menschen, die Herzinfarkte oder Schlaganfälle hatten, haben nicht schlechter gegessen oder waren dicker oder kränker als andere, waren aber mehr und außerordentlichem Stress ausgesetzt.
Schönes, entspanntes Wochenende! Uli
Hej Thomas,
"OK, Viren und Bakterien sind bekannt. Beim ominösen Feinstaub wäre ich vorsichtig"
Ist im allgemeinen bekannt, das Feinstaub im Herz/Lungenkreislauf Endzuendungen an den Gefæssen verursachen kann.
"...wie die Menschen früher heizten, mit Kaminen, Öfen und Kerzen kamen massiv zum Einsatz. Die Menschen müssten bei dieser Ursache reihenweise an Herzinfarkten gestorben sein."
Sind sie ja auch!
Nachtrag Link
OK, Viren und Bakterien sind bekannt. Beim ominösen Feinstaub wäre ich vorsichtig. Wenn ich mir vor Augen führe, wie die Menschen früher heizten, mit Kaminen, Öfen und Kerzen kamen massiv zum Einsatz. Die Menschen müssten bei dieser Ursache reihenweise an Herzinfarkten gestorben sein.
Aber wie gesagt, bei Viren und Bakterien können eben Entzündungen im Endothel entstehen, die Reparaturprozesse erfordern und dann dürfte das Cholesterin als Risikofaktor anders bewertet werden.
Hinzu kommt auch eine ungünstige Zusammensetzung des LDL mit zu vielen kleinen Untergruppen. Diese wirken deutlich oxidationsfreudiger, als die großen Partikel und sind damit riskanter.
Aber das kann man über Messungen abklären.Auch Messungen des Calcium-Scores geben Auskunft über ateriensklerotische Prozesse, bei denen das Cholesterin nicht zu vernachlässigen ist.
Haverich sieht die Ursache der Arteriosklerose in Viren, Bakterien, Feinstaub.
https://www.aerzteblatt.de/72524/Arteriosklerose-Neue-Theorie-entlastet-Fette-als-Verursacher
https://de.wikipedia.org/Axel_Haverich
Eine Leseprobe seines Buches "Der menschliche Faktor" findet man im Netz (Quadriga Verlag)
Hi Juliane, dein Link lässt sich leider nicht öffnen. Geht es um mehr als die Entlastung von Fett als Ursache? Das wäre in der Tat nichts neues.
So unbekannt ist der vermutete Risikofaktor wohl nicht, Thomas.
Also noch mal den Link zu Prof. Haverichs Beobachtungen:
https://www.aerzteblatt.de/72524/Arteriosklerose-Neue-Theorie-entlastet-Fett-alsVerursacher
Robert legte heute dar, wir hohe Insulinwerte und damit einhergehend, ein Typ2 Diabetis Hauptrisikofaktoren für das Coronarsystem darstellen. Das sind also die Klassiker.
Zum Thema Cholesterin, die Mehrzahl der älteren Deutschen weist sicher erhöhte Insulinwerte auf. Cholesterin wird jetzt zum Risikofaktor, weil...Ich vermute jetzt einmal...es durch das Insulin/Störung des eNOS, zu endothelen Disbalancen kommt und das Cholesterin als Reparaturstoff zum Einsatz kommt. Senken ich jetzt das Cholesterin laut Leitlinie, dann fehlt dieser Baustoff zur Reparatur und das Risiko eines Reinfarkts kann minimiert werden. So weit die Schulmedizin.
Die Frage stellt sich, ob es nicht optimaler wäre, an den Ursachen anzusetzen und den Faktor Cholesterin damit vernachlässigen kann. Wenn ich mir die Allgemeinbevölkerung ansehe, dürft das schwer umzusetzen sein. Die Kardiologen tun ihr übriges dazu.
Interessant wäre die Klärung des Phänomens "Sportlerinfarkt". Es gibt immer wieder Fälle von fitten Sportlern - niedriges Insulin, kein Diabetis, oder Übergewicht und die trotzdem einen Infarkt in den Vierzigern, häufig mit Todesfolge. Da muss es also noch einen Risikofaktor geben, der unbekannt ist.
Offenbar hat jeder 2te Infarktpatient gar kein erhöhtes Cholesterin, trotzdem senkt man es leitliniengerecht unter LDL 70...interessanterweise ist es der einzige Wert, den die Schulmedizin interessiert...und dafür gibt es Statine.