Forum: Gesundheit - Streit
„Sucht“ würde ich es nicht nennen, sondern Bedürfnis. Dafür braucht sich niemand zu entschuldigen. Die sozialen Beziehungen besitzen eher selten die fürs Gelingen erforderliche Qualität. Folglich bleibt es bei der Sehnsucht (d. h. bei Missverständnis und Frustration). Was Dr. Strunz sehr schön beschreibt, setzt für die meisten Menschen allzu viel voraus, denn es verlangt den geistigen Menschen. Eine intakte Beziehung bedarf einer gewissen Idealisierung des Lebensgefährten (ich bestehe auf diesem Begriff). Unwürdige Kritteleien und Nickligkeiten, wie sie typischerweise den Alltag beherrschen, haben hier nichts verloren. Die Demontage dessen, den man liebt, ist ohnehin verboten. Für diese Erkenntnis braucht es wahrlich keinen Psychologen. Jeder Liebhaber der Literatur weiß, was es mit den sozialen Beziehungen auf sich hat. Es sind Illusions-, sprich: Ausbeutungsverhältnisse. Die Ironiker dieser Welt (Oscar Wilde etwa) haben das Nötige dazu gesagt. „Reframing“ ist allenfalls das, was man sich vom "Partner" wünscht. (Eine rasche Gewissensprüfung ermöglicht Rolf Dobelli mit seinen indiskreten Fragen zum Thema „Beziehung“.) Wer das Thema ernst nimmt, wird sich vielleicht an Manfred Spitzer oder Peter Biehri orientieren. Das Handwerk der Freiheit sucht noch immer Adepten. Die Gegenposition beleuchtet Pascal Mercier. Wohl dem, der’s erträgt.
Streit und Meinungsverschiedenheiten sind unterschiedliche Dinge. Bei Steit geht es um "des Kaisers Bart", dh recht unwesentliche Sachen. Wir hatten gemeinsam fest gelegt, dass wir jeden Streit auf "Dienstagfrüh um 9:00 " verschieben. Selbst wenn wir zu dieser Zeit an einem. Ort wären, hätten wir längst die Ursache des Streits vergessen. Ich bin leider oder Gott sei Dank. Harmoniesüchtig. I. S.