Forum: Gesundheit - Triade
Dampfplauderei, die mit der Realität nur dann etwas zu tun hat, wenn man sich selbige leisten kann, ohne für seine Lebenszeit diese mit Arbeit/Einkommen vergeuden muß. Hegel Nietzsche Schopenhauer Fichte Kant und Konsorten Ich habe den Eindruck, dass manche (Schein-) hochgebildeten Menschen nicht des eigenen Denkens mächtig sind, da diese permanent andere "Denker" zitieren müssen, ohne eigene Gedanken formulieren zu können. -Oder übt hier jemand lediglich für das Examen? Philosophen Theologen Soziologen Astrologen Handlinienleser Wunderheiler Alle sind wortgewandt, ohne realen Hintergrund!
Die Triade ist ein holistischer und eben deshalb vielversprechender Ansatz. Jede der drei Komponenten ist wertlos, wenn für sich genommen. Nicht weiterführend folglich auch jede Esoterik, jedes Mönchtum, jede Anleihe bei asiatischen Spiritualismen usw. Es fehlt schlicht die materielle Basis dafür. Das ändert sich mit der Möglichkeit, den Körper mitzunehmen und durch die Einheit von Denken, Fühlen und physiologischem Sein ein gesundes (rundes, intaktes) Leben zu führen – individuell wie gattungsbezogen. Die umwälzenden Konsequenzen für das Denken und Fühlen (Geist und Seele), also die Kultur, lassen sich ahnen. Die gelebte Triade bedeutet im Übrigen eine Neubegründung der modernen Subjektphilosophie. Bei allem Respekt vor Schrödinger, Planck & Co.: Das kantische „Ding an sich“ ist längst erledigt, und wer heute „Objektivität“ sagt, dem sollte bewusst sein, dass er „Intersubjektivität“ meint. Schopenhauer, Fichte und Hegel haben Kant in mehr als nur einer Hinsicht abgeschlossen (eben nicht überwunden). Überhaupt nicht abgeschlossen ist das größte (und einzige) Universalgenie der Moderne: Leibniz. Sein Lebenswerk wartet seit 300 Jahren auf Erschließung und Veröffentlichung (300 Bände sind für die nächsten 40 Jahre geplant; die moderne Wissenschaft scheint in toto von einem einzigen Mann überfordert). Wenn ich hier nur ganz kurz die Philosophie anspreche, so will ich damit nur sagen: Ohne sie geht es auf keinen Fall. Naturwissenschaft zeugt Erkenntnisse; das gute Leben bestimmen kann sie nicht, und sie erhebt in der Regel auch nicht diesen Anspruch. Wie fern von Vernunft und – identisch damit – Moral sie angesiedelt ist, zeigt exemplarisch das Projekt von Los Alamos. Die kleine Fraktion um Bohr hatte keinerlei Chance gegen Teller, Oppenheimer und Konsorten. In der Genetik wird das nicht anders sein, wenn es nicht gelingt, im Denken und Fühlen eine neue Qualität zu erreichen. Der Weg führt nur über das echte Individuum, den Neuen Menschen, im Unterschied zu dem an sich selbst leidenden, zersplitterten „Teilbaren“. Den Hiatus – die Kluft – zwischen Denken, Fühlen und Sein hat kein Hesse überwunden und auch kein Nietzsche (obwohl er es gern getan hätte, wenn man einer seiner letzten Aussagen glauben darf). Nun, er hatte damals keine Chance. Heute haben wir sie. Eine Leitfigur muss ich noch erwähnen: Emerson, den Gründervater der amerikanischen Nation. Von ihm, dem 40 Jahre Älteren, hätte Nietzsche noch mehr lernen sollen (er hat ihn endlos bewundert und so hoch geschätzt wie seinen „Erzieher“ Schopenhauer). Der Pragmatiker Emerson bringt in seinen glänzenden „Essays“ die Sache auf den Punkt. Er belässt es nicht bei der Abweisung des Realen („History“, „Experience“), beim Appell an den heroischen Einzelnen („Heroism“, „Self-Reliance“), sondern fokussiert auf die obersten Werte: Liebe („Love“) und – vor allem – Freundschaft („Friendship“). Dazu braucht es „character“ einer neuen Art. Das alles ist lebensnah, eben nicht abgehoben – und liegt in der Konsequenz des triadischen Ansatzes.