Forum: Gesundheit - Triglyzeride zu niedrig

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Nachtrag: Es scheint durchaus auch eine Abhängigkeit vom Trainingszustand zu geben.
So steigt bei Ausdauer-Athleten der Triglyceridwert bei High-Fat nicht an, sondern kannum bis zu 10-20% fallen.

Ein Zeichen eines gut funtionierenden Fettstoffwechsels in Verbindung mit einem hohen Energieumsatz (Ausdauersport)?!?

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6436637

 

Also wieder einmal alles sehr Kontextabhängig!

LG,
Thorsten

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Robert, Stefan,

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12713451

Abstract

BACKGROUND:

The postprandial triglyceride response following a meal high in fat (HFM) has been related to atherogenesis and insulin resistance. We examined the influence of dietary carbohydrate and the accompanying insulin secretory response on the postprandial triglyceride response following a HFM. MATERIALS AND DESIGN: High-fat meals of equal fat content (fat 80 g) containing either 20 g (low) or 100 g (high) of carbohydrate (HFM-LC and HFM-HC, respectively), and therefore not isocaloric (4250 kJ of HFM-LC and 5450 kJ of HFM-HC), were consumed by seven (four male, three female) normolipidaemic subjects (aged 32.9 +/- 3.7 years, BMI 24.7 +/- 1.8 kg m-2). Blood and indirect calorimetry data were collected at 0-4 h.

RESULTS:

HFM-HC produced a significant rise in plasma glucose (Delta0.54 +/- 0.23 mmol L-1, P = 0.05) at 2 h, while a HFM-LC elicited no mean change from baseline. Following a HFM-LC, the plasma insulin incremental area under the curve (AUC) was significantly lower (31.3 +/- 6.7 vs. 83.2 +/- 11.9 mU l-1 h-1, P < 0.0003) and the postprandial triglyceride response AUC was significantly greater (1.66 +/- 0.36 vs. 1.24 +/- 0.31 mmol L-1 h-1, P < 0.006) compared with a HFM-HC. Plasma free fatty acids were suppressed by 44% (P = 0.04) and 66% (P < 0.0001) at 1 h following HFM-LC and HFM-HC, respectively, compared with baseline. There were no significant differences between the meals in energy expenditure, substrate oxidation rates, or respiratory quotient responses.

CONCLUSIONS:

By design, the HFMs were not isocaloric but the presence of carbohydrate in a HFM invoked an insulin response that significantly reduced the 4 h postprandial triglyceride response even in healthy, normolipidaemic subjects. This phenomenon may have clinical implications, particularly in relation to insulin sensitivity.

D.h., die Variante High-Fat + LC war kalorisch geringer, als die Variante High-Fat + HC und hat trotzdem zu postprandial höheren Triglyzerid-Werten geführt! Zusätzliche Carbs haben den Triglycerid-Level nicht angehoben.
Zumindest nicht bei metabolisch gesunden, nicht fettleibigen Probanden ("normolipidaemic subjects"; BMI <25); d.h. Probanden, bei dene Insulin angemessen wirkt.

 

"Wo soll denn bei Übergewichtigen (>50% der Bevälkerung) die Glukose hin wenn alle Speicher voll sind? Und bereits erhöhte Insulinwerte notwenig sind, um die dann gefährliche Glukose los zu werden?

Das möchte ich gern mal von Dir wissen? Was macht der Körper in dieser extrem häufigen Situation?"

 In die Leber. Die kann nahezu unbegrenzt Glykogen bilden und speichern. Und woher kommt eigentlich die Annaheme, die (muskulären)Glykogenspeicher wären "voll"? Die können gar nicht voll sein, wenn insulin gar nicht mehr angemessen wirkt ("Und bereits erhöhte Insulinwerte notwenig sind [...]". Das ist ja das Problem, die Glukose bleibt im Blut und produziert die diabetisch typischen hohen Blutzuckerwerte; und werdne teilweise über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden.

Nochmal: Glukose / Stärke machen nicht Insulinresistent (=> auf Dauer Diabetes). Es sind schon genug Diabetiker durch eine LFHC Diät geheilt (im Sinne von wirklich geheilt, nicht bloß "Work-Around") worden (Stichwort "Reisdiät").

Für die unterschiedliche Verstoffwechselung von Carbs, am Beispiel von Glukose, Fruktose und Ethanol, bitte einfach mal den biochemischen Ausführungen von Dr. Robert Lustig folgen (am Zeitstempel ca 44:00).

47:18  "Wieviel Glykogen kann die Leber speicher, bevor sie krank wird?"
47:24  "Antwort: belibig viel"
47:40  "Glykogenspeicherkrankheit Typ1A [von-Gierke-Krankheit; Glykogen kann nicht in Glukose zurück verwandelt werden]. Riesen Leber, unterzuckert, aber Leber versagt nicht!"

Metabolisierung von Ethanol und Fruktose werden in der Folge dargestellt.

 

Man kann natürlich i.d.R. durch entsprechend hohen Energieumsatz (Sport) die verschiedensten Energiesubstrate aus dem Blut eliminieren und auf ein vernünftiges Level reduzieren. Dann sind wahrscheinlich auf 200g Fett kein Problem ;-)

 

 

LG,
Thorsten

 

 

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Thomas V. 6039 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

robert, ich ernährte mich low carb. aber als ich die fette auf ein Niveau hochzog, mit dem ich mein gewicht halte, da gingen die trigliceride hoch, von 70 auf 160! das schaffte ich vorher nur mit carbs!

..da hat der große C.M.  doch irgendwie recht;)

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Robert K. 3838 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Hallo Thorsten,

zu Deinen beiden Punkten:

"

Aber es gibt ja noch andere Kohlenhydrate. Stärke und GLukose führen (bei einem metabolisch gesunden Menschen) nicht zwangsweise zu hohen Triglyceridwerten.

"

Nichts ist zwangsweise. Aber es KANN passieren, und eben nicht zu selten, dass auch aus Glukose hohe Triglyceridwerte entstehen. Das musst Du einfach akzeptieren. Und genauso steht es bei Dr. Strunz, Dr.Horn...ich könnte jetzt wieder fast alle aufzählen. Bis "natürlich" der große CM...der das abstreitet. Was Du einfach akzeptieren musst oder mal glaubhaft erklären musst:

Wo soll denn bei Übergewichtigen (>50% der Bevälkerung) die Glukose hin wenn alle Speicher voll sind? Und bereits erhöhte Insulinwerte notwenig sind, um die dann gefährliche Glukose los zu werden?

Das möchte ich gern mal von Dir wissen? Was macht der Körper in dieser extrem häufigen Situation?

Und was schlichweg falsch ist:

"

Hohe (Nahrungs)Fettzufuhr führt dagegen sehr wohl  üblicherweise zu hohen Triglyceridwerten. Ebenso eine hoher Körperfettmasse (Fettfreisetzung proportional zur Fettmasse).

"

Nein...nur wenn man nicht LC betreibt, ist der Satz richtig. Sonst ist er falsch. Ich esse >100g Fett und so meine Frau. Wir haben beide Triglyceride unter 45 und HDL über 70. Sticht ;-)

VG,

Robert

 

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

"Wobei man, auch laut dem Doc, mittels einer High-Carb-Diät die Triglyceridwerte am höchsten bekommt. Steht in einer seiner News. Diabetiker haben auch gern mal >400."

Sorry, aber hat so erst mal nichts, bzw. nur bedingt miteinander zu tun (High-Carb und hohe Tryglyceride).

Mit eine hohen Zufuhr an Fruktose, bei ansonsten ballastsoffarmer Ernährung, produziert die Leber aus Fruktose Triglyceride. Eine High-Fruktose Ernährung ist somit eigentlich eine High-Fett Ernährung.

Aber es gibt ja noch andere Kohlenhydrate. Stärke und GLukose führen (bei einem metabolisch gesunden Menschen) nicht zwangsweise zu hohen Triglyceridwerten.

Hohe (Nahrungs)Fettzufuhr führt dagegen sehr wohl  üblicherweise zu hohen Triglyceridwerten. Ebenso eine hoher Körperfettmasse (Fettfreisetzung proportional zur Fettmasse).

Wenn der übergewichtige(!) Diabetiker, deren eigentliches Problem eigentlich eine Insulinresistenz ist, insulinogene KHs (oder auch insulinogenes Eiweiß) zu sich nimmt, wird die Fettverbrennung herunter geregelt (nicht "abgeschaltet"; der Stoffwechsel funktioniert nicht binär!), d.h. im Blut schwimmende Fettsäuren / Triglyceride werden nicht von den Zellen aufgenommen und zur Energieversorgung genutzt und der Triglyceridwert geht hoch.

LG,
Thorsten

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Robert K. 3838 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Hallo Alice,

ich habe mir aus Neugier gerade nochmal angeschaut, wie Cholesterin eigentlich entsteht und aus was. Und zwar im medizinischen Lehrbuch "Biochemie des Menschen".

Da sieht man auf Seite 150: Das hat mal so überhaupt gar nix mit Triglyceriden zu tun, sondern bildet sich aus Acetyl-CoA.

Deine Ärztin soll nochmal den Florian Horn ausm Regal rausziehen ;-) und Seite 150 aufschlagen.

VG,

Robert

PS: Da fällt mir nur grad auf, dass F.Horn bei Ketoaziode totalen Stuss schreibt: Er schreibt, durch Hungern (und ja, er schreibt dann korrekt auch bei Diabtes Typ1) könnte man gefährliche Werte für Ketonkörper bekommen...seufz...war bis dahin ja mein Lehrmeister...aber sowas? Nein, über 5 mg/dl produziert der gesunde Mensch Insulin. Und Insulin stoppt die Produktion von Ketonkörpern in der Leber. Da erreicht man keine 100 mg/dl...was eine Ketoazidose wäre. Das sollte er eigentlich wissen. Und dann denke ich mir: Wenn im Lehrbuch so ein Quatsch steht, isses kein Wunder, dass die Ärzte, sofern sie sich dann daran erinnern, auch totalen Stuss reden :-/

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Robert K. 3838 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Hallo Alice,

das klappt auch nur, wenn man einen guten Fettstoffwechsel hat...sonst hättest Du Triglyceridwerte von >200 ...oder >400.

Wobei man, auch laut dem Doc, mittels einer High-Carb-Diät die Triglyceridwerte am höchsten bekommt. Steht in einer seiner News. Diabetiker haben auch gern mal >400.

VG,

Robert

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Alice S. 2 Kommentare Angemeldet am: 23.07.2018

Vielen Dank, eure Antworten haben mir sehr weiter geholfen :-)

 

Ich merke natürlich, dass ich in der Materie nicht so drin stecke wie viele von Euch hier.

Mit den verschiedenen Blutwerten beschäftige ich mich erst seit Kurzem obwohl ich meine Ernährung schon länger umgestellt habe.

Ich werde mir auch mein Extra-Ei auch gönnen, das wären dann 4 Stück, aber ich essen sie für mein Leben gern.

 

Was mich aber auch erstaunt, ist die Tatsache, dass ich wirklich viel Fett esse und es sich sowohl im Blut aber auch äusserlich nicht bemerkbar macht.

Ich habe es mal zusammengerechnet und komme auf gute 200 Gramm pro Tag..Ist nicht wenig, bekommt mir aber gut. Diese Info hätte meine Ärztin vermutlich nicht verkraftet, deshalb habe ich sie für mich behalten.

 

Viele Grüße,

Alice

 

 

 

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strunzo 46 Kommentare Angemeldet am: 27.05.2018

Und das mit meinem kranken Stoffwechsel X-D 

Ach Christine... tongue-out

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Christine S. 650 Kommentare Angemeldet am: 29.05.2018

"Triglyceride/HDL. Dieser Wert sollte kleiner 1 sein (und ist es idR nicht). Unter eins ist pefekt. (Ein Resultat der PURE-Studie)"

Wow, cool, danke Robert! Dann bin ich mit meinem Wert Triglyceride/HDL 65/67 ja fast bei der perfekten 1..... (Und das mit meinem kranken Stoffwechsel X-D   -- sorry, der musste sein.)

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