Forum: Gesundheit - Tryptophan verstärkt Tinnitus?
Ich nehme Tryptophan seit zwei Jahren 2x 500 mg morgens und abends. Glutamin seit ungefähr 3 Wochen, 2 bis 3 gr. abends. Keinerlei Veränderungen am Tinnitus. Allerdings nehme ich auch eine ganze Menge anderer Dinge. Wenn ich richtig drüber nachdenke, ist er sogar besser geworden in den letzten Wochen. Er ist mir nämlich überhaupt nicht mehr aufgefallen. Liebe Grüße
Ich melde mich etwas verspätet zurück. Ich habe mittlerweile feststellen müssen, dass der Tinnitus unabhängig von Tryptophan auftritt.
Ich hatte hier an anderer Stelle schon einmal gefragt, konnte jedoch leider keine Antwort bekommen.
Ist die zeitgleiche Einnahme von Tryptophan und Glutamin problematisch? Oder behindern sich die Aminosäuren nicht gegenseitig. Sofern ich das verstanden habe, ist es ja besser Tryptophan isoliert einzunehmen auf nüchternen Magen, um eine Konkurrenz mit anderen Aminosäuren zu vermeiden.
Danke, Bluesick!
Mir kommt das hier vor wie Stochern im Dunkeln!
Tinnitus gibt es in zahlreichen Formen. Nicht berücksichtigt wird hier, dass es einen "zentralen Tinnitus" im auditiven Hörzentrum gibt, der nichts mit der Cochlear zu tun hat. Bevor man also über Behandlungen und Ursachen diskutiert, sollte genau diagnostiziert sein, um was für einen Tinnitus es geht und wo er tatsächlich seinen Sitz hat. Auch ist es wichtig, ob es sich um ein Pfeifen, Rauschen oder gar einen Mischtinnitus handelt. Alles dies ist für eine Behandlung von zentraler Bedeutung.
bluesisk
@Thorsten
Wie kommst du darauf, dass durch einen beeinträchtigten Tryptophanstoffwechsel die Neigung zu Tinnitus vrstärkt wird ? Ich habe dazu nichts in der Literatur gefunden, lasse mich aber gerne belehren....... ( Auch durch hoch dosierte Vitamin-Substitution, insbesondere B Vitamine, hat sich bei mir der Tinnitus nicht verändert.)
@Thorsten
Ursprünglich hatte Can ja gefragt, ob ein Zusammenhang besteht zwischen seiner Tryptophaneinnahme und verstärktem Tinnitus. Ich möchte das bezweifeln. Ich hatte zB schon lange bevor ich Tryptophan ausprobierte Tinnitus, der sich sowohl von von Tryptophaneinnahme als auch von einem hohen Magnesiumblutwert gänzlich unberührt zeigte. Ich nahm an, dass es Can darum ginge, den Tinnitus los zu werden. Und da der Mensch ja bekanntlich Läuse und Flöhe hat, wollte ich noch auf einige Ursachen hinweisen.
Hi Tabea,
"Überprüfung der Halsschlagader im Hinblick auf Kalkablagerungen, der Halswirbelsäule und des Blutdrucks stehen auch auf der Tinnitus-Checkliste."
wo ist da jetzt der Zusammenhang mit der Tryptophan Einnahme?
Ich würde auf Vitamin B6 Mangel tippen. Dadurch wird der Tryptophan-Stoffwechsel beeinträchtigt und eine Neigung zu Tinnitus verstärkt.
LG, Thorsten
Überprüfung der Halsschlagader im Hinblick auf Kalkablagerungen, der Halswirbelsäule und des Blutdrucks stehen auch auf der Tinnitus-Checkliste.
Alle diese Medikamente, die die Tryptophanverstoffwechslung so übel beeinflussen, die nimmt ein verständiger Strunz-Leser ja nicht. Und auf Quellen, die kein Impressum haben, beruft er sich ja auch nicht. Zumindest für mich: Entwarnung.
Journal für Orthomolekulare Medizin 2/01
Arzneimittel als Auslöser von Tinnitus
Interessant ist, dass Arzneimittel verschiedener Stoffgruppen Tinnitus auslösen können. Reversible Funktionsstörungen des Cortischen Organs verursachen z.B. Diuretika wie Bumetanid, Etacrynsäure und Furosemid: Man nimmt an, dass durch Veränderung des Natrium und Kaliumgehalts die Aufrechterhaltung des Ruhepotentials der Haarzellen moduliert wird. Auch Sulfonamide sowie Chloroquin, Mefloquin und Penicillamin lösen Tinnitus aus. Stress stellt ebenfalls einen Risikofaktor dar. Interessant ist auch das L-Tryptophan als Auslöser von Ohrgeräuschen. Allen diesen auslösenden Faktoren ist eines gemeinsam: Sie beeinflussen den Tryptophanstoffwechsel bzw. den Tryptophanabbau mit dem Korrelat einer vermehrten Xanthurensäurebiosynthese. Aus dem Tryptophanabbau entsteht das 8-Hydroxychinolin Xanthurensäure. Der Tryptophanabbau wird durch Cortisol (also Stressfaktoren) induziert. Auch Tryptophangabe induziert den Tryptophanabbau mit dem Korrelat steigender Konzentration von Xanthurensäure. Mefloquin und Chloroquin sind - ebenso wie Xanthurensäure - Chinoline, die Zu und Mg komplexieren. Penicillamin und Sulfonamide sind Vitamin B6-Antagonisten, die den Tryptophanabbau auf der Stufe der Kynureninase hemmen und ebenfalls die Xanthurensäurebiosynthese stimulieren.
https://limagesund.lima-city.de/tinnitus-ohrensausen.htm
Das Phänomen ist durchaus bekannt. Evtl. kann mit Experimentieren bei der Na oder Ka Zufuhr zumindest teilweise Abhilfe geschaffen werden. Oder das Tryp "nach Strunz" einnehmen:
https://www.strunz.com/de/news/der-wolfsbarsch-und-das-glueck.html
LG,
Thorsten