Forum: Gesundheit - Weshalb waren unsere Vorfahren schlank und fit? - News v. 14.09.2017
Dr. Strunz führt es in seiner News ja ausdrücklich auf:
"Die meisten Deutschen mästen sich mit immer mehr Kohlenhydraten und wachsen in die Breite. [...]"
um das ganze dann zu untermauern mit:
"Das genetische Potential des Menschen hat sich für die Aufnahme tierischer und pflanzlicher Produkte seit der Steinzeit nicht verändert. Unser Körper revoltiert gegen die „moderne“ Zusammensetzung der Nährstoffe. Er wird fett, träge und krank.
Steinzeitkost Heutige Dickkost
Protein 35% 15% (Steini:Mehr als doppelt soviel Eiweiß)
Fett 20% 40% (Steini:Halb soviel Fett)
Kohlenhydrate 41 % 45% (Steini und Fetti nahezu gleich)
"
Es ist also kein generelles KH-Problem (41% Steini vs. 45% Fetti; nahezu gleich, Faktor 1,1), sondern ein Problem hinsichtlich der KH-Komposition, vor allem Zucker (und HFCS; Stärke ist ein Polysaccharid und kein Einfachzucker).
Und es ist ein massives Problem bei Eiweiß und vor allem Fett. Da leigt nämlich ein Faktor 2 zwischen Steini und Fetti; sehr zum Nachteil von Fetti.
Hinzu kommt noch ein Mengen-Problem. Steini hat mehr Kalorien verbraucht, als Fetti und Fetti nimmt insgesamt mehr Kalorien auf, als Steini (also nochmals ein Mehr an Fett).
Fügen wir dann noch Dr.Robert Lustig hinzu (Aufnahme von zuvielen Kalorien; vor allem zu viel Fruktose/HFCS ohne Ballaststoffe; "A High-Sugar-Diet is a High-Fat-Diet" => noch mehr Fettanteil), wird klar, warum Fetti immer fetter wird.
[Nahrungsfette (langkettige Fettsäuren) müssen immer erst den Weg in die Fettzellen finden, bevor sie in eine vom Körper verwertbare Fett-Form gebracht werden und wieder in die Blutbahn abgegeben werden. Glukose wird zu ~80% vom gesamten Körpergewebe aufgenommen und verarbeitet. Weniger als 1% wird von der Leber in Fett umgewandelt. Der Rest wird von der Leber in Glykogen umgewandelt, der Speicherform von Glukose (unbegrenzt ungiftig). Fructose wird zu ~80% von der Leber verstoffwechselt. Haupsächlich zu Fett (VLDL/Triglyceride), dass direkt in die Fettzellen wandert. Dabei wird dann auch noch das Sättigungsgefühl unterdrückt, wir essen mehr.]
An den KHs per sé im Allgemeinen liegt es jedenfalls nicht.
Sondern an:
1. zuviel Fett
2. zu wenig Eiweiß
3. KH-Zusammensetzung / Art der KHs
Und natürlich auch an zu vielen Gesamt-Kalorien, zu wenig Bewegung und zu wenig Ballaststoffen.
Was das Thema "Glykämischer Index" angeht, so finde ich den "Food-Insulin-Index" (FII) passender. Der beschreibt nämlich die Insulinausschüttung bei einer bestimmten Mahlzeit.
Da kommt dann z.B. heraus, dass 158g/1000kcal Steak einen FII von 51, 201g/1000kacl Pizza einen FII von 40 hat. Das Steak bewirkt also eine 27% höhere Insulinausschüttung als die Pizza.
RESULTS:
Observed insulin responses (area under the curve relative to white bread: 100) varied over a 3-fold range (from 35 +/- 5 to 116 +/- 26) and were strongly correlated with insulin demand predicted by the FII of the component foods (r = 0.78, P = 0.0016). The calculated glycemic load (r = 0.68, P = 0.01) but not the carbohydrate content of the meals (r = 0.53, P = 0.064) also predicted insulin demand.
CONCLUSIONS:
The relative insulin demand evoked by mixed meals is best predicted by a physiologic index based on actual insulin responses to isoenergetic portions of single foods. In the context of composite meals of similar energy value, but varying macronutrient content, carbohydrate counting was of limited value.
LG,
Thorsten