Forum: Gesundheit - Wo steht das deutsche Gesundheitssystem nun wirklich?
Hi Frutext,
einige Punkte kann man direkt beantworten, da die PKV nunmal anders tickt als die GKV. Kinder kosten extra je Kind und die Ehefrau sollte besser selbst arbeiten, sonst wird es "unbezahlbar". Denn die kostet ca. das gleiche wie man selbst. Ich bin seit 2000 in der PKV und ich bin sehr zufrieden, auch wenn die nun meine Ausleitung nur zu 1/3 bezahlt hat.
Was absolut wichtig ist: Es gibt nur wenige PKV, die man wählen darf. Ein Wechsel ist extrem "teuer" bis nicht machbar. Daher wähle weise und wähle nur eine PKV, die nur einen Tarif anbietet, wo ALLE (!) Mitglieder drin sind. Ich weiß das von der LVM und Allianz. Es gibt sicherlich noch ein paar mehr...aber das muss so sein, dass man wenigstens innerhalb der Privaten eine "Gemeinschaft" ist. Das krasse Gegenbeispiel ist eine Versicherung X, die alle 3 Jahre einen Tarif auflegt, wo eben immer eine (Alters-)Gruppe drin ist. Das ist, wenn man 20 ist, prima. (Das sind die, die mit 99,- Euro werben oder so ein Schrott). Das ist mit 65 nicht mehr bezahlbar...da dann dort nur 65-jährige drin sind. Und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.
Aber ich stelle dann gleich mal ein paar Gegenfragen zur GKV ;-)
- Zahlen die Inlays? Zahlen die HP? Zahlen die meine ganzen Privatärzte, wo ich ohne Wartezeit hingehe? Zahlen die Einzelzimmer? Zahlen die eine Brille?
Antwort: Nein. Allein meine Zahnbehandlungen innerhalb der knapp 20 Jahre waren ca. 15.000 Euro. Dazu kommen 50,- Euro, die ich jeden Monat von Tag 1 an gegenüber der Beitragsbemessungsgrenze gespart habe. Selbsthalt mit eingerechnet...und dann ca. 20.000 Euro Kosten in den 20 Jahren für HP und meinen Dr. Heinrich, die die GKV mit 0,- Euro honoriert hätte. Ich wäre schlichtweg (wahrscheinlich) erst gar nicht dort hingegangen. Ein Riesenfehler...
Also...man muss auch sehen: Man bekommt wesentlich mehr Leistung. Mich kostet ein Inlay aktuell ca. 40,- Euro ;-) ...einen GKVler ca. 550,-
Ach ja...Brille bekomme ich auch bezahlt. Sind in den 20 Jahren naja...3000 Euro gespat...ca....so oft habe ich dann keine neue gekauft. Könnte ich aber...
Und was man auch wissen muss: Man darf immer in den privaten GKV-Tarif. Das ist Gesetz...jedenfalls aktuell. Das muss jede PKV anbieten zum Preis der Beitragsbemessungsgrenze.
Also abwägen ja auf jeden Fall. Aber gerecht abwägen. Ich würde jeden Tag wieder in die PKV gehen, denn auch das 1. Kind wäre noch mit drin gewesen...gegenüber dem Tarif der GKV...und das bei gigantischen Mehrleistungen.
VG,
Robert
PS: Trotzdem bin ich der Meinung, dass es eine KV für ALLE (!) geben sollte mit der privaten Möglichkeit einer Zusatz. Meine liberale Meinung ;-)
Ich kann jedem der die Beitragsbemessungsgrenze überschrittenhat nur raten, sich privat zu versichern. da gibts die Beitragsrückerstattung. Da lohnt sich die Eigenverantwortung in Heller und Pfennig.
Naja, das ist so schon etwas sehr pauschal und kann auch falsch verstanden werden. Das würde ich jeweils individuell genau anschauen (lassen). Es sei denn, man kann die folgenden Fragen für sich alle positiv beantworten:
- Wann genau gibt es die Beitragsrückerstattung? Wenn man regelmäßig Behandlungen benötigt und abrechnet, natürlich nicht. Wie hoch sind die Rückerstattungen?
- Kinder mit versicherbar?
- Partner*in mitversicherbar?
-Wirklich bereit, kleinere Dinge im hohen Selbstbehalt selbst zu zahlen?
- Wie sind die Beitragsteigerungen im Alter?
-Durchschaue ich das Tarifdickicht wirklich, wenn ich den Tarif wechseln möchte (oder, z.B: aus finanziellen Gründen, muss)?
- Kann ich verlustfrei die Gesellschaft wechseln?
-Altersrückstellungen mitnehmen? -
- Bei Eintritt: Wie wirkt sich die Gesundheitsprüfung auf den Tarif aus, in den ich eingestuft werde?
Meine Erfahrung: Sehr gut überlegen und sich unabhängig beraten lassen! Einen Rückweg ins solidarische System gibt es oft nicht.
Vielleicht auch ein Weg, wenn oben im Eiozelfall manches dagegen spricht:
Gesetzlich mit privater Zusatzversischerung.
Liebe Grüße
und bleibt gesund
Hi,
ich kann das Geschriebene nur unterschreiben. Ich sehe unser System auch am Abgrund. Warum?
Die Regeln kommen von der Pharma, da brauchen wir uns nix vormachen. Ein Wunder dass Leute wie Strunz und Co überhaupt noch schreiben dürfen. Wahrscheinlich nur, weil der "Schaden" dadurch klein genug bleibt.
Und wie schon im anderen Thread geschrieben möchten die Patienten eine einfache Antwort auf Ihre Erkrankung(, die es nicht gibt.): Eine Pille.
Ok...ok...also kriegen sie eine Pille, die in der Regel massiv schädigend für die Mitochondrien ist, und da kann man *alles* aufzählen, was verschrieben wird. Bis auf die wenigen Naturextrakte bei Schnupfen oder so.
Das alles können wir uns aktuell grad noch so leisten (ich meine, 15% Abgabe ist auch schon echt nen Hammer!). Nur kommt jetzt die Diabeteswelle. Die ist nicht finanzierbar. Dazu die Pflegeversicherung, die ausschließlich von der Generation in Anspruch wird, umlagenfinanziert, die nix eingezahlt hat. Es ist absehbar, dass auch das System nicht finanzierbar bleibt. Wir können es uns schlicht nicht leisten, dass *alle* ab 60 am Rollator hängend im Altenheim den ... abgeputzt bekommen wollen. Nur das ist aufgrund der Diabtes- und Fettleibigkeitspandiemie leider die Zukunft. Und DGE und Konsorten machen exakt nix...warum? Weil die Pharma sich dumm und dusselig verdient...allein an Insulin. Eigentlich müsste man versuchen, da nen Job zu finden...wenn es nicht so abstossend wäre...oder Aktien von Novo Nordisk kaufen...
Tja...und da sich die meisten Menschen (wir haben es ja geschafft...wir 50-200 Leutz :-D )...keinen Bock haben, auf irgendwas im Leben zu verzichten, wird das System zusammenbrechen. Es ist irgendwann schlicht nicht mehr finanzierbar...Rheuma, Krebs, Gelenk-OPs, Herzinfakt, ...sollte nach meiner Vorstellung alles superselten bis zum Alter von 80-90 sein. Das wäre normal. Und wäre machbar...man müsste nur "das System" ändern.
Amen...
Da sit das Volk gezwungen den Geldbeutel zu zücken. Wenn man bei uns beim Arzt fragt, was kostet dies oder das, kriegt man sofort als Antwort:das zahlt die Kasse. Da werd ich jedes mal Fuchsteufelswild. da wird dem Patienten eingebleut, dass Kranksein nichts kostet.
Und das ist eine LÜGE.
Ich kann jedem der die Beitragsbemessungsgrenze überschrittenhat nur raten, sich privat zu versichern. da gibts die Beitragsrückerstattung. Da lohnt sich die Eigenverantwortung in Heller und Pfennig.
Hinzu kommt, dass die meisten Menschen den Eindruck haben: das, was die Kasse nicht bezahlt, taugt auch nichts. Und nur das, was die Kasse bezahlt "ist erwiesen das es hilft".
ich habe mittlerweile gelernt: Mir hat das, was die Kasse bezahlt hat, so gut wie nie geholfen. Eher noch meine Gesundheit ruiniert. Und das, was ich jetzt alles aus meiner eigenen Tasche bezahlt habe, hilft. Das ist eine Schande.
Von den ganzen Unterschieden zwischen einem Kassenpatient und Privatpatient wirklich ganz zu schweigen.
Mein Mann und meine T ochter sind beide (seit 20 Jahren) privatversichert.
Ein Standard-Bluttest bei mir früher? Das waren 20 Werte.
Ein Standard-Bluttest bei meinem Mann und meiner Tochter? Das sind 1,5 Seiten kleingedruckt an Werten.
Nur mal so am Rande.
Als Kassenpatient ist man aufgeschmissen. Mein Arzt (Kassenarzt und Privatarzt) sagt dazu:
Die Menschen, die in meiner Lage sind und kein Geld haben für die Behandlung, die ich aus meiner Tasche bezahlen muss und benötige, sind die, die in Frührente müssen weil sie nicht mehr arbeitsfähig sind.
Das heißt: Ich habe nur eine chance und mir geht es nur besser weil ich das Geld habe, diese Behandlung zu bezahlen. Das ist erschreckend!
Die normale kassenärztliche Versorgung ist gleichzusetzen mit: Symptomunterdrückung durch patentierte chemische Stoffe, an denen die Pharmaindustrie Milliarde verdient und die dadurch entstehenden Nebenwirkungen werden ebenfalls so behandelt.
Gut ist daran nu rein gar nichts!
P.S: Nichts gegen die ganzen Notärzte und Ersthelfer, Gott sei Dank das es die gibt!
Hallo Martin F.,
ich bin seit 1992 privat krankenversichert, und außer dem Zahnarzt hatte ich keine Kosten. -
O.k., das wäre jetzt fast gelogen, denn 2008 kam ein benigner Hautkrebs über der Augenbraue dazu, der musste 2x operiert werden.
Dabei ist es zum Glück geblieben, ab und zu Zahnarzt, jetzt auch nicht mehr und andere Ausgaben auch nicht. Immerhin hatte ich früher einen Selbstbehalt von 1.600 Euro, jetzt nur noch 1.200 Euro, da überlegt man sich schon, was wichtig zum Reparieren ist, und was man besser in Eigenregie machen kann.
So habe ich manchen Euro im Laufe der Jahre wieder bekommen. :-)
Allerdings ist der Kassen-Beitrag auch kontinuierlich gestiegen, Jahr für Jahr. Bei meiner 650-Euro- Rente sind 450 Euro monatlich als privater Krankenkassen-Beitrag recht ordentlich. Gut, dass ich noch einen Mann habe, der Geld verdient. Etwas gespart haben wir natürlich auch.
Gruß Gundula
Man stelle sich die Dauergesunden vor, die über 30 Jahre im Angestelltenverhältnis (KV:AG/AN-Anteil) insgesamt so ca. 180.000 € der jeweiligen Krankenkasse überwiesen haben und kaum bis auf Vorsorge von ihrer eigenen Einzahlung partizipiert haben
Tja, schöne Vorstellung, nur leider fern jeder Realität. Wenn ich mal meinen Vater nehme, dann hat er mit seiner KV eine 5köpfige Familie "finanziert". Zwar nicht durchgehend 30 Jahre, aber immerhin....
Im Alter dann eine Krebsoperation die mit allen Komplikationen über 100.000€ gekostet hat. Da hätten die 180.000 nie gereicht. Das ist eben der Sinn einer Versicherung: Alle zahlen - im Idealfall für einige wenige - die "Pech" haben.
Blöderweise hat das Pech eben statistisch deutlich zugenommen.
Mit den KV-Beiträgen hab ich jetzt erstmal gar kein Problem. Mit so schlauen Sprüchen wir bestes Gesundheitssystem der Welt (ohne Kritereien) allerdings schon. Nix als leeres Geschwafel. Teuerstes wäre wohl der richtige Terminus.
Manchmal denk ich, dass das Prinzip in USA dochnicht so schlecht ist. Die haben Zwang zur Eigenverantwortung. Klappt dort leider auch nicht, denn solange man jung ist fühlt man sich eben unverwundbar und zahlt nicht rein. Im Alter können sich viele das nicht mehr leisten.
Insofern ist unsere Gesundheitssteuer doch durchaus sinnvoll. Was teilweise mit dem Geld getrieben wird steht auf einem anderen Blatt.
grundsätzlich finde ich das Schweizer System immer noch am effektivsten. da zahlt jeder seine rechnung beim Arzt selber und muss sich dann die Kohle wieder holen.
Die ersten 300SFR muss man aber immer selber zahlen. Zumindest war das vor 20 Jahren so.
Da sit das Volk gezwungen den Geldbeutel zu zücken. Wenn man bei uns beim Arzt fragt, was kostet dies oder das, kriegt man sofort als Antwort:das zahlt die Kasse. Da werd ich jedes mal Fuchsteufelswild. da wird dem Patienten eingebleut, dass Kranksein nichts kostet.
Und das ist eine LÜGE.
Ich kann jedem der die Beitragsbemessungsgrenze überschrittenhat nur raten, sich privat zu versichern. da gibts die Beitragsrückerstattung. Da lohnt sich die Eigenverantwortung in Heller und Pfennig.
.....ruhig Brauner.....
LG
Martin
Hallo Martin,
...Nach welchen Kriterien denn?...
Definiert jeder, bzw. jede auch namenhafte Institution nach eigenen Gutdünken.
Das Schlechte lasse ich weg, beim Guten wird der rote Teppich ausgerollt.
Selbst Buchautoren (mit 30 Jahren Mediziner-Expertise) finden vermehrt deutlich Worte zum deutschen Gesundheitssystem und definieren es für sich selbst auch anders.
Der alles entscheidende Return on Investment (ROI), wie viel geheilt entlassen, mit nur minimalen Kostenaufwand, dank angemahnter Eigenverantwortung und hoffentlich nur wenige, nachweisbare Todesfälle im Jahr, (OP zwar gelungen, aber Krankenhaus-Virus eingefangen) konnte ich bisher noch nirgendwo erlesen.
...
Hallo Stefan,
… äußerst reizvoll, diese Vorstellung und Gedankenspiel.
Man stelle sich die Dauergesunden vor, die über 30 Jahre im Angestelltenverhältnis (KV:AG/AN-Anteil) insgesamt so ca. 180.000 € der jeweiligen Krankenkasse überwiesen haben und kaum bis auf Vorsorge von ihrer eigenen Einzahlung partizipiert haben.
Das beste Gesundheitssystem der Welt?!?!?!
Nach welchen Kriterien denn?
… Wir haben in Deutschland wohl das beste Gesundheitssystem der Welt. Auch das teuerste. Derzeit 294 Milliarden Euro jährlich. Für 81 Millionen Menschen…
Na, mal sich selber ein Bild machen wie gut das deutsche Gesundheitssystem weltweit ist?
https://www.aerzteblatt.de/archiv/23526/WHO-Deutschlands-Gesundheitssystem-weltweit-auf-Platz-25
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/diese-l%C3%A4nder-haben-die-besten-gesundheitssysteme-in-europa/ss-BBIwDcf#image=8 (in Europa: Platz 7)
https://www.hcm-magazin.de/wer-hat-das-beste-gesundheitswesen-der-welt/150/10737/352635 (Platz 25 von 31 bei Herzinfarkt- & Diabetes)
https://www.businessinsider.de/die-gesuendesten-laender-der-welt-2017-1 (Platz 10 von 16)
… Es ist niemals gut sich besser darzustellen als man wirklich ist.
81 Mio Einwohnerzahl? Eine „klitzekleine Korrektur“ nach oben auf 82,79 Mio (2017)