Forum: Gesundheit - Zu viel Sport schadet

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Julia S. 182 Kommentare Angemeldet am: 26.10.2018

Hallo Chris, richtig ist, dass jede Form von Übertreibung schädlich ist. Aber,wenn ich stundenlang durch die Kälte/Wärme, gelaufen bin mit Maximalpuls von 130, dann bin ich hinterher glücklich. Alle Sorgen und Zweifel sind weg, mein Kopf ist frei, beim Cool-Down stellt sich totale Entspannung ein und ich bin danach absolut stressresistent, bis zum nächsten langen Lauf. Beim Krafttraining bin ich fast immer im anaeroben Bereich, beanspruche andere Muskelfasern, kurze, schnelle Wiederholungen, Puls oft über 170, nach ca. 45 min bin ich platt, ausgepowert,der Kopf jedoch nicht, dann brauch ich oft 3-4 Tage Regeneration bis zum nächsten Training. Brauch ich beim Laufen nicht.Und richtig ist, dass unsere Vorfahren im Winter in ihren Behausungen gesessen haben, sehr froren und bestimmt auch teilweise verhungert sind. Trotzdem gibt es Aufzeichnungen, geschichtliche Beweise, dass gerade in Zeiten des Mangels ganze Völkerwanderungen stattfanden, auch bei Kälte. Ich glaube, wir sind einfach zu verweichlicht. Was für uns Kälte ist, da lachen die Finnen,Schweden, Kanadier nur drüber.Die Südländer hingegen finden +10C eiskalt. Kommt auch auf die Klimazone an, in der man lebt. Richtig ist auch, dass nach einem Marathon-Lauf die 'Stress-Werte' wie z.B. Cortisol astronomisch hoch sind, war bei mir auch so.Aber Laufen zum Spass, ohne Druck und Streß kann nur gesund sein, gut wie ich mich dann fühle. l.g. Julia

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Peter B. 128 Kommentare Angemeldet am: 15.06.2018

Hallo Chris, eines vorweg, ich finde die Diskussion hier sehr spannend und kann jede der hier getroffenen Aussagen ein Stückweit nachvollziehen. Ich habe darüber, d.h. über kurzes, dafür aber intensives Training auch schon einiges gelesen (z.B. T. Ferris in „4 Stunden-Körper“, „HIIT“ nach Dr. W. Feil, Tabata -8 x 20 sec. Belastung + 10 sec. Pause etc.) und praktiziere es seit einiger Zeit (s. bspw. mein „Erfahrungsbericht zum HL-Marathon 21.10.2012“ v. 24.10.2012 unter Laufen). Als Marathonläufer bin ich jedoch der Meinung, dass ich nur mit kurzen, intensiven Trainingseinheiten zu kurz kommen würde. Ich bin von den 35-km Nüchternläufen ziemlich überzeugt. Sie bereiten mir keinerlei Probleme, auch nicht die mit Endbeschleunigung. Selbstverständlich fange ich meine Marathonvorbereitung nicht gleich damit an, sondern steigere mich von Woche zu Woche auf die 35km (also progressives Training ). Zudem finde ich das etwas längere Intervaltraining, wie z.B. 6x 1km oder 4x 2km etc. wichtig -> letzte Marathonvorbereitung im Schnitt ca. 62 Lauf-km pro Woche + 3x / Woche Krafttraining (je 30-45 Min.). Zeitlich kam ich damit auf 5 – 9 Std. pro Woche, zudem full-time job und Familie; Cortisolspiegel vs. Testosteron ??? Ich gebe zu, manchmal kann es schon etwas stressig werden, aber wenn man ein Ziel vor Augen hat, motiviert das und man zieht es durch. Da ich nächstes Jahr in Hamburg die 3Std.-Grenze knacken möchte, steht der nächste Trainingsplan auch schon fest: Durchschnittlich 65km/Woche u. wieder 2-3x/Woche Krafttraining (diesmal probiere ich MaxxF aus Hat jemand damit Erfahrungen gemacht?). Ich glaube aber, dass 1 Marathon pro Jahr genügt. Es ist mit rd. 8 Trainingseinheiten pro Woche sicherlich nicht wenig. Es gibt aber genug Läufer, die viel mehr Kilometer abspulen und dafür das Kraft-, Koordinations- und Techniktraining größtenteils oder gänzlich vernachlässigen. An NEM´s denken die Meisten auch nicht. Bei mir gehören diverse NEM´s selbstverständlich dazu, insb. L-Carnitin, Alpha Liponsäure, Zink, Magnesium, L-Glutamin und Arginin (Vit. C, E, D, Multipräparat, Selen sowieso). Fazit: Gesünder wäre wahrscheinlich nur 3 - 4 x/ Woche kurzes, intensives Training (2-3x Krafttraining und 1-2x Laufen), aber da würde mir, glaube ich, etwas fehlen. Viele Grüße Peter B.

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Julia S. 182 Kommentare Angemeldet am: 26.10.2018

Kann mal einer Sport definieren?? Jäger und Sammler sind eher faul?? Na, da frag ich mich, wie die wohl satt geworden sind??? Ich denke, Studien hin oder her, jeder hat seine individuelle Belastungsgrenze. Da kann man sich nicht an allgemeine Empfehlungen halten. Es sei denn, man erhebt sich, nach jahrelangem Sofa-Liegen und Sessel-Sitzen und läuft los.Da braucht man eine Anleitung, sonst passiert nix.Ansonsten gilt, regelmäßig und zum Wohlfühlen oft, jeder nach seiner Fasson und Konstitution.Und nicht mit anderen vergleichen. Eigenes Tempo, eigene Ziele, eigenes Körpergefühl. Achja, bevor das Rad erfunden wurde, ging man zu Fuss. Tagelang, kilometerweit, hin und her. Belastungsgrenze??? Julia

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Britta :-) 1553 Kommentare Angemeldet am: 07.02.2019

Monika hat vollkommen recht. Die Studien werden leider an Sportlern vorgenommen, die viel Nudeln und Pizza essen und höchstwahrscheinlich zu einem hohen Prozentsatz mangelernährt sind. Ausserdem darf man Bewegung nicht mit Training verwechseln. Ich selbst beispielsweise bewege mich ca. zwei Stunden täglich. Das ist jedoch ganz und gar kein Training, da ich an diesen Bewegungsumfang durch einen Alltag ohne Auto seit Jahrzehnten angepasst bin. Das Leistungsniveau ist gleichbleibend. Nie und nimmer wird hier Cortisol ausgeschüttet. Im Gegensatz zu meinen sitzenden Mitmenschen bin ich immer erfrischt, erholt und guter Laune. Stress ist ein Fremdwort. Drogen wie Zigaretten und Alkohol brauche ich nicht. Wenn ich draußen bin, bin ich der glücklichste Mensch der Welt. Von so was bekommt man keinen Krebs und keinen Herzinfarkt, im Gegenteil. Trainieren bedeutet, dass man über das übliche Leistungsniveau hinaus geht, mit dem Ziel einer Steigerung. Das mache ich nur zweimal die Woche, und da weiß ich am andern Tag, was ich getan habe. Leistung bis an die Grenze erfordert nachher ein hohes Mass an Erholung. Und die gönne ich mir. Ich wünschte, es würde mehr Leute geben, die das, was ich Bewegung nenne mal ausprobieren. Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren oder zu Fuß dahin gehen zum Beispiel. Ein Leben in Bewegung ohne Leistungsdruck, einfach nur der Freude wegen. Probiert es mal aus! Als Alternative zum rumhocken. Ich verspreche euch, ihr werdet garantiert nicht tot umfallen, sondern ein langes und glückliches Leben haben! LG, Michaela

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Monika W. 458 Kommentare Angemeldet am: 19.11.2008

Achwas - wenn man mehr Sport macht, braucht der Körper eben mehr! Mehr Eiweiß, mehr Mineralstoffe, mehr Vitamine... Probleme gibts nur, wenn man das nicht berücksichtigt.(http://www.strunz.com/news.php?newsid=56) Das liegt aber dann nicht am Sport!!!!!! Beispiel Magnesium: Sportler brauchen nun mal sehr viel mehr Magnesium. Wenn man hier nicht ergänzt, kommt es eben schon mal zu Herzproblemen, liegt dann aber an dem Mangel an Magnesium und nicht am Sport. Auch brauchen lange Trainingseinheiten ein mehr an Eiweiß... Passt man die Ernährung an die Anforderungen an, ist alles ok! (Messen!)

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Peter B. 128 Kommentare Angemeldet am: 15.06.2018

Hallo Chris, ich habe leichte Probleme, Deinen interessanten Beitrag zu verstehen / richtig zu deuten. Verstehe ich Dich richtig?: 1) besser kürzere, dafür aber intensivere Einheiten (Laufen / Krafttraining) 2) 2 - 5 Stunden intesives Training pro Woche seien optimal 3) Progressive Belastung? Was meinst Du genau damit? Viele Grüße Peter B.

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Markus B. 247 Kommentare Angemeldet am: 04.11.2018

Hmmm .. das freut mich, nur 2-3x die woche laufen, langsam. das würde ich wohl eher hinkriegen, wenn ich dann mal wieder anfange zu laufen. ziel war eigentlich immer täglich und am week-end lang. aber da ich die details der studien nicht kenne, bin ich im dilemma, täglich a la strunz oder dann doch weniger?

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Anonym 344 Kommentare Angemeldet am: 23.10.2010

Sehr guter Beitrag. Sport ist nicht ohne Nebenwirkungen. Ohne Schutz gefährlich. Strunz sagte mal, ich bin nicht James Bond. Ich muss mich schützen. Wie das geht? Das kann man doch täglich hier lesen.

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Gernot P. 6 Kommentare Angemeldet am: 02.06.2005

heute auf orf.at Zu viel Sport ist ungesund Weniger ist oft mehr, das gilt Medizinern zufolge auch für Sport. Im Schnitt sollte man täglich nicht mehr als 30 bis 50 Minuten intensiv trainieren - das wäre für die Herzgesundheit optimal. Alles, was darüber hinausgeht, verkehrt den Vorteil nämlich ins Gegenteil. Bis zur Erschöpfung Der Legende nach soll der griechische Bote Pheidippides 490 v. Chr. die ca. 40 Kilometer von Marathon nach Athen gelaufen sein, um die Nachricht vom Sieg über die Perser zu überbringen. Danach brach er vor Erschöpfung zusammen und starb. Diese Geschichte ist das Vorbild für den modernen Marathonlauf. Der Artikel im "Heart": "Run for your life … at a comfortable speed and not too far" von James H. O'Keefe und Carl J. Lavie, erschienen am 29. November 2012. Heute, 2.500 Jahre später, hat sich der Marathon zum Breitensport entwickelt, weltweit trainieren hundertausende Profi- und Hobbyläufer für diese Disziplin, gestorben wird dabei zum Glück selten. Das Todesrisiko beim Marathon in der Volldistanz liegt laut einer Studie aus dem Jänner dieses Jahres bei 1,01 Fällen pro 100.000 Sportler. So extremes Training, wie es ein Marathon erfordert, ist dennoch nicht ganz ungefährlich, wie die Kardiologen James H. O'Keefe und Carl J. Lavie im Editorial der aktuellen Ausgabe von "Heart" ausführen. Die Idee, je mehr man trainiert, umso besser, sei bloß ein Mythos. Einige Studien deuten darauf hin, dass dies mehr schadet als es nützt. Zu viel für das Herz Dass regelmäßige Bewegung grundsätzlich gesund ist, ist in der Medizin unumstritten. Tägliches Training von 30 bis 45 Minuten senkt Studien zufolge das Risiko für eine ganze Reihe von Krankheiten, unter anderem von Alzheimer, Diabetes, Osteoporose, Depressionen und Herzerkrankungen. Ähnlich wie bei Medikamenten hängt die optimale Wirkung aber auch von der Dosis ab, Überdosierung schadet den Autoren zufolge auch beim Sport, insbesondere gelte das für die Herzgesundheit. Intensives Training von ein bis zwei Stunden führt demnach zu messbaren kurzfristigen Veränderungen, durch die Überbelastung können bspw. mikroskopisch kleine Risse im Herzmuskel auftreten. Normalerweise verschwinden die Auffälligkeiten nach einer Erholungsphase von einer Woche wieder. Nach Jahren und Jahrzehnten extremen Trainings können die Gewebsschäden allerdings manifest werden, Verkalkung der Gefäße, Verdickungen der Gefäßwände und Herzrhythmusstörungen sind die Folge. Der permanente oxidative Stress führt zusätzlich zu Entzündungen, welche die Situation noch verschlechtern können. Die Herzkranzgefäße von Läufern, die in 25 Jahren mindestens 25 Marathons gelaufen sind, weisen gegenüber jenen von nicht extremsportelnden Gleichaltrigen um 60 Prozent mehr Ablagerungen auf, wie O'Keefe und Kollegen in einer Untersuchung festgestellt haben. Tod beim Training Diese Veränderungen können unter Umständen zum frühzeitigen Tod führen. Genau das ist erst heuer einer Ikone des extremen Ausdauersports passiert: Micah True, Held des US-Bestsellers "Born to Run", der über Jahrzehnte täglich zwischen 40 und 150 Kilometer gelaufen ist. Im März dieses Jahres brach der Ultraläufer mit dem Spitznamen "Caballo Blanco" ("Weißes Pferd") bei einem Trainingslauf in New Mexiko nur 58-jährig tot zusammen. Die Autopsie zeigte krankhafte Veränderungen am Herz, besonders am Herzmuskel. Diese Pathologie ist laut O'Keefe typisch für ältere Ausdauersportler, weswegen manche Mediziner sie in Anspielung auf den griechischen Boten auch "Pheidippides Kardiomyopathie" nennen. Extreme Distanzen sollte man laut O'Keefe und Lavie daher am besten überhaupt vermeiden, zumindest langfristig: "Wenn man schon unbedingt einen Marathon, einen Triathlon oder ähnliches absolvieren möchte, dann am besten nur einmal oder höchstens ein paar wenige." Mit Maß und Ziel Auch neuere epidemiologische Studien stellen dem Extremsport kein gutes Zeugnis aus. Eine, an der Lavie beteiligt war, hat bspw. 52.600 Leute über drei Jahrzehnte begleitet. Die 14.000 Läufer in dieser Stichprobe hatten ein um 19 Prozent niedrigeres Todesrisiko verglichen mit den Nicht-Läufern. Die Forscher haben die Gruppe der Läufer auf Basis ihres Laufpensums noch einmal in zwei Untergruppen geteilt: Jene, die mehr als 30, 40 Kilometer in der Woche liefen, hatten den Vorteil gegenüber den Nicht-Sportlern verloren. Bei den mäßigen Läufern hingegen sank das Risiko um weitere sechs Prozent. Ähnliches ergab die Auswertung hinsichtlich des Tempos: Die langsameren Läufer, die um die zehn Kilometer pro Stunde laufen, profitierten am meisten. Auch jene, die täglich liefen, verloren den Vorteil gegenüber Nicht-Läufern. Den meisten Nutzen hatten jene, die zwei bis fünf Mal in der Woche laufen. Bestätigt werden die Ergebnisse der US-Studie durch eine dänische Studie: Am besten stiegen dabei jene Teilnehmer aus, die an zwei bis drei Tagen gemächlich insgesamt 2,5 Stunden pro Woche liefen. Zu schnell an der Ziellinie Würde man auf den Körper hören, wäre es vermutlich nicht so schwierig, das richtige Maß zu finden, so die Autoren. Leider leben wir aber in einer Kultur der Extreme: Auf der einen Seite gibt es Menschen, die sich gar nicht mehr bewegen und sich vor dem Fernseher mit Essen vollstopfen, auf der anderen Seite gibt es Extremsportler, die sich zu immer neuen Höchstleistungen treiben - gesund ist beides nicht. Die Lösung liegt - wie so oft - in der goldenen Mitte: Regelmäßige moderate Bewegung kann unser Leben verlängern, Stillstand und Höchstgeschwindigkeit hingegen verkürzen es, wie die Autoren erklären: "Regelmäßige moderate Bewegung kann die Jahre mit Leben füllen sowie dem Leben Jahre hinzufügen. Läuft man jedoch zu viel, zu weit und zu schnell, wird man auch die Ziellinie des Lebens schneller erreichen."

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