Forum: Gesundheit - Zuchtlachs enthält Ethoxyquin - krebserregend
Robert,
ich geb dir ja grundsätzlich recht. Nur: "Wer bitte schön möchte so ein ekelhaftes Produkt?"
Der Durchschnittskonsument vermutlich, denn Geiz ist ja bekanntlich geil. Und Marketing verbietet das darstellen der Zustände in den Zuchtanlagen/Betrieben. Und selbst wenn....Abschreckungsbilder auf den Verpackungen wie bei Zigarretten wird es nicht geben.
Zum Thema Fangquoten: selbst wenn die eingehalten werden würden...was fraglich ist, sobald die Nachfrage das Angebot übersteigt...ohne Zuchttiere würde das nicht klappen. Denn die Nachfrage wird das angebot über kurz oder lang übersteigen.
Siehe Fleischnachfrage China....etc.
Die ganze Welt strebt einen Lebensstandard wie bei uns in D an. Wo soll das Zeug dafür herkommen??? Durch Wildfang ist das nicht zu machen.
Und nochmal zum "Wer bitte schön möchte so ein ekelhaftes Produkt?". Schau dir mal an wo der rest der Nutztierhaltung so stattfindet. Bzw. was hältst du von Gülle vs. Kunstdüngung auf unseren Landwirtschaftlichen Flächen...
Es kann eben nur eine Mischbetrieb geben, weil nicht jeder sich 1a-superplus-Ernährung leisten kann/will.
Kein Grund sich darüber aufzuregen. Ärgelich sind eben nur falsche Ettikettierungen um mit schlechter Wahr mehr Geld zu verdienen. Aber das Volk will ja beschissen werden. Ist auch eine Form von Ablasszahlung.
LG
Martin
P.S.
wer sich gründlich informiert langt auch seltener daneben, oder weniger umständlich formuliert: die Doofen fallen durchs Gitter...auch ne Form von Darwinismus. Hart, aber ...
Was ich an dem Beitrag auch spannend fand, war das Thema "Zuchtfarmen" (Hatcheries) für Lachs. In Amerika ein Riesensystem mit einer anscheinend starken Lobby, aber anscheinend vollkommen unbrauchbar und unnötig. Bzw. nur nötig, weil man Staudämme gebaut hat, wo keine Lachse mehr dran vorbeikommen...und dann dachte man noch in den 1930 Jahren: Hey...da wo jetzt 2 Lachse sind, da könnte man 4 fangen...leider funktioniert ein Ökosystem anders :-/
Das aberwitzige an der Situation ist, dass es Flüsse gibt, wo ein gefangener "Wildlachs" (also aus der Hatchery kommend und dan ausgewildert) einen Gegenwert von 1500-6500 US-Dollar besitzt. Das ist krank.
VG,
Robert
Hallo Martin,
>Ohne Massentierhaltung gäbe es keinen Wildlachs mehr...schon mal darüber nachgedacht.
Du hast den Beitrag nicht komplett geschaut, oder? Darin wird wunderbar erklärt, warum der Zuchtlachs den Wildlachs kaputt macht und nicht umgekehrt.
Es wird auch gezeigt, wie sich innerhalb von wenigen Jahren ein Fluss komplett selbst erholt hat, nachdem man keinen Zuchtlachs mehr ausgesetzt hat.
Oder meinst Du das so, dass man ohne Massentier-Zuchtlachs den Wildlachs komplett auf 0 runtergefischt hätte? Dafür gibt es Fangquoten, damit genau das nicht passiert. Ansonsten gebe ich Dir hier Recht...so wie wir alles niederfischen wenn es keine Kontrolle gibt.
Die Sache ist ja die: Der Konsument wird, wie so häufig, total veräppelt: Er bekommt Lachs. Ok, aus einer Zucht. Was ihm nicht gezeigt wird, sind die Bilder aus der beschriebenen Stelle. Denn dann würde das keiner kaufen. Wer bitte schön möchte so ein ekelhaftes Produkt?
Dito Weizen, Obst, Gemüse. Eigentlich müsste das alles ausgeschildert werden unter Aufzählung der eingesetzten Gifte. Wird es aber nicht. Das ist das Traurige...
VG,
Robert
Hallo Robert,
ich bin mal ganz direkt. Wieso ist das traurig? Unser System funtioniert nun mal nach dem Prinzip der freiebn Marktwirtschaft. Also wird nur gemacht, was langfristig auch wenigstens ne schwarze Null abwirft.
Ohne Massentierhaltung gäbe es keinen Wildlachs mehr...schon mal darüber nachgedacht.
An der OstKüste von Nordamerika vor Maine gibt es z.B. eine gewaltige Zunahme der Hummerbestände, weil die natürlcihen Feinde abgefischt sind. das kann man jetzt auch halbvoll oder halbleer sehen.
Sich über bestehende Zustände nur zu beklagen bringt nichts, wenn man sich nicht gleichzeitig Gedanken macht, wie das zu ändern wäre. Und eine ganzheitliche Änderung würde z.B. bedeutetn, dass die massentierhaltung bei Fischen anders aussehen muss.
z.B. es müßten die Fische vorgezogen werden und dann in die Freiheit entlassen, damit sie von selber groß werden.
Tja, aber wer soll das bezahlen. Unternehmer sind nun mal Oportunisten. Du kaufst ja auch keine Aktien, von denen Du weißt, dass sie sicher fallen werden, nur aus Umweltgründen!! Das wäre aber vielleicht die bessere Methode als das Geld gleich an Greenpeace zu spenden.
LG
MArtin
Hallo in die Runde,
zum Thema Lachs und Zuchtlachs hier ein sehr guter Beitrag/Dokumentation von der Firma Patagonia...da bleibt man auch mal wieder sprachlos zurück.
https://www.youtube.com/watch?v=yL69bAn0HJs&t=648s
Auch wer kein Englisch kann...trotzdem einfach mal zu MInute 55:11 springen und einfach mit den eigenen Augen gucken. Der gute Mann meint nur: Das hätte er sich nicht vorstellen können, was er da sieht. Eine typische Zuchtlachsanlage in Norwegen...
Guten Hunger :-/ ...es ist so traurig was wir mit diesem Planeten machen...
VG,
Robert
5 Euro 30 musst du schon ausgeben, strunzo.
Ich habe bisher hauptsächlich Biolachs gegessen - c'est fini ...
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Gefüttert wird er hauptsächlich mit Soya (meist hergestellt in Brasilien), er gedeiht also mit vegetarischem Futter (oft liegt der pflanzliche Anteil des Futters bei 75 %).
Trifft das auch auf Bio-Lachs zu?
Salmo salar (Zuchtlachs) hat aber in etwa die Fünffache Fettmenge wie sein Nicht-Fetter Vetter, mithin die Fünffache Menge an O3-Fettsäuren...
Wie gerufen steht in der neuen ZEIT von heute zu Lachs und Etoxyquin ein dreiseitiger Artikel (Titelstory):
Mein Fazit: Ich persönlich werde keinen Zuchtlachs mehr essen.
Gefüttert wird er hauptsächlich mit Soya (meist hergestellt in Brasilien), er gedeiht also mit vegetarischem Futter (oft liegt der pflanzliche Anteil des Futters bei 75 %).
Deshalb hat er auch so wenig Omega3-Fettsäuren. Wenn der (nicht so fette) Wildlachs noch weniger hat, kann man den vergessen.
Wenn man zu dem Soya noch Fischmehl und Fischöl mischt und sich diese Mischung in den Bäuchen der Frachter mit Sauerstoff verbindet, kann sich alles entzünden. Deswegen braucht man einen "Bombenentschärfer". Und der trägt den Namen Ethoxyquin, ein Pestizid. Wiss. Studien zufolge kann er außerdem das Erbgut schädigen. Deshalb darf er seit 2011 in der EU nicht mehr ins Tierfutter gemischt werden. Ausnahme: Fischfutter. Da hat sich eine Lobbgruppe (unter Frau Anne-Katrine Lundebye) durchgesetzt ...
Ein unabhängiges Labor hat in jedem Lachsfilet aus einer konventionellen Fischfarm Ethoxyquin entdeckt.
Bei drei Viertel der Proben wurde die für Fleisch gültige Höchstmenge überschritten, in einem Fall um das 17-Fache.
Fazit:
"... Weniger Lachs essen, am besten gar keinen mehr.
Auf andere Fische ausweichen, Heringe zum Beispiel, die in der Nordsee reichlich vorkommen.
Müssten die Lachsfarmen wegen der geringen Nachfrage schließen, dann würden Fischer wieder wilde Lachse auf dem Meer fangen.
Ein mühseliger Vorgang. Wie früher.
Lachse wären dann wieder sehr kostbar und teuer, ein Essen für die Wohlhabenden.
Aber wäre das wirklich so schlimm?
Wäre es schlimmer, als Urwälder zu roden (für den Soyaanbau) und Gift ins Fischfutter zu mischen?"
Mein Tipp: den Artikel in der neuen ZEIT lesen - es lohnt sich wirklich.
Im Kleingedruckten sollte die genaue Art eigentlich stehen. Fanggebiet ist bei Oncorhynchus immer der Pazifik und den Salar erkennt man schon am Fettgehalt.
Noch verwirrender ist der "Seelachs". Dieser gehört nicht zur Familie der Lachsfische sondern ist meinstens der sehr magere Köhler aus der Dorschfamiie. Bestandteil der Fischstäbchen!
Wer aber zur Familie der Lachsfische gehört ist die Forelle! Zwar ähnlich mager wie der Pazifiklachs aber laut WWF der nachhaltigste Fisch den man so essen kann. Am Besten Einheimischen vom Züchter wo man die Haltung selber kontrollieren kann.
Markus, jetzt weiss ich, warum der Aldilachs (wildlachs)so trocken ist.