Forum: Gesundheit - zuviel Eiweiß ? - die Chinastudie
Daniel, ich denke, hier gibt es keine neuen Erkenntnisse, weil die alten gut genug sind :-). "Ron S." hat es hier am 30.06.2011 bereits sehr gut zusammengefasst, sodass man als Antwort seinen Beitrag auch gerne nochmals hereinkopieren könnte.
Die "China Study" ist ein Buch, in das Campbell nur sehr wenige Erkenntnisse aus seiner Studie, dem sog. "China-Cornell-Oxford Projekt", also der Studie "Diet, Lifestyle and Mortality in China: A Study of the Characteristics of 65 Chinese Counties" übernommen hatte (die hatte ja gezeigt, dass es sogar einen deutlicheren Zusammenhang zwischen Pflanzenproteinen und Krebs als zwischen tierischen Proteinen und Krebs gab). Der Großteil seiner Daten im Buch "The China Study" kommt hingegen aus seinen Erkenntnissen im Zusammenhang mit vorher hierzu extra vergifteten Ratten (das hatte längst nix mehr mit Chinesen oder mit China zu tun). Und bei diesen Rattenversuchen hat er leider nicht mit isolierten Aminosäuren (wie Casein) gearbeitet, sondern immer auch mit Supplementen aus zusätzlichen Aminosäuren (pflanzlichen und tierischen Ursprungs), um "komplette Eiweiße" zu bekommen, da - wie wir ja wissen - pflanzliches Eiweiß oft unkomplett ist und mit anderen kombiniert werden muss, um eine höhere (ausreichend hohe) Wertigkeit zu erhalten. Die Ergebnisse waren daher unbrauchbar, weil er eben nicht nur nicht "Äpfel mit Birnen" verglich (tierisches mit pflanzlichem Eiweiß), sondern gar nur mehr "matschige Äpfel mit faulen Äpfeln", um bei diesem Bild zu bleiben ;-), sodass seine Arbeit zurecht kritisiert wurde. Sehr schön nachzulesen bei Denise Minger ("Death by Food Pyramid"), wie von "Ron S." hingewiesen, oder bei Liz Wolfe ("Eat the Yolks") und vielen anderen.
Also erwartungsgemäß keine neueren Erkenntnisse ;-).
Wie siehts aus mit neuen Erkenntnisse zu dem Thema?
Zur China-Studie:
Ist eigentlich garkeinem aufgefallen, dass Asiaten grundsätzlich ein Problem mit der Milchverdauung haben, weil ihr Stoffwechesel eine andere Enzymatik fährt? Ähnlich wie beim Alkohol?!
Wer also ein Verarbeitungsproblem mit Milch hat, belastet seinen Körper an dieser Stelle i.B. auf Dauer zu stark. Was diesen aus der Balance wirft.
Genauso könnte man die schädliche Wirkung des Alkohols noch dramatisieren, wenn man sich an der Verträglichkeit dessen allein bei den Asiaten orientiert. Allerdings gibt es wohl mittlerweile auch die Tendenz, dass eine langsam steigende Zahl an Asiaten selbst Milch gut verträgt. Diese würden in einer erneuten China-Studie wahrscheinlich andere Resultate hervorrufen.
Weiterhin war zu dem Zeitpunkt der Studie anscheinend die krebsfördernde Wirkung von (einfachen) KH* noch kein salonfähiges Thema, sonst hätte Prof. Campbell diesen Aspekt wohl auch berücksichtigt. Und seine extreme These vernünftig relativieren können.
Ob Prof. Campbell auch schon von einer genetisch korrekten Ernährung eine Ahnung hatte?
Es gibt ja heutzutage auch analytische Möglichkeiten, um herauszufinden welche Lebensmittel unserem individuellen Organismus vitale Vorteile bringen und welche uns mehr belasten. Wenn man eine allgemein gültige Formel sucht, wird es daher immer etwas problematisch. Wobei man, wenn man sich am Ursprünglichen orientiert, generell auch allgemein die besten Karten hat, siehe Steinzeiternährung.
Ich bin der Meinung, vieles hängt mit den in uns vorhandenen Bakterienstämmen** zusammen. Je näher wir unserer persönlichen genetisch korrekten Ernährung kommen, desto harmonischer arbeiten die heimlichen Herrscher in uns zusammen. Mit entsprechend positiven Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden. Da dieses innere Gleichgewicht auch unempfindlicher gegen pathogene Keime ist und die mutagene Dynamik der Natur dann für uns arbeitet (epigenetische Anpassungen) und nicht gegen uns (z.B. Krebs durch Zellentartung). Spekulativ: Vielleicht erzeugen günstige Bakterienstämme in uns auch dazu noch förderliche Stoffwechselendprodukte, wie man es von externen Kulturen kennt, z.B. Kombucha, Kefir, etc.
Nicht zuletzt soll nochmal daran erinnert werden, dass gesunde Nieren - bei korrekter Ernährungsweise sollte das auch so bleiben - Erstaunliches leisten können, was die "Waschleistung" bei erhöhter Eiweissaufnahme angeht. Weil diese wohl auch mit ihren Aufgaben wachsen und leistungsfähiger werden (Aussage von Dr. Strunz). Ich rate dazu, die Filtrationsrate (GFR-Wert) beim nächsten Check ermitteln zu lassen. Wenn diese überdurchschnittlich hoch ist, sollte das ein gutes Zeichen sein. Ich bin z.B. knapp 40 Jahre alt und habe mehrfach bestätigt einen GFR, der statistisch dem eines 20-30 Jährigen entspricht.
*Der dauerhafte Konsum bestimmter Kohlenhydrate kann auch dazu beitragen, ungünstige, der Vitabalance abträgliche Bakterienstämme im Körper dauerhaft zu kultivieren.
**Bakterien erzeugen ja auch Abfallprodukte, die Zytotoxine, also Zellgifte. Die den Organismus, je nach Konstitution, mehr oder minder stark belasten. Siehe z.B. Rheuma. Ganz deutlich sieht man das auch am variablen Krankheitsbild bei z.B. chronischer Borreliose(Neurotoxine), die mittlerweile als schleichende Epidemie gehandelt wird. OFFTOPIC: Weil die schulmedzinischen Leitlinien zur Symptombetrachtung / Systembetrachtung dieser komplexen Erkrankung noch unzureichend für eine eindeutige Diagnosestellung sind. Und das Problem daher von der allgemeinen Ärzteschaft übersehen oder ignoriert wird. Zudem ist die etablierte Schulmedizin ja auch ökonomisch darauf ausgerichtet, allein symptomatisch zu behandeln und damit die Chronifizierung von Krankheiten eher zufördern als eine Heilung anzustreben. Dr. Strunz hat zum defizitären Gesundheitssystem auch schon einige klare Aussagen gemacht.
LG
Ron nochmal kurz zu Campbell. Für mich fühlt es sich einfach richtig an. Weizenmehl empfiehlt er auch nicht ausdrücklich. Und solche hammermäßigen Aussagen, wie diese Studie sie beschreibt werden immer kontrovers diskutiert. Mein Fleischkonsum war im Leben wirklich reichlich, mein Aminogramm jedoch grauslich. Wieso weiß keiner. Ich hab ja auch nicht vor Veganer zu werden. Ich bleib beim Fisch, wenn ich eine Bioquelle auftu, umso besser, bei den MAPs sowieso und halt mich weiterhin an meine NEMs. Da die MAPs bei mir so hervorragend ankommen setze ich jetzt vermehrt aber nicht ausschließlich auf pflanzliches Eiweiß. Vielleicht gehöre ich zu denen, die damit besser klar kommen. Allerdings halte ich die Lebensmittel aus leeren KH's immer noch für die bedenklichsten. Christian B., eine Amazonliste hab ich nicht, vielleicht stell ich mal eine zusammen. Muss mal schaun wie das geht. Gerit, danke für den Linsensalat. Klingt lecker. Ich hab die Woche Urlaub und werd ihn mal ausporbieren. An Samen und Körnern hab ich zur Zeit daheim: Sonnenblumen, Kürbis, Mohn, Leinsamen und Quinoa. Quinoa von Rapunzel für nur ein paar Stunden ins Wasser geworfen und schon kommt der Keim raus. Ich geb die Samen über Obst oder Salat. Für die Sprossenzucht hab ich z. Zt. Alfalfa, Kresse und 2 Samenmischungen. Ich kauf im Reformhaus einfach das Körnerzeugs, das pfundweise dort abgepackt angeboten wird. Eigentlich ist es wohl zum Kochen gedacht, aber ich schau einfach ob es keimt. Wenns von frischer und guter Qualität ist, klappt das auch. Wie gesagt gibt es für die Sprossen und Keimzucht div. Taschenbücher. Oder Internetseiten. Lies Dich rein, es lohnt sich. Da tun sich ganz neue Geschmackswelten auf. Grüße M.
Hi Marion, doch, meine Großeltern sind durch jahrelangen Flüssigkeitsmangel "ausgetrocknet". Da reichte auch das Obst und Gemüse nicht aus... Einmal kam meine Oma ins Krankenhaus, weil nix mehr ging. Sie bekam reichlich Flüssigkeit über Infusionen und plötzlich konnte ich mit ihr Gespräche führen, so wie das schon jahrelang nicht mehr mgl war. Fand´ich beeindruckend. Auch körperlich war sie dann plötzlich so fit, wie schon lange nicht mehr. Hielt leider alles nur kurz an, da nach dem Krankenhausaufenthalt sich die eingeschliffenen Gewohnheiten wieder durchsetzten. Wie ißt Du denn welche Samen und Körner? Kannst Du etwas empfehlen, wo ich das kurz und effektiv (da immer Zeitmangel!!!)lesen kann?! "Lang leben ohne Krankheit"-ein super Tipp von Dir, habe angefangen darin zu lesen und finde es sehr eindrucksvoll und spannend!! Linsen (-Salat), da habe ich ein leckeres Rezept, mit Tomaten, Zwiebelringen, reichlich frischer Kresse und Olivenöl, etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer...mhmmm!! Eine schöne Woche von Gerit
Hallo Marion, würde mir auch gern mal Deine Liste auf amazon ansehen. Verrätst Du mir unter welchem Namen ich nachschauen muss? Danke! Chr.
Danke Gerit, interessant mit Deinen Großeltern! Trinken ist wichtig, Obst und Gemüse enthalten aber auch viel Flüssigkeit. Halt Dich an ihr Beispiel. Linsen löffle ich so bzw. mit Salat, und wenn ich Bohnen hab, dann gibts Vollkornreis mit pürierten Tomaten als Soße. Samen und Körner gibts im Bioladen oder Reformhaus. Heute 10. Tag süßkramfrei. Komisch, das Verlangen nach was Süßem, das mich nach jeder Mahlzeit überkam, hat sich gelegt. Ich denke schon mal an eine Tafel Schoko, verdräng das aber ganz gut wieder. Diese Aussetzer, die ich früher hatte, dass ich nachts noch den Mantel übers Nachthemd geworfen hab, um in die Tiefgarage zu schleichen und mir die vergebens im Auto gelagerte Schokolade doch noch zu holen, die habe ich - zur Zeit - nicht. Bin gespannt wie lange ich das tatsächlich am Stück durchhalten kann. Der Gedanke an Mimi Kirk, die sagt mit 72 sich so jung zu fühlen wie in ihren 20ern (das tut sie auch, man kanns deutlich sehen), ist momentan mein stärkster Motivator. Ich liebe diese Frau, der es nicht ums Aussehen geht, sondern um die Lebensqualität! Ihre Ausstrahlung, ihr Lachen, ihr Charme, ihre Weisheit, ihre Heiterkeit... ich kann nicht genug bekommen von ihren Videos auf Youtube. LG M.
Gerit! Der eine stirbt früh, der andere spät.
Hallo Freunde der gesunden Ernährung, Ich habe mal was zum nachdenken mitgebracht: Mit seinem Buch “The China Study” (dt. “Die China Study”) erregte T. Colin Campbell 2005 großes Aufsehen. In der groß angelegten, epidemiologischen Studie untersuchte er den Zusammenhang zwischen dem Verzehr tierischer Produkte und Krankheiten. Aus etwa 8000 statistisch signifikanten Zusammenhängen las er ab und argumentierte er, dass der Mensch möglichst gar keine Tierprodukte essen sollte, um schwere Krankheiten zu vermeiden. In der Gemeinde der überzeugten Veganer wurde dies selbstverständlich mit großem Jubel aufgenommen Es sei angemerkt, dass “The China Study” nur ein Buch über die Studie ist, das heisst eine Auswertung von Datenpunkten. Das erklärt auch, warum seit Veröffentlichung dieses Werks diverse Fachleute aus dem Bereich der Ernährung fundierte Kritik an Campbells Arbeit geäußert haben. Die bislang fundierteste und vernichtendste stammt nun von Denise Minger, selbst ehemalige Veganerin. Sie untersuchte die Originaldaten und fand, dass Campbell bestenfalls schlampig, wahrscheinlich aber vorsätzlich irreführend gearbeitet hat. So fand Minger unter Anderem heraus, dass laut den Rohdaten der Studie tatsächlich eher Pflanzenprotein, nicht Tierprotein mit Krebs in Verbindung bringt. Campbell behauptet das Gegenteil. Auch die vermeintlichen Zusammenhänge zwischen Tierprotein und Herzkrankheiten lassen sich nicht belegen. Dass laut den Originaldaten Weizenmehl im starken Zusammenhang mit Krebs, Herzkrankheiten und Schlaganfällen steht verschweigt Campbell wiederum. Fest steht in jedem Fall: Es handelt sich hier nur um statistische Zusammenhänge, die lediglich dazu dienen können, Theorien aufzustellen. Insofern ist jeder Datenpunkt aus der China Study mit großer Vorsicht zu genießen. Doch auch statistische Daten gehören sorgfältig analysiert und ehrlich aufbereitet. Und Colin Campbell hat gezeigt, dass er dazu nicht bereit ist. Sein Buch “The China Study” erweist sich somit als völlig wertlos und nicht ernstzunehmen. Das ist sehr schade, denn eine auf Fakten basierende Diskussion über diese Themen ist sehr wichtig. Niemandem ist geholfen, wenn einfach nur Grabenkämpfe zwischen Anhängern veganer, vegetarischer und fleischhaltiger Kost geschürt werden.
Liebe Marion, danke ;) Du machst mich ganz verrückt mit Deinen Beiträgen! Das ist jetzt aber positiv gemeint... Ich dachte wirklich, ich hätte mich nun auf ´ne sinnvolle und gesunde Ernährung eingependelt, mit der es mir auch richtig gut geht. Nun werde ich mich also mal mit Euren (Tobias und Deinen) Themen, auseinandersetzen und habe gestern endlich das "Lange leben ohne Krankheit" bestellt. Interessant, laut der Rezensionen wird darin zB Sauerkraut empfohlen, meine Oma, sie wurde 91J alt und war kerngesund (sie hatte nur über Jahre viel zu wenig getrunken "...meine Blase", das typ. Altfrauenproblem von damals...)so dass sie körperlich und geistig ausgetrocknet ist-leider- sie könnte locker noch leben. Sie ist jedenfalls mit meinem Opa zusammen sehr alt geworden (er starb kurz vor seinem 96. Geburtstag, genauso leider jahrelang zu wenig Flüssigkeit als meiner Meinung nach einziger Grund). Meine Oma aß jeden Tag Rohkost und seeehr viel Sauerkraut. (Aber auch das Übliche, aber davon sehr wenig. Brötchen morgens mit viel Quark drauf, keine Wurst und auch Kart., tgl, Haferflocken, Weizenkleie und Leinsamen) Und sie machte, bis sie Mitte 80J alt war, jeden Tag Yoga! Und sie gingen jeden Tag ca 1h spazieren. Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Süßkramabstinenz! Ich bin da noch am arbeiten bei mir, seit 5 Tagen bin ich "clean", vorher immer wieder Rückfälle. Bin sehr motiviert das jetzt durchzuhalten!! Was ißt Du zB zu Linsen und Bohnen dazu? Einen schönen Tag und liebe Grüße Gerit
Hi Tobias, herzlichen Dank für Deine Antwort!! Womit machst Du Dir den Shake, mit Wasser? Mittags reicht ein Smoothie oder Salat? Nix weiter? Hm. Mittag ist bei mir die Mahlzeit, bei der ich immer das Bedürfnis nach etwas mehr habe... Was ißt Du für Samen und wo beziehst Du sie her? Ach und das Proteinpulver,...hoffentlich finde ich den Anbieter mit meinem dürftigen DDR-Englisch... ;( hatte noch keine Zt zum googeln). An dem Shop aus England bin ich schon sehr interessiert. Meine Multi-NEM´s habe ich auch aus England. Viele Grüße Gerit