Forum: Infektion & Prävention - Studie Covid + EBV
https://www.labor-becker.de/leistungsverzeichnis/1194/ebv-antikorper-nachweis
Dieses Labor gibt an, dass EBV in 5 % der Fälle über Serummarker nicht nachweisbar ist. Schon denkbar, dass die Dunkelziffer höher ist, viele gehen (berechtigt) davon aus, weil das diagnostisch sehr schwer nachzuweisen ist. Außerdem sind die klinischen Bilder nicht einheitlich, das macht es einfach recht schwierig.
Das ist das problem bei vielen Viren die im Körper persistieren / verbleiben können. Die nisten sich an für das Immunsystem unzugänglichen / nur sehr schwer erreichbaren Orten ein, verbleiben dort ggf. über lange Zeit inaktiv, es braucht dann gewisse Stressfaktoren und die Viren werden wieder aktiv.
Bei neurotropen Viren wie EBV u. a. ist es das Problem, dass sie sich sogar über lange Zeiträume im Immununsystem (Gliazellen) im Gehirn "verstecken" können (älterer Podcast Kekulé / Memo), folglich ist deren Rektivierung dann mindestens sehr unangenehm.
Long-Covid ist offenbar nicht gleich Long-Covid.
Wenn es da die auch in den hiesigen News beschriebene Variante mit den Apharese werbeträchtigen Autoantikörpern gibt und auch die von Robert und anderen beschriebenen EBV Reaktivierungen, so gibt es wohl auch eine (ernstzunehmende) neurologishe Variante:
"Microgliosis and neuronal proteinopathy in brain persist beyond viral clearance in SARS-CoV-2 hamster model"
Diese geht einher mit fehlgefalteten Proteinen und Plaques, ähnlich wie bei Alzheimer.
Heise schreibt: ("Long Covid: Proteinplaques im Gehirn wie bei Alzheimer oder Parkinson")
Fatigue, Depression, kognitiver Abbau – das sind die Anzeichen des Post-COVID-19-Syndroms – oder auch Long Covid.
Es erwischt die Betroffenen erst mehrere Wochen nach der Infektion und wie es entsteht, ist nach wie vor ein Rätsel.
An der Tierärztlichen Hochschule Hannover haben nun Forschende entdeckt und in "The Lancet" publiziert, dass sich eine Infektion mit SARS-CoV-2 direkt auf das Gehirn auswirkt: Proteine der Nervenzellen verändern ihre Struktur, nachdem die Infektion längst ausgeheilt ist. Beim Zusammenbau werden die Proteine falsch gefaltet – ein Effekt, der bisher von Alzheimer- und Parkinson-Patienten bekannt ist. [...]
Eine Lücke [ins Gehirn], die Viren wie beispielsweise Influenza-, FSME-, Dengue- oder Herpesviren nutzen, ist unser Geruchssinn.
Einige Viren gelangen ins Gehirn, indem sie über die Riechschleimhaut den Riechnerv infizieren und dann im Nerv zum Gehirn wandern.
Ob SARS-CoV-2 tatsächlich ins Gehirn gelangt und auf welchem Weg, ist zwar noch nicht geklärt, aber da bis zu 67 Prozent der COVID-19-Erkrankten neurologische Symptome zeigen, scheinen die Corona-Viren die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Die neurologischen Symptome können kognitive Störungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Depressionen, Angstzustände, Gangstörungen und allgemeine Müdigkeit sein. Manchmal überdauern die Symptome die akute Infektion, manchmal treten sie erst Wochen später neu auf. [...]
Mit den Anzeichen von Long Covid stellen sich dann auch fehlgefaltete Proteine im Gehirn ein. Besonders die Großhirnrinde ist betroffen [...].
Den Vergleich mit den neurodegenerativen Erkrankungen Alzheimer und Parkinson ziehen die Forschenden, weil auch bei Long Covid nur eine bestimmte Hirnregion betroffen ist und nicht das gesamte Gehirn. Die selektive Empfindlichkeit einzelner Hirnregionen sei charakteristisch [...].
Und die Fehlfaltungen [...] könnten die lang anhaltenden Symptome erklären.
Kein Wort in diesem Zusammenhang von Autoantikörpern...
Also wieder mal kein OSFA.
Robert, wie sehen die Titer bei einer Reaktivierung von EBV eigentlich aus? Nachtzuweisen sind die ja grundsätzlich, wenn man das Virus hatte.
Ich weiß nur nicht, was wie erhöht sein muss, damit man von einer Reaktivierung sprechen kann.
Hallo Thomas,
"Egal, ob es eine Schwächung durch Bakterien ist, wie bei dir Robert, oder durch eine Coviderkrankung, wenn das Immunsystem über Gebühr beeinträchtigt wurde/ist, kann es eben zu so einer Reaktivierung kommen."
Das sehe ich exakt genauso und so steht es auch in der (dünnen) Literatur. Dazu kommen Stressmomente. die anscheinend auch eine EBV-Reaktivierung auslösen können (das wäre dann über die Schiene: Cortisol und andere Katecholamine). Aber da spielen dann wieder Gene, Ernährung und individuelle Konstitution mit rein. Daher meinte ich: am Ende ist es individuell.
Und nicht jeder Long-Covid wird EBV sein, aber anscheinend sehr viele Fälle. Daher macht es Sinn, diese Werte bei Long Covid zu analysieren.
VG,
Robert
Persönlich gehe ich davon aus, daß die EBV Aktivierung im Zuge einer massiven Immunschwäche auftritt, aber nur selten wirklich ausgelöst wird.
Egal, ob es eine Schwächung durch Bakterien ist, wie bei dir Robert, oder durch eine Coviderkrankung, wenn das Immunsystem über Gebühr beeinträchtigt wurde/ist, kann es eben zu so einer Reaktivierung kommen.
Bei Long Covid kann ich mir sogar beide Varianten vorstellen - nach Erkrankung Aktivierung des EBV durch eine nachhaltige Schwächung des Immunsystems und dadurch Long Covid , oder auch das Erschöpfungssyndrom Long Covid, welches das Immunsystem derartig beeinträchtigt, dass EBV aktiviert wird.
Long Covid und Long EBV müssen nicht unbedingt identisch sein. So meine persönliche Überlegung.
Hallo Greg,
man wird die Auswirkungen in meinem bald erscheinenden neuen Ratgeber lesen können, den ich dann, wenn er fertig ist, wohl auch hier wieder zum Verschenken anbieten werde. Dort habe ich das EBV-Thema mit aufgenommen, da es "pirma reinpasst". Ich habe es an der stetig fallendenLeistung bemerkt bis hin zu dem Punkt, dass ich um 17:00 Uhr Abends totmüde war, was absolut unnormal für mich ist.
VG,
Robert
Moin Thomas,
ich habe nicht an dem Experiment "Impfung Covid-19" teilgenommen, korrekt.
Zum EBV: Ja, das sind sehr spannende Fragen, wieso es zur Reaktivierung kommt. Das wird am Ende sogar individuell sein.
VG,
Robert
Interessant Greg. So weit ich mich erinnere, warst du auch, wie Robert ungeimpft. Wieder ein Beispiel für den harmlosen klinischen Verlauf bei Omikron. Ich hatte nicht einmal Fieber bei der Infektion, jeder Schnupfen ist lästiger.
Ich hatte EBV aktiv vor 20 Jahren. Danach bemerkte ich nie wieder eine Aktivierung.
Hallo Robert,
na, welcome back.
Da ich selber EBV-verseucht bin, wollte ich dich fragen, wie sich die EBV-Reaktivierung bei dir bemerkbar gemacht hat. Ich weiß erst seit 2015, dass ich das Thema mit dem EBV habe, merke nur nichts...ich kann den Menschen nicht mal erzählen/erklären wie sich EBV bei mir auswirkt, wenn ich das Thema erwähne..
...und, mich hat es ebenfalls, nach über 2 Jahren jetzt das erste Mal mit Corona erwischt. Mein Verlauf: Pfingstsonntag hab ich durchgeschlafen. War einfach nur platt, als hätte man mir den Stecker gezogen....sonst keine Symptome....Pfingstmonntag war ich dann mit meiner Frau auf unserer 10km Runde spazieren. Erst am Montag Abend kam ich mal auf die Idee, einen Test zu machen...BOOM, positiv -:) -:) -:)
Ich muß aber zugeben, dass ich am Sonntag intuitiv mein persönliches NEM-Notfall Programm ziehen musste...
Dann freue ich mich auf weiteren, wertvollen Austausch.
Gruss
Greg
sorry...meine Antwort kommt erst nach Moderation....