Forum: Mental - Die Meditation meiner Mutter
Wozu Facebook, Yellow Press oder Fernsehen, Rainer? Du hast doch schon 398 Beiträge geschrieben. Das sollte für mich reichen. LG, Michaela
Hallo Michaela, der Trend ist aber genau anders heraum als Du denkst! Geistig ins Nichts abzutauchen ist regelrecht in Mode im Moment. Schalt einfach das Fernsehen ein, geh auf Facebook oder lies yellow press. Lies manchmal auch diverse Forenbeiträge. Haut rein - Rainer
Michaela, das ist die Lösung! Genau genommen ist ja Stricken kein Nichtstun, aber dass man dabei gedanklich abgleitet, stimmt 100%ig. Das gilt auch für andere (kunst-)handwerkliche Tätigkeiten, die Stillsitzen verlangen. Wenn sich die Gedanken dabei überhaupt um etwas drehen, ist es meistens das nächste "Projekt", sprich Socken für Omi, den Enkel, für mich ... Ähnlich geht es mir aber auch, wenn ich alleine im Wald jogge. Ich bete mir nichts vor und oft sind die Gedanken bei der Arbeit oder den bevorstehenden Familienereignissen, meist verbunden mit klasse Einfällen, und manchmal sehe ich nur Vögel, Hasen, Rehe. Da kann ich also doch meditieren, hätte ich nicht gedacht. Mit ganz losgelösten Grüßen, Martina
Vielen von uns fällt es ja schwer, zu meditieren, also geistig ins Nichts abzutauchen. Mir ging es in der letzten Zeit auch so. Wir Europäer sind anscheinend voll darauf gepolt immer beschäftigt zu sein. Rumsitzen und nichts tun unbekannt, oder? Was mach ich also jetzt, damit mein Stresshormonspiegel nicht in ungeahnte Höhen schießt? Da fiel mir ein wie meine Mutter das früher immer gemacht hat. Meine Mutter hat fünf Kinder großgezogen , ich denke da ist Stress nur ein ganz schwaches Wort, um zu beschreiben, was sie mitgemacht hat. Also bei uns ging ehrlich die Post ab! Wenn sie also die Nase voll hatte, was im Grunde täglich der Fall war, nahm sie ihr Strickzeug und tauchte ab. Man hörte nur noch leises klappern, und sie saß da mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Wenn sie dann wieder auftauchte war sie die Ruhe selbst. Vor einiger Zeit habe ich einen Film über Peru gesehen. Dort auf dem Lande sind anscheinend die Männer für das Stricken zuständig. Man sah die Kerle da zusammensitzen und vor sich hin klappern, das war der Hammer! Ich weiß noch, dass einer von denen in die Kamera sagte, das sei das schönste, was er sich für sein Leben vorstellen könnte: immer hier mit seinen Leuten zusammensitzen und stricken. Na ja, also dachte ich, das probiere ich jetzt auch. Vor mir liegen 50 Wollknäuel für eine Meditationsdecke. Statt Iamon denke ich: „drei rechts eins links, drei rechts eins links“. Ihr glaubt es nicht, das funktioniert! LG, Michaela