Forum: Mental - Fake News
Fake-News ist für mich das Unwort des Jahres. Alles was nicht ins Weltbild paßt, wird mit dem Stempel "Fake-News" versehen.
Die Massenmedien treten sehr gerne erzieherisch auf. Im Vorfeld der US-Wahl, Brexit, Frankreich-Wahl, usw. wird ein Favorit auserkohren und dann massiv supportet. Von einer neutralen Berichterstattung kann gar nicht mehr die Rede sein.
Da ich sehr gute Kontakte zur Süddeutschen habe, weiß ich, welche Artikel es in die Ausgabe schaffen und welche nicht. Mittlerweile belustigt mich die Vorgehensweise der Journalisten.
Da ich beruflich im Finanzsektor tätig bin, ist mir der Begriff "Fake-News" bereits vor Ausbruch der Finanzkrise bekannt. Nach 10 Jahren muß man einfach zur Kenntnis nehmen, daß viele sog. Fake-News heute Realität sind. Einen nicht unerheblichen Anteil daran haben die Massenmedien.
Mein Wunsch wäre es, daß die Medien endlich Ihrer Aufgabe als vierte Gewalt im Staate wieder nachkommen würde!
"Realitätskonstruktion, Imitation, Confirmation, und Forum-Emotion. 1 mit * Thorsten!"
Danke, danke, lieber G.T..
Aber wo begehe ich inhaltlich einen Irrtum? Begehe ich überhaupt einen?
Und natürlich unterliegt meine News-Aggregation auch (m)einer persönlichen Erwartungshaltung, die sich genauso natürlich aus vorangegangenen News-Aggregationen, Wiisen und Erfahrung speist.
Soziologisches Fach-Geschwurbel hört sich erst mal ganz toll und Kompetent an. Noch ein paar Buzz-Fremd-Worte dazu und das Ganze wird sich schon fundiert anhören.
Aber welche Alternativen bietest Du? Sind fragwürdige (Verschwörungs)Berichterstatter mit Blick auf "Realitätskonstruktion, Imitation, Confirmation, und Forum-Emotion" in irgendeiner Form anders/besser einzuschätzen oder zu bewerten?
Bewertungsmaßstäbe müssen von jedem selbst angelegt werden; gerne individuell verschieden, aber in der Sache persönlich allgemeingültig.
Bewertungssmaßstäbe könne sich durchaus unterscheiden, könne aber Fakten nicht ändern, negieren oder erschaffen. Und eine Wahrscheinlichkeitsaussage ist nunmal keine absolute Aussage; Fakt.
LG,
Thorsten
Massenmedien leisten einen Beitrag zur Realitätskonstruktion der Gesellschaft, das hatte schon Niklas Luhmann genauso beschrieben. Die häufigste Heuristik ist nach wie vor die Imitation. Was im Fernsehen läuft, wird nachgeplappert.
Und die häufigste bias ist die "confirmation bias". Man hat eine innere Überzeugung, und füttert diese mit passenden Informationen. Wer anderer Meinung ist, soll schnell bei seinen Leisten bleiben...
Ist in der Soziologie, im Kognitivismus, in der Entscheidungstheorie alter Kaffee. Wer sich damit befasst,..."fake news" ist der beschreibende Begriff, dass Herrschaften Mitte 40+ endlich das Internet und seine Wirkung entdeckten. Jetzt wird nachgeplappert, und wenn's passt, als Argument eingesetzt. Oh.
Realitätskonstruktion, Imitation, Confirmation, und Forum-Emotion. 1 mit * Thorsten!
Ein gelungenes Modell zur Antizipation der US-Präsidentschaftswahlen:
"Für diese Art von Journalismus gibt es ja heute den Fachbegriff „Fake-News“. Seit der US-Wahl vielen Millionen Menschen erstmals ins Bewusstsein gerückt worden. So weist der amerikanische Präsident ja unablässig auf die auf diesem Gebiet führende „New York Times“ hin. Soeben wieder im Spiegel abgedruckt, wie diese Zeitung 24 Stunden vor der Wahl dem neuen Präsidenten gerade mal 15% Chance eingeräumt hat. Solider Journalismus.
Dabei gar nicht mal so schlecht: Wallstreet-Journal nur 14%. Huffington Post nur 2% Chance am Tag vor der Wahl. Wie aus 2% plötzlich 100% werden können… entschuldigt hat sich keiner von denen. So macht man Meinung."
So so, ausgerechnet der amerikanische Präsident ist ist also ein valider Hinweisgeber auf die bei Fake NEws führende NYT. Da hat aber einer den Bock zum Gärtner gemacht!
Da kreidet Dr. Strunz doch tatsächlich der NYT an, dass sie die Chance, dass Donald Trump Präsident wird, mit "gerade einmal 15%" angegeben hat und DT trotzdem Präsident gewordent ist. Und das wird dann als Fake-News-führend gegeißelt und ironischer weise als "solider Journalismus" betietelt?!?
Stellen sich da tatsächlich nur mir die Nackenhaare auf?
Seit wann ist es Fake News oder schlechter Journalismus, wenn ein Ereignis, dem eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit attestiert wurde, trotzdem eintritt?
Wie kann man so herablassend fragen, "wie aus 2% plötzlich 100% werden können"? Was für ein Lügner, Scharlertan und Quacksalber muss dann ein Azt bloß sein, der einem Patienten eine 2%-15% Wahrscheinlichkeit für eine schwere Erkrankung einräumt und dieser Patient bekommt diese schwere Krankheit dann trotzdem; sozusagen 100%?
Eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit für ein Ereignis heißt eben nicht, dass dieses Ereignis garantiert nicht eintritt, sondern nur, dass es mit entsprechend großer Wahrscheinlichkeit nicht eintritt; aber trotzdem eintreten kann.
Soviel Statistik-Kenntnisse sollte ein studierter Physiker und Mediziner (in medizinischen Studien ist häufiger von prozentualen Wahrscheinlichkeiten die Rede) schon mitbringen!
Oder handelt es sich doch nur um einen billigen Versuch die eigene politisch-gesellschaftliche Weltsicht auf dem Rücken gesundheitlicher Themen zu transportieren?
Im Bereich soliden Journalismus' ist es jedenfalls üblich, nachträgliche inhaltliche Änderungen an Texten kenntlich zu machen.
Wenn man NYT, WSJ, Spiegel und Co mittlerweile ins Fake News Lager einordnen muss, wass soll man denn dann noch zu Informationszwecken lesen?
Breitbart? ZdG? Kopp Verlag?
Ich kann nur sagen: Schuster, bleib bei deinen Leisten!
LG,
Thorsten