Forum: Mental - Lampenfieber
Lampenfieber ist normal und kann mit Ünung und Routine unter kontrolle gebracht werden. Ich singe auch und kenne dieses Gefühl auch nur zu gut - ach, zum davonrennen... aber es beflügelt auch... und ganz ehrlich, Leute ohne Lampenfieber sind mir unheimlich.....
Ich habe jahrelang auf im Chor gesungen (11-21), auch mal Solos, seitdem stehe ich als (stummer) Komparse regelmäßig auf der Bühne, da gibt es auch so etwas wie "Solorollen" (sind jetzt 8 Jahre). Das macht also 18 Jahre "Bühnenerfahrung" (meistens auf einer Bühne mit >1.000 Zuschauern). Hinzu kommen noch einige Auftritte mit Saxophon. Ich habe immer Lampenfieber, mindestens in einer mitteleren Intensität. Die Zuschauer interessieren mich dabei überhaupt nicht (mache ich mir keine Gedanken drüber). Rein gefühlstechnisch will ich vor jedem Auftritt wegrennen (Fluchtreflex?). Wenn ich dann auf der Bühne bin, läuft alles wie am Schnürchen und das Glücksgefühl hinterher ist ... ;-) Das hat sich durch meine Ernährungsumstellung auch nicht geändert. Und die jahrelange Erfahrung macht es auch nicht besser.
Liebe Elfi, ich kann Dich gut verstehen, denn ich stand vor dem gleichen Problem. Ich habe 2 Wochen vorher angefangen, abends 2 Tütchen Magnesium einzunehmen. Vor der "großen Rede" habe ich meinen Mann gebeten mit mir aufzustehen und einzuspringen, falls mir die Stimme wegbleibt. Ich habe also (auch im Namen meines Mannes) die Gäste herzlich willkommen geheißen. Dann habe ich Blickkontakt mit meiner besten Freundin aufgenommen, die unter den Gästen war und meine Rede gehalten. Dadurch habe ich die anderen garnicht so richtig wahrgenommen. Alles lief super!!! Mein Mann brauchte nicht einzuspringen und ich war ganz locker und zufrieden mit mir selbst. Du schaffst das auch!!! LG Marion R.
HALLO AN ALLE MITLESER;BIN NEU IM FORUM ALS SCHREIBERIN ABER ICH LESE SCHON GERAUME ZEIT MIT BEGEISTERUNG MIT:AUCH BEI MIR GEHT ES UM LAMPENFIEBER;SEHR GROßES LAMPENFIEBER!ICH WERDE IM AUGUST 70 JAHRE ALT;HABE EINE GROßE FEIER GEPLANT MIT40 GÄSTEN UND EINE REDE VORBEREITET:MEIN PROBLEM;WIE BRINGE ICH SIE AN DEN MANN OHNE;DAß MEINE STIMME VERSAGT:ICH WEIß ES VON DER LETZTEN FEIER;DA WURDE MEIN MANN70 UND ICH KAM NICHT ÜBER 2 SÄTZE HINAUS ;DA WAR SIE WEG;DIE STIMME:SO GERN MÖCHTE ICH DAS NICHT NOCH EINMAL ERLEBEN!WEIß JEMAND RAT?BIN AUF EURE RATSCHLÄGE SEHR GESPANNT:DANKE FÜR;S MITLESEN:LG ELFI
Hallo Bernd, mein Nachtrag zum Thema. Das Salzburg-Konzert liegt hinter uns. Laut unserer "Alten Hasen" eines der Besten, das wir je hatten. Mano hat mich in die erste Reihe geschoben und ich hab an Dich und Deinen Ratschlag gedacht: "....wenn Du etwas tust, wirklich einzig und allein (1.) aus dem Motiv heraus, dass Du etwas wundervolles zu geben hast, und (2.) aus dem Wissen heraus, worin genau dieses wundervolle Etwas besteht, DANN lösen sich alle Ängste in Nichts auf." Und was soll ich sagen? Es hat gewirkt. Ich war keine Sekunde nervös. Gut, ich habe 2x den Einsatz verpasst, einmal falsch angestimmt und nicht immer perfekt den "Performance-Einsatz" erwischt. Und was solls? Wir hatten Spaß und die Menschen im Parkett haben mit uns eine große Party gefeiert (Manos Konzerte sind immer Mitmach-Konzerte). Ich dachte mir immer: Wer weiß, was wir dem Publikum grad mit diesem Song geben. Und wenn wir nur einen von ihnen berühren und diesen Abend für ihn zum unvergesslichen Erlebnis machen oder ihm mit einem unserer Songs helfen, Trost geben, Mut machen... dann hat es sich schon gelohnt. Da muss man nicht perfekt sein, schließlich wissen alle, dass wir keine Profisänger sind. Danke Bernd LG M.
Hallo Marion, als Geigerin kann ich Dein Problem nur zu gut verstehen. Mach Dir nicht allzu viele Gedanken. Es ist völlig normal. Ganz viele Musiker kennen das. Selbst bei anfangs nur leichter Aufregung ist die Feinmotorik bzw. bei der Stimme eben die Feinabstimmung nicht mehr dieselbe wie zu dem Zeitpunkt als man es geübt hat. Das Gehirn erkennt die sauber einstudierten Muster nicht mehr wieder, und wenn man das nicht gewohnt ist, erschrickt man, und dann wird es richtig lustig. Bei der Geige ist die Feinabstimmung so minutiös, dass schon kleine Veränderungen ein völlig anderes Klangbild bewirken. Wenn ich dann anfange, mich aufzuregen, weils eben nicht so klingt wie es soll, springt der Bogen wie von Geisterhand von der Saite. Echt ätzend! So ähnlich musst Du Dir das beim Singen auch vorstellen. Die Stimmbänder sind ein empfindliches Instrument. Die wissen schon, dass Du unter Spannung stehst, bevor Du selbst es weißt. Es gibt nur eine Lösung: so oft wie möglich vorsingen! Es ist auch gut, wenn Du Dich selbst auf Video aufnimmst. Versuche nicht, die Situation des Vorsingens zu vermeiden, sondern suche sie aktiv, denn nur so kannst Du Dich daran gewöhnen. Mein Lieblingsspruch, den ich mir in solchen Situationen sage lautet: „Na, wenigstens ist mir jetzt nicht langweilig!“ LG, Michaela
Danke für die vielen Beiträge. Ich hab jetzt das OK, in Salzburg mitsingen zu dürfen. Bin schon gespannt darauf, wies mir gehen wird. Werde berichten. M.
tja Marion siehst, und ich erfahre das genau andersrum: wenn ich mich total in eine Sache hineinbegebe, egal ob jetzt Vorsingen, Vortanzen, etwas vorspielen, einen Vortrag halten, oder ein Bewerbungsgespräch, dann ist es für mcih so, dass um mich herum alles "versinkt" und ich quasi mit dieser Sache "in meiner eigenen Welt bin"..... weil ich eben voll darauf und nur darauf konzentriert bin so unterschiedlich ist das :-)
Hallo Marion, sehe gerade, dass es um's singen geht. Da kann ich dir sagen was mir geholfen hat. Bin im Männerchor und haben öfter auch nur als Quartett gesungen. Die Hände haben gezittert und die Knie waren weich, ich war also sehr aufgeregt. Das änderte sich erst, als ich mir klarmachte, die Leute, die da sind, lauern nicht darauf dich zu zerreißen, sondern sie freuen sich auf dich oder den Chor und freuen sich mit dir, wenn es gut gelungen ist. Sie erfreuen sich mit dir gemeinsam an schönen Melodien die das Herz öffnen. Du bringst also Freude und das macht die ganze Sache so positiv und natürlich auch kribbelnd... aber anders, man schöpft daraus plötzlich Kraft... und es wird schön! Viele Grüße
Danke Bernd, also mit Ersterem hast Du es schon getroffen. Es ist der Spaß an der Freud, ganz klar. Und die Lieder die wir einstudieren sind wirklich wunderschön. Auch die Chorgemeinschaft macht Spaß. Jeder ist voll dabei und höchst bemüht sein Bestes zu geben. Die Energie, die beim Singen in den Proben in dieser Gemeinschaft entsteht ist oft nahezu berauschend. Ich freu mich dabei sein zu dürfen und möchte natürlich auch mein Bestes dazu beitragen und den Chor und Mano bei den Konzerten optimal unterstützen. Aber ich hab noch nicht die Erfahrung gemacht, dass sich dadurch die Anfangsaufregung gemildert hätte. Grad wenn man sein Bestes geben will, ist man doch aufgeregt! Hans, ich werd mir die Bohne mal googeln. Vorab danke an alle M.