Forum: Mental - Wie bewältigt ihr Stress?
Wow, Maritta, Da hast Du mich so richtig überrascht! Du bist sehr aufmerksam hier im Forum unterwegs! Was für Rituale hast Du in Deinen Alltag eingebaut? In welche Richtung ist Dein Job stressig? Eher psychisch oder körperlich? Dann bist Du Ärztin ;-) Ich habe Dich übrigens überhaupt nicht klugsch... empfunden. Ich wüsste wirklich gerne, wie Du nach 1 Woche denkst, wenn wir die Rollen tauschen könnten! Ja, vielleicht würde mir das die Augen schlagartig öffnen! Heike, das mit dem neuen Job sagst Du sehr locker. Wie locker wechselst Du Deinen eigenen Job? Ich bin 10+ Jahre in diesem Job, hab mir eine schöne Position erarbeitet und habe einige Restriktionen (bald 2 Kinder mit umfassendem Betreuungsnetz). Da zieh ich nicht so eben nach Frankfurt, um meinen Traumjob anzunehmen. Vor ein paar Jahren hab ich das auch so gesehen, da war ich völlig frei. Und ich empfinde es nicht als Limitierungen, die mein Leben heute bereichern! Aber ich muss mir eben meinen täglichen Urlaub schaffen anstatt meinen Job einfach zu Gunsten eines bequemeren zu tauschen. LG Stefanie
Da gibt es einige Beiträge von mir, die aber gelöscht wurden. Vielleicht kann die jemand wiederbeleben.
Stefanie, und dann hast du noch vergessen zu schreiben, dass du viele km läufst (nach deinem Jahresbericht doppelt so viele wie ich), Krafttraining machst (ich hab dich schon im 100 Liegestützenprogramm bewundert) und grad auch noch nochmaligen Mutterfreuden entgegensiehst... alle Hochachtung... und dann noch so n Job... nee,und ich wollte sicher nicht theoretisch klugschei... eher in die Richtung, um mit deinen Worten zu reden: Die Welt ist das, was man über sie denkt - auch beim Stress(empfinden)meine ich. und in andere Fußstapfen treten mag ich nicht. Ich suche mir lieber meinen eigenen Weg. lg Maritta
Hallo Stefanie, ich glaube nicht, dass ich in deine Fußstapfen passe:) Ich hab selbst einen (anders) stressigen Job und ich finde es total toll, was du dir für Rituale wie das mittägliche Laufen und der Endpunkt am Abend in deinen Alltag eingebaut hast. Und natürlich Theorie. Nur, wenn ich mich nicht mit der Theorie beschäftige, kann ich auch nichts davon umsetzen: Die Missstände, die uns umherstressen lassen, werden wir nicht ändern, nur unsere Einstellung dazu - und damit vielleicht das Umfeld beeinflussen. Und sich mal über Sargnägel Gedanken machen und diese vielleicht abschaffen. Es gibt so Menschen, die haben die absolut ruhige ausgeglichene freundliche überlegene Art - auch unter Stress und Zeitdruck. Hätte ich auch gern. LG Maritta
hallo Stefanie, du hast doch das Problem erkannt, nun musst dus nur noch ändern. Manchmal hilft ein neuer Job. lg Heike
Hi Reinhard, In unsrem Metier ein ziemlich normaler Job: IT Branche, und dort Marketing-Kommunikation. Wenn ich so den Beitrag von Maritta lese, gehe ich in mich und frage mich, was für Werte und Erwartungen ich wohl an mich habe. Schon interessant. Ich wünschte, Maritta wäre 1 Woche in meinen Fußstapfen, und dann würde ich gucken dürfen und sie den Beitrag entweder genau gleich oder ganz anders schreiben. In der Theorie ist alles so sonnenklar. Stefanie
1. alle 2 Tage laufen 2. zur Arbeit radeln 3. Überstunden vermeiden (auf mehr Geld und Karriere verzichte ich gern, fahr ich halt keinen Porsche, na und?) 4. ich halte mich fern von negativ eingestellten Menschen, lese keine Zeitung und schaue keine dümmlichen Sensations TV Reportagen 5. ich besitze kein Smartphone und bin nicht bei Facebook 6. an einem ständig aufgeräumten Schreibtisch arbeite ich noch
Hi Karel, bin voll bei dir, bis auf die fatale Einstellung. ... Ja, der Stress kommt von innen. aus deinen Gedanken, deiner Einstellung, deiner Sichtweise, auf das, was du ausstrahlst, reagiert deine Umwelt. Mit Andreas Ackermann gesprochen: ".....die "Realität" ist ein Hologramm, das von unserem Bewusstsein geschaffen wird. Es wäre ein Witz zu glauben, dass was da draussen passiert, sei von uns getrennt. Vielmehr ist es so, dass wir unsere Welt dauernd (unbewusst) erschaffen. Die Welt ist wie ein grosser Spiegel, der unsere Gedanken reflektiert und wir leben in dieser Reflektion." Will damit nicht sagen, dass es keine Missstände gibt u man mit positiven Gedanken mit allem leben und alles gut finden muss.... aber manchmal hilft es zu sagen (Mathias Pöhm): die Situation ist grad nur so, damit du damit umgehen sollst. Darüber hinaus hat es keine Bedeutung.... So ganz konkret, wen interessiert es in 20j ob ich heute eine Arbeit pünktlich abgegeben habe oder nicht. Für mich war es grad ein Drama-ich werde aufgefordert, Erklärungen abzugeben, der wichtige Auftrag ist vielleicht grad weg.... Es ist meistens Angst, die uns in den Stress treibt.... Und die Ansprüche anderer und die an uns selbst, manche unserer Glaubenssätze. Und du tust doch schon soviel mit Abstand v Perfektion u Meditieren. Manchmal hilft mir auch die Methode von Doc: auuuuusatmen u Schultern fallen lassen. Oder eben laufen oder die Yogastunde in der Gruppe. Den Gedankenkreisel unterbrechen a la Matthias Pöhm den Befehl geben: stop thinking! und von der Palme runterkommen, die Perspektive auf eine Situation ändern oder a la Ackermann NIPSILD - nicht in Problemen sondern in Lösungen denken. Bin auch immer auf der Suche. LG Maritta
Hallo Michaela, wenn es mir zuviel wird ziehe ich mich in mein Schneckenhaus zurück. Die Techniken, die Karel beschriben hat, wende ich auch alle an. Ausser Meditation. Das kann ich nicht. Weiss der Teufel warum. Vielleicht bin ich schon permanent in einer meditativen Lage. Mensch Stefanie, was ist das für ein Job?
Hallo Michaela, Da hast Du einen interessanten Thread eröffnet, danke! Wenn ich das mittägliche Laufen nicht hätte, wäre ich auch mit Burnout in der Klapse. Meine regulären Wochen haben 50+ Arbeitsstunden - und zwar unter Strom. Der Kalender ist von morgens bis abends voll, teilweise mit Dreifachbelegung, selbstverständlich ohne Zeit, um von A nach B zu laufen, und die eigentliche Arbeit muss außertags laufen. Dazu kommt, dass die Mailbox bereits nach 2-3 Stunden überquillt mit Mails, von denen ein Haufen nicht einfach ignoriert werden kann. Wenn ich das so schreibe, spüre ich selbst abends, entspannt daheim liegend, mein Cortisol steigen. Und umso mehr weiß ich jedesmal, wie richtig es ist, meine 90 min Laufen mit Cooldown am Mittag radikal zu verteidigen gegen 98% aller Angriffsversuche. Wenn ich dann aus dem Wald komme und die Vögel gehört habe, bin ich wieder geerdet - auch wenn mein Tag dann gewöhnlich schon 9 Stunden alt ist. Auch mein Ende verteidige ich radikal. Wenn ich meine Tochter abhole, bin ich ebenfalls zu 98% zu spät unterwegs und lasse mich auch nicht mehr auf die kleinste Diskussion über die wichtigste Sache der Welt ein. Das mag manchem radikal vorkommen, mir bewahrt es die Ruhe in meiner verrückten Welt. VG Stefanie