Eine ganz kurze mail. Ein ganzes Leben. Buchstäbliche Hölle. Verzweiflung. Von uns Ärzten im Stich gelassen. Und dennoch happy end. Eigenverantwortung. Das Leben selbst in die Hände genommen. Ein exemplarisches mail. Könnte man so oder so ähnlich auch Ihr Leben beschreiben? „Vor einigen Jahren bin ich an einer Unterschenkel-Thrombose erkrankt: 1 Jahr Blutverdünner und Sportverbot. Das Ganze mit 22 Jahren! Prompt 10 kg zugenommen.“
Häufig. Noch häufiger, als Sie glauben. Können Sie ablesen am Schlaftabletten-Konsum der deutschen Bevölkerung. Schlafmittel stehen mit an der Spitze aller täglich eingenommenen Pillen. Das muss einen Grund haben. In meiner Sprache nichts weiter als ein Hilfeschrei. Millionen Ihrer Mitbürger wissen sich nur noch mit Pillen zu helfen.
Disziplin, Ordnung, Sauberkeit und Willensstärke beschreiben eine Lebenseinstellung, die von einem deutschen Politiker so ganz bezeichnend diffamiert worden ist. Das seien Sekundärtugenden. Mit denen könne man auch ein KZ betreiben.
Oft genug habe ich Sie inzwischen aufgefordert, genau diese zwei Worte möglichst laut auszurufen. Sich von Ihrem Arzt nicht immer die gleichen Tabletten oder Psychopharmaka verschreiben zu lassen, wenn es doch Alternativen gibt. Die dem Arzt möglicherweise unbekannt sind, welche Sie aber kennen. Weil Sie diese News lesen.
habe ich vor menschlichem Erfindungs‐ und Forschergeist. Ich glaube nicht nur, ich weiß, dass der Mensch jedwedes Problem lösen kann, wenn er es denken kann, sich vorstellen
kann und sich genügend bemüht.
Merkwürdige Konstellation. Ich weiß. Aber lassen Sie uns doch ein bisschen philosophieren. Da gibt es die Zeitschrift „Arzt & Wirtschaft“. Erinnert uns, dass der Arzt ein Wirtschaftsunternehmen leitet. Dass der Arzt Arbeitgeber ist. Arbeitsplätze schafft.
Dem Herrgott bin ich dankbar nicht nur für das Privileg, Arzt sein zu dürfen, sondern auch für das ausgewählte Patientengut. Zu mir kommen – ich weiß, ich bin im Vorteil – in der Regel klar strukturierte Menschen, die klar strukturierte Vorstellungen und Wünsche haben.
Weil ich auch immer wieder „ätsch!“ – Briefe bekomme. Weil mir Arbeiten zugeschickt werden, welche das uns präsente Leben der Eskimos als Märchen entlarven wollen. Arbeiten, die zeigen, dass Eskimos eben doch gar nicht so gesund leben. Schon gar nicht in Ketose.
Es gibt Ärzte, die sich bei mir bedanken. Die, angesteckt durch forever-young, ihr eigenes Leben, damit auch die ärztliche Praxis verändert haben. Jetzt plötzlich – genau wie ich – fast täglich Außerordentliches erleben. Dinge, die der Klinikarzt nie erfahren wird. Und solch ein dankbarer Arzt lässt mich teilhaben an der wundersamen Verwandlung einer Patientin.