Schlafprobleme? Ängste? Wahrscheinlich steckt ein Magnesiummangel dahinter. Denn Magnesium wird zum Abbau des Stresshormons Cortisol benötigt. Ist der Cortisolspiegel erhöht, kommt es zu Schlafproblemen und manchmal auch zu Angstzuständen. Nur .... Nicht jedem hilft die Einnahme von Magnesium bei Schlafproblemen oder Angstzuständen. Und nicht jeder, der schlecht schläft und/oder unter Angstzuständen leidet, hat einen Magnesiummangel.


Manchmal sind die Nebennieren zu aktiv


Normalerweise sollte der Cortisolspiegel gegen 2 Uhr nachts am niedrigsten sein. Danach sollte er ansteigen und am frühen Morgen am höchsten sein. Wenn man keinen Wecker benutzt, ist es der Anstieg des Cortisolspiegels, der einen aufweckt. Sinkt der Cortisolspiegel nachts ab und steigt morgens wieder an, fühlt man sich ausgeruht und ausgeschlafen.

Wird jedoch in den Nebennieren viel zu viel Cortisol produziert, kann auch Magnesium den erhöhten Spiegel oft nicht mehr ausreichend senken. Der Cortisolspiegel bleibt die ganze Nacht über zu hoch. Die Betroffenen wachen zwischen 2.00 und 3.00 Uhr auf und können lange Zeit nicht wieder einschlafen. Wenn sie dann doch wieder einschlafen und insgesamt auf etwa 8 Stunden Schlaf kommen, fühlen sie sich am Morgen trotzdem nicht ausgeruht, sondern gerädert.

In dieser Situation helfen Stressabbau und Entspannung. Konkret heißt das: Aktivitäten reduzieren, selbst gesteckte Ziele hinterfragen, Aufgaben delegieren, mehr Sport treiben, Meditation und Achtsamkeitsübungen in den Alltag einbauen.


Manchmal ist es auch ein Mangel an Vitamin B1


Schlafstörungen und Angstzustände können auch durch einen Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) hervorgerufen werden. Vor allem dann, wenn man nachts in Gedankenschleifen verfällt, aus denen man nicht so schnell wieder herauskommt. Das Vitamin ist an der Regulierung des Glutaminspiegels im Gehirn beteiligt. Ist der Glutaminspiegel zu hoch, rasen die Gedanken nur so dahin. Außerdem ist Vitamin B1 die Vorstufe des Coenzyms Thiaminpyrophosphat, kurz TPP. Dieses Enzym ist wichtig für den Energiestoffwechsel. Energie in der Nacht? Ja, auch zum Schlafen brauchen wir Energie in Form von ATP!

Menschen, die viele stark verarbeitete Kohlenhydrate wie Brot, Brötchen, Kuchen und Süßigkeiten essen, sind besonders häufig von einem Vitamin B1-Mangel betroffen. Aber auch ein hoher Konsum von schwarzem oder grünem Tee sowie Kaffee erhöht den Vitamin B1-Bedarf.


Selbst Kochsalz kann helfen


Wer nachts aufwacht, weil er zur Toilette muss, kann vor dem Schlafengehen ein kleines Glas Wasser trinken, in dem ein halber Teelöffel Kochsalz aufgelöst wurde. Viele Menschen, die sich Low Carb ernähren, nehmen insgesamt etwas zu wenig Salz zu sich. Salz bindet jedoch Flüssigkeit im Körper und vermindert so den Harndrang.


Quelle: De Simone M, De Feo R, Choucha A, Ciaglia E, Fezeu F. Enhancing Sleep Quality: Assessing the Efficacy of a Fixed Combination of Linden, Hawthorn, Vitamin B1, and Melatonin. Med Sci (Basel). 2023;12(1):2.



Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"