Der Konsum von Alkohol in Maßen galt lange Zeit als gesundheitsfördernd. Selbst die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält noch an dieser Meinung fest. Auf ihrer Website ist Folgendes zu lesen:


Bei vorsichtiger Abwägung der in der Literatur beschriebenen Wirkungen verschiedener Alkoholmengen werden zur Zeit als maximal tolerierbare Alkoholzufuhr 10 g/Tag für gesunde Frauen und 20 g/Tag für gesunde Männer angesehen.


Die Angabe g/Tag darf nicht als Aufforderung verstanden werden, jeden Tag Alkohol zu trinken.


Zur Orientierung, so viel Alkohol steckt drin:



Neue Forschungsergebnisse zeigen ein ganz anderes Bild. Selbst der kleinste Schluck Alkohol schadet. Besonders empfindlich reagiert das Gehirn. Der regelmäßige Konsum eines Feierabendbieres oder das Gläschen Wein begünstigen Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberschäden, Krebs und vieles mehr.

Wissenschaftler aus Düsseldorf haben nun an Mäusen untersucht, was eine einmalige Trunkenheit im Gehirn bewirkt. Sie waren über die Vielfalt der negativen Auswirkungen selbst überrascht. Sie gehen davon aus, dass die Veränderungen beim Menschen ähnlich sind.


Im Gehirn passiert Folgendes:


  • Die Nervenfortsätze verkürzen sich.
  • Der Energiestoffwechsel in den Neuronen lässt nach.
  • Die Zusammensetzung der Enzyme an den Synapsen verändert sich.

Das führt zu folgenden Verhaltensänderungen:


  • Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach.
  • Die Vergesslichkeit nimmt zu.
  • Das Fällen von Entscheidungen wird schwieriger.

Diese Veränderungen wurden nicht nur bei akut betrunkenen Mäusen beobachtet. Selbst nach Wochen der Abstinenz waren sie noch messbar.

Wenn Sie das nächste Mal vor der Entscheidung stehen, ob Sie Alkohol trinken wollen oder nicht, stellen Sie sich doch einfach die Veränderungen in Ihrem Gehirn vor. Wollen Sie das? Wollen Sie sich nicht mehr richtig konzentrieren können, vergesslich werden und Schwierigkeiten beim Fällen von Entscheidungen bekommen?

Quelle: Knabbe J, Protzmann J, Schneider N, et al. Single-dose ethanol intoxication causes acute and lasting neuronal changes in the brain. Proc Natl Acad Sci U S A. 2022;119(25):e2122477119.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"