Die Stressreaktion des Körpers funktioniert bei jedem Menschen gleich. Und doch gibt es Unterschiede: Die eine fühlt sich schon gestresst beim Autofahren im Dunkeln, der andere bleibt auch dann noch gelassen, wenn er sich bei 157 Bahn­minuten Verspätung Kaffee über die Hose kippt. Warum?

Der eine Mensch kommt sehr robust zur Welt, der andre weniger. Dazu kommen ermutigende Lebenserfahrung und solche, die uns verunsichern. Wir lernen Bewältigungsstrategien, von denen nicht jede gut funktioniert. All das prägt unsere Einstellung zu dem, was jeden Tap passiert. Und das ist der Grund dafür, dass Verspätung mit Fleckenhose für den einen eine Lappalie ist und für den anderen ein Weltuntergang.

Wie eng die individuelle Einstellung mit der Stressreaktion zusammenhängt, konnte die Psychologin Alia J. Crum (J Pers Soc Psychol 2013; 104(4):716) von der US-amerikanischen Yale-Universität zeigen: Sie schickte Studienteilnehmer in ein fingiertes Vorstellungsgespräch. Eine Gruppe wurde im Vorfeld davon überzeugt, dass Stress sich negativ auf Leistung auswirkt, die andere Gruppe glaubte an eine positive Wirkung.

Ergebnis: Wer an die leistungssteigernde Wirkung von Stress glaubte, zeigte eine geringere hormonelle Stressreaktion – und hatte hinterher sogar noch mehr Lust auf Leistungsbewertung.


Weitere Studien bestätigten diesen Zusammenhang: Stress ist nur dann schädlich für Leistung, Gesundheit und Glück, wenn man von dieser Schädlichkeit überzeugt ist. Wer dagegen versteht, dass viele der als stressig erlebten Dinge genau die Dinge sind, die ihm wichtig sind, fühlt sich weniger gestresst und wird weniger krank.


Stress beginnt also im Kopf. Kann er auch dort enden, wenn wir umdenken? Nein. Nicht jeder Stress lässt sich durch einfaches Umdenken von schlechtem Stress („Disstress“) in guten Stress („Eustress“) verwandeln. Wird die Belastung zu groß – Hitze, Schlafmangel, Virenlast, Hunger, muskuläre Anstrengung -, fällt der Mensch doch irgendwann um.

GUTE NACHRICHT: die persönliche Belastungsgrenze lässt sich verschieben. Ist der Mensch gut versorgt mit Magnesium (das „Salz der inneren Ruhe“), mit B- und D-Vitaminen (für starke Nerven und Vitalität), mit Eisen (Sauerstofftransport in alle Organe) und mit Aminosäuren (die Bausteine des Lebens), hält er Belastungen länger stand. Er erholt sich von Stress auch schneller. Bleibt länger jung. Und das ist die nächste gute Nachricht:

Becca Levy (Gero Psych 2016;29(3),141) von der Yale-University konnte zeigen, dass das Stresshormon Cortisol bei Menschen mit einer POSITIVEN SICHT AUF IHR ALTER im Verlauf von 30 Jahren nicht anstieg – bei denjenigen mit negativem Blick aufs Alter aber doch. Um 44 Prozent! Also: Sich jung denken ist ein Stresspuffer. Einfacher geht´s nicht!

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