Antioxidantien durch Fasten
Intermittierendes Fasten (IF) ist in aller Munde. Die Idee ist einfach: Man isst in einem bestimmten Zeitfenster und fastet den Rest des Tages. Auch Protein-Shakes und Bullet Proof Kaffees sind während des Fastens tabu. Das Zeitfenster für die Nahrungsaufnahme kann unterschiedlich groß sein. Zwischen 4 und 8 Stunden ist ideal. Am besten wirkt intermittierendes Fasten in Kombination mit einer ketogenen Ernährung.
Der Effekt des intermittierenden Fastens ist ganz einfach: Man nimmt ab. Das liegt daran, dass der Körper während des Fastens auf seine Fettreserven zurückgreifen muss. Außerdem wird während des Fastens die Insulinwirkung erhöht und die Insulinempfindlichkeit verbessert. Dadurch sinkt der Insulinspiegel im Blut und der Körper reagiert empfindlicher auf das Hormon Glukagon. Glukagon wiederum kurbelt die Fettverbrennung an.
So weit, so gut. Doch nun kommt ein weiterer Effekt hinzu, der das intermittierende Fasten so gesund macht: Während des Fastens verändert sich die antioxidative Kapazität zum Positiven. Das heißt, die Gesamtmenge verschiedener Substanzen, die in der Lage sind, freie Radikale zu neutralisieren und so vor oxidativem Stress zu schützen, nimmt zu. Außerdem entstehen während des Fastens weniger freie Radikale.
Freie Radikale, die oxidativen Stress verursachen, bilden sich im Körper ständig. Wenn sehr viele freie Radikale entstehen, trägt dies zur Entwicklung und zum Fortschreiten von chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder Krebs bei. Besonders viele freie Radikale entstehen, wenn in den Mitochondrien Energie aus Kohlenhydraten gewonnen wird. Da Kohlenhydrate nicht so gut gespeichert werden können wie Fette, sind die Kohlenhydratspeicher nach einigen Stunden Fasten leer. Die Mitochondrien produzieren dann Energie aus Ketonen und Fettsäuren, wobei weniger freie Radikale entstehen. Auch im Darm entstehen bei der Verdauung natürlicherweise freie Radikale. Gibt es nichts zu verdauen, weil während des Fastens keine Nahrung zugeführt wird, sinkt auch hier die Menge an freien Radikalen.
Gleichzeitig werden während des Fastens vermehrt Antioxidantien wie Glutathion und Harnsäure gebildet, Substanzen, die freie Radikale entschärfen. Außerdem kommt es während des Fastens zu einem Anstieg der Ketonkörper, die ebenfalls antioxidativ wirken können. Fasten wirkt also doppelt gegen freie Radikale: Es entstehen weniger, und die wenigen, die entstehen, werden besser entschärft. Wer sich richtig ketogen ernährt, hat während des Fastens nicht einmal Hunger und garantiert genügend Energie.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"