Auch schwerhörig?
Willkommen im Club. Sie sind in bester Gesellschaft. Die sogenannte Altersschwerhörigkeit betrifft:
- 24% der über 40-jährigen
- 33% der über 60-jährigen
- 66% der über 70-jährigen
auf dieser Welt. Angeblich geht damit Hand in Hand ein Verlust der Lebensqualität. Seh ich anders: Als ob der Mensch sich nicht adaptieren würde…. aber, und das akzeptiere ich, Schwerhörigkeit trägt zum Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit bei.
Interessant: Weil bestimmte Hirnareale durch verminderten Hör-Input nicht mehr genügend stimuliert werden. Scheint logisch.
Also sollten Sie sich um Ihre Hörfähigkeit kümmern. Sollten. Heißt übersetzt: Fragen Sie den Arzt. Den Schulmediziner. Und der wird Ihnen korrekt antworten:
Es gibt derzeit keine therapeutischen Strategien, um das Fortschreiten der Altersschwerhörigkeit zu verhindern oder zu vermindern.
Man rät, mögliche Risikofaktoren zu vermeiden, wie das Rauchen, Lärm, Alkohol, bestimmte Hormone.
Erste therapeutische Versuche beschäftigen sich mit Gen-Stammzell-Therapie. Bisher keine Resultate.
Also sollten Sie selbst nachdenken. Nachdenken darüber, weshalb Sie im Alter schlechter hören. Zugang bietet uns die Entdeckung, dass Schwerhörigkeit durch Knalltrauma (leider bei mir der Fall) nachweislich auf erhöhten Stress, sprich freien Radikalen beruht. Kann man messen. Bereits 2007 dokumentiert (Free Radic Biol. Med. 2007 May 1;42 (9): 1454). Und dass in zweiter Linie auch Durchblutung ein Faktor sein mag (Sie wissen schon: Die langsame Verkalkung auch des Gehirnes) liegt auf der Hand.
- So hat man bereits 2007 nachgewiesen, dass Antioxidantien (gegen freie Radikale) plus Magnesium (vermehrte Durchblutung, siehe Migräne, siehe Tinnitus) zusammen tatsächlich Schwerhörigkeit, welche durch Lärm verursacht wurde, verminderte, sogar verhinderte.
- Also noch einmal: Es half die Kombination von Antioxidantien plus durchblutungsförderndem Magnesium. Einzeln hatten die Mittel nicht geholfen.
Und das hat man übertragen. Im Jahr 2018 gelang der Nachweis, dass auch bei der im Alter auftretenden Schwerhörigkeit die gleiche Kombination wirksam ist (Front Neurosci. 2018;12: 527). Bewiesen zunächst bei der Ratte.
Durch Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E plus Magnesium konnte die Hörschwelle (also die Empfindlichkeit Ihres Ohres) um 15 dB verbessert werden. Die Ratten konnten also mehr als doppelt so gut hören nach Einnahme dieser Vitamine plus Magnesium.
Erstaunt mich nicht. Freut mich. Frohmedizin pur. Epigenetik, wie man sie schöner nicht beweisen kann: Andere Kost, andere, mit Vitaminen und mit Magnesium angereicherte Kost macht die Ohren mehr als doppelt so empfindlich, verglichen mit Ratten auf Normalkost.
dB. Dezibel. Sie erinnern sich: 10 dB mehr heißt Verdopplung des Lärmes. Auch diese hübsche Tatsache und die Folgen wurden extensiv in Guantánamo studiert.
FAZIT: Auch schwerhörig? Auch über 40? Auch glücklich über das so sehr viel leichtere Leben? Der Lärm prallt an Ihnen ab, auditorisch schweben Sie wie in Watte gehüllt. Ich darf hier mitreden nach beidseitigem Knalltrauma (Badekappe. Können Sie sich’s vorstellen?). Sie ahnen, was jetzt kommt: Sehen Sie es doch positiv, so wie ich.
Da können Sie stundenlang mit Ihrem Lebenspartner nach Italien fahren und unablässig in sich selbst gekehrt glücklich lächeln. Wenn Sie mich verstehen. Natürlich sollten Sie in regelmäßigen Abständen ein „hm“, „aha“, „ja stimmt“ von sich geben….