Auf dem Boden der Tatsachen
Lese ich soeben den leisen Vorwurf, ich (und andere) würden ja nur über extreme Ernährungsformen reden. Würde die Inuit und die Massai in der Vordergrund stellen. Reine Fleischesser. Dabei gäbe es doch auch andere Ernährungsformen bis hin zu vegan. Gäbe es. So so.
Natürlich haben Sie recht: Ich benutze plakative Begriffe. Die Massai. Aber wir können uns gerne auch über weltweit anerkannte Tatsachen, über das ganze Spektrum unterhalten. Darf ich?
Im Ethnographic Atlas finden Sie heute zusammengestellt die Daten von 229 Jäger- und Sammler-Gesellschaften. Sie dürfen auch sagen Naturvölker. Und dort finden Sie präzise definiert, dass sich diese Naturvölker (also nicht nur die Eskimo und die Massai), dass sich alle 229 Völker in genau zwei Punkten von unserer zivilisierten Ernährungsform unterscheiden. Also von der Bayerischen.
- Deren Ernährung beruht auf tierischer Nahrung (45-65% der Energie).
- Die essen Pflanzen mit niedrigem glykämischen Index, also Gemüse, Früchte (welche?), Samen und Nüsse.
Das war´s auch schon. Mehr wollte ich Ihnen gar nicht sagen. Diese Angaben werden sogar bekräftigt und untermauert durch Isotopen-Studien an menschlichen Überresten. Aus der Steinzeit.
Quintessenz: Unsere typische tägliche Kost unterscheidet sich von 229 Naturvölkern in erster Linie durch Menge und Art von Kohlenhydraten, an welche unsere Gene nicht adaptiert sind (Zitat!). Noch einmal: Nicht adaptiert sind.
Weshalb das überhaupt wichtig ist? Worum man das wissen muss? Ganz einfach: Hier geht es um Ihr Leben. Nicht banal um Leben und Tod, oh nein: Hier geht es um die
Leichtigkeit des Seins
um Lebensenergie, Lebensfreude, Lebensglück. Eben nicht banal um Gesundheit und Krankheit. In korrekter wissenschaftlicher Sprache: Diese falschen Kohlenhydrate, diese unnatürlichen, diese leeren Kohlenhydrate, die Sie heute bei ALDI und LIDL bekommen und an die wir (geben wir es zu) gewohnt sind, sind beweisbar eng verknüpft mit modernen Krankheiten wie (Zitat):
- metabolisches Syndrom
- Alzheimer
- Grauer Star
- Makuladegeneration
- Gicht (!!!!!)
- Krebs
Wenn ich diese Aufzählung lese, weiß ich, was ich nicht brauche. Nicht haben will. Und dann weiß ich auch, was ich heute essen werde. Da brauch ich keine Modeworte wie Paleo-Diät (ist doch auch nur so eine Bauernfängerei, wobei ich gerne den Bauern spiele) sondern wenn schon, sollte man sprechen, so trocken und wenig appetitlich das auch klingt, von
genetisch korrekter Kost.
Erinnern Sie sich? Wir hatten begonnen mit dem Vorwurf, nur zwei Völker würden in den Vordergrund gerückt (Inuit, Massai). Tatsächlich aber sprechen wir von 229. So tunnel-blicken wir noch nicht…
Quelle: Nutr&Metabol 2011, 8:75, ausdrücklich mit 162 Literaturstellen. Wenn irgendetwas lohnt, dann diese Arbeit. Übrigens verfasst von einem Doktor der Physik und einer Professorin für Biologie. Ob Sie die Arbeit mal Ihrem Hausarzt zeigen?