Bei Paula Radcliffe
der Weltrekordhalterin im Marathon, weiblich, versteh ich's noch, wenn sie Kniestrümpfe trägt. Im Marathon. Beim Ironman- Frankfurt-Gewinner, männlich, guck ich da schon länger hin. Leicht erstaunt.
Nun hab ich grundsätzlich – preußische Erziehung – Respekt vor Winnern. Vor Menschen, die schon bewiesen haben, dass sie zu den Besten gehören. Und höre denen zu. Also: Warum tragen die Kniestrümpfe beim Rennen?
Da lerne ich, dass es offenbar drei Sorten von Kniestrümpfen gibt. Die mir wohlbekannten Venen-Kompressionsstrümpfe bei Krampfadern. Hat Paula nicht getragen. Natürlich nicht.
Und dann gibt's Sport-Kompressionsstrümpfe .. und unter denen dann einen ganz speziellen Sportstrumpf, patentiert an der TU Dresden.
Dieser spezielle Sportstrumpf steigert doch tatsächlich nachweislich die Ruhedurchblutung im Unterschenkel um 30% und die Maximaldurchblutung unter Belastung um 40%.
Und im Marathon geht es genau darum. Um die Durchblutung. Geht es um Hintransport von Sauerstoff und Abtransport von Laktat. Möglichst schnell. Möglichst mehr als beim Gegner.
Erreicht wird das, so die TU Dresden, durch ein raffiniertes Kompressions-Profil entlang des gesamten Unterschenkels. Tolle Idee. Kompliment.
Mein ganz persönliches Problem dabei: Ich renne lieber "nature" (so ess ich auch mein Omelette), jedenfalls so lange, bis mir alle Sportfreunde um die Ohren rennen. Wahrscheinlich werde ich dann auch, grummelnd, zum Gummistrumpf greifen. Das Alter dazu hätte ich ja schon ...