Blattgold auf der Zunge, Billigöl im Salat – Unser fragwürdiger Umgang mit Lebensmitteln
Willkommen im neuen Jahr, liebe „News“-Leserinnen und Leser!
Ich hoffe, Ihre guten Vorsätze haben bis heute durchgehalten?
Weniger Zucker, mehr Bewegung, kein Alkohol? Zumindest im Januar!
Haben Sie den Hype um die Dubai-Schokolade zum Jahresende mitbekommen?
Ich musste zuerst googeln, was das eigentlich ist. Diese Luxustafel besteht aus Vollmilch- oder Zartbitterschokolade, Engelshaar (das sind feine Fadenteignudeln), Pistaziencreme, Sesampaste und Butter. Für die Reichen und Schönen in Dubai wird das Ganze dann natürlich noch mit Blattgold veredelt – schließlich muss der Reichtum ja irgendwo hin.
Der Preis? Je nach Zutaten liegt er für 100 Gramm dieser orientalischen Nascherei zwischen 20 und 80 Euro. Doch die Käuferinnen und Käufer griffen bereitwillig zu, denn man wollte sich ja etwas gönnen.
Beim Fleisch dagegen zählt bei den meisten Deutschen jeder Cent.
Hähnchen für 1,99 Euro pro Kilo? Perfekt, da kann man nicht meckern.
3,99 Euro für 10 Bio-Eier? Das ist ja Wucher!
2,10 Euro für Eier aus Qualhaltung? Hervorragend, so spart man.
Und 15 Euro für eine Flasche hochwertiges Olivenöl, das ein Gericht in ein Gedicht verwandeln könnte? Viel zu teuer – da reicht doch das Sonnenblumenöl für 1,99 Euro pro Liter.
Warum, frage ich Sie, ist die Bereitschaft, für den hippen Scheich-Snack tief in die Tasche zu greifen, so groß – aber ein paar Cent mehr für qualitativ hochwertige Lebensmittel scheinen völlig abwegig?
Fernsehkoch Rainer Sass brachte es einmal auf den Punkt: „Die Deutschen geben kein Geld für gute Lebensmittel aus, haben aber die teuersten Küchen.“
Sicher liegt es daran, dass Dubai-Schokolade ein Statussymbol ist.
Sie vermittelt: Ich gehöre dazu. Mein Status ist höher als deiner.
Ein Bio-Ei hingegen? Das steht für – ja, wofür eigentlich? Für Moral?
Für ein Huhn, das zumindest mal einen Fuß auf eine Wiese setzen durfte?
Schwer, dies bei Instagram glamourös in Szene zu setzen!
Gerade jetzt, zu Beginn des neuen Jahres, ist es eine gute Gelegenheit, den eigenen Genuss neu zu überdenken.
Weniger „billig um jeden Preis“ – mehr „gut, für mich und die Welt“.
Ein gutes Jahr beginnt mit kleinen, klugen Entscheidungen.
Über die Autorin:
"Die Biologin Ursula Bien, Jahrgang 1963, ging nach ihrer Zeit am Institut für Biotechnologie des Forschungszentrums Jülich in die Pharmaindustrie und war zuletzt 15 Jahre lang Geschäftsführerin eines kleinen forschenden Pharmaunternehmens. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag dabei immer im Bereich der Hämatologie und Onkologie (Blutkrebs, Stammzelltransplantation, Tumore). Motiviert durch Fragen krebskranker Patienten, begann sie sich mit alternativen und komplementären Therapieverfahren zu beschäftigen. Sie absolvierte eine Zusatzausbildung als Heilpraktikerin und bildete sich über viele Jahre intensiv zu den Themen orthomolekulare Medizin und Ernährungsmedizin weiter. Nicht zuletzt durch den wissenschaftlichen Austausch mit Dr. med. Ulrich Strunz fand sie zum Thema Epigenetik und Bluttuning. Mittlerweile gibt sie die „Strunzsche Philosophie“ in eigener Praxis voller Überzeugung auch an ihre Patienten weiter.
Das sagt sie selbst zu ihrer Tätigkeit:
„So sinnvoll die Schulmedizin in vielen Bereichen auch ist, darf es bei chronischen Erkrankungen nicht das Ziel sein, Symptome zu unterdrücken. Es gilt, die Ursachen einer Erkrankung zu finden und abzustellen. Was durch Ernährungsumstellung, gezielte Zufuhr fehlender Mikronährstoffe und Bewegung erreicht werden kann, ist immer wieder verblüffend. Ich bin Dr. Strunz für das, was ich von ihm lernen durfte unendlich dankbar und freue mich für jeden Menschen, der am eigenen Leibe erfahren darf, dass manche Krankheiten nicht nur Schicksal sind.“