Bluthochdruck ist ein weit verbreitetes Problem. Fast immer wird zu einer Salzreduktion geraten. Bei starkem Bluthochdruck werden oft auch Medikamente verschrieben, die den Kaliumspiegel künstlich erhöhen. Das Verhältnis von Natrium und Kalium muss also stimmen.

Kalium- und Natriumwerte im Blutserum sind hervorragende Biomarker

Kalium und Natrium sagen nicht nur etwas darüber aus, wie viel Salz (Natrium) und wie wenig Gemüse (Kalium) man isst, sondern auch, wie gestresst man ist und wie viel Zucker und Weißmehl man zu sich nimmt.

Wie hängt das alles zusammen?

Zunächst noch einmal von vorne: Natrium nehmen wir hauptsächlich über normales Kochsalz auf. Natrium ist wichtig für die Funktion der Nerven, des Herzens und für den Wasserhaushalt des Körpers. Kalium kommt vor allem in Gemüse vor. Kalium ist ebenfalls wichtig für die Funktion der Nerven und des Herzens. Beide Mineralstoffe beeinflussen den Blutdruck.

Bei Stress speichert der Körper Natrium und scheidet vermehrt Kalium aus

Bei Stress werden in der Nebenniere die Stresshormone Cortisol und Aldosteron gebildet. Steigt der Aldosteronspiegel, scheidet die Niere weniger Natrium aus. Der Natriumspiegel steigt. Erhöhtes Aldosteron führt auch dazu, dass mehr Kalium ausgeschieden wird, der Kaliumspiegel sinkt. Durch das veränderte Kalium-Natrium-Verhältnis steigt der Blutdruck. Das ist eine ganz normale Stressreaktion. Hält sie nur kurz an, ist das kein Problem. Dauerstress führt jedoch zu einem dauerhaft erhöhten Blutdruck.

Auch einfach aufgebaute Kohlenhydrate verändern das Kalium-Natrium-Verhältnis negativ

Der Verzehr vieler Kohlenhydrate führt dazu, dass die Energieproduktion in den Mitochondrien auf Hochtouren läuft. Dabei wird Kalium in die Mitochondrien gepumpt und Natrium heraus. Dadurch sammelt sich immer mehr Kalium in den Mitochondrien an, das dann nicht mehr für die Regulation des Blutdrucks zur Verfügung steht.

Durch den Verzehr vieler Kohlenhydrate steigt auch der Insulinspiegel. Insulin wiederum gibt den Nieren das Signal, mehr Natrium im Körper zu behalten.

Der Verzehr vieler Kohlenhydrate führt also zu Bluthochdruck. Eine kohlenhydratarme oder ketogene Ernährung verbessert das Verhältnis von Kalium zu Natrium und wirkt Bluthochdruck entgegen.

Das richtige Verhältnis von Natrium und Kalium

Wie hoch der Blutdruck ist, hängt also vom Verhältnis zwischen Natrium und Kalium ab. Eine starke Natriumreduktion, wie sie oft empfohlen wird, kann das Verhältnis verbessern. Eine starke Natriumreduktion kann jedoch zu erheblichen gesundheitlichen Problemen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Gangunsicherheit und sogar Gedächtnisstörungen führen. Es ist daher viel besser, das Verhältnis von Natrium zu Kalium nicht durch eine Natriumreduktion, sondern durch eine Kaliumzufuhr wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Es gibt ein ideales Verhältnis zwischen Natrium und Kalium im Blut. Dieses Verhältnis bezieht sich jedoch nur auf Messungen im Serum und in der Maßeinheit mmol/l. Liegen Ihnen Ergebnisse in mg/l oder mg/dl vor, müssen Sie diese zunächst mit Hilfe von Einheitenrechnern im Internet (z.B. https://www.imd-berlin.de/leistungsverzeichnis/einheitenrechner) umrechnen.


(Natrium [mmol/l])/(Kalium [mmol/l])=30


Quelle: Weatherby D. Know Your Biomarkers: Sodium Potassium Ratio. Unter: https://www.optimaldx.com/blog/sodium-potassium-ratio. Letzter Zugriff: 29.04.2024


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"