Eine ungewöhnliche Studie. Da ging es um ältere Herrschaften (72 Jahre), die den üblichen, altersbedingten Muskelschwund zeigten. Entsprechend aussahen. Denen wollte man helfen.

Also hat man sie – natürlich – trainiert. Im Fitness-Studio. Drei Mal die Woche. Hat ihnen aber einmal nicht Eiweißpulver oder verschiedene Aminosäuren dazu gegeben (was ja vernünftig wäre), sondern ausgerechnet

Collagen

also anverdautes (hydrolysiertes) Eiweiß. Kleinere Eiweißbruchstücke. Die zum Teil sogar komplett durch die Darmwand aufgenommen werden. Gilt im Allgemeinen als nicht so besonders wertvolles Eiweiß. Nur macht es etwa 30% unseres Gesamt-Eiweißes aus. Scheinen eben doch wichtig.

Sie wissen: Collagen finden Sie im Knorpel, hilft gegen Arthrose, stärkt Nägel und Haare. Aber Muskeln… ??

Das Resultat war überraschend: Collagen brachte deutlich günstigere Ergebnisse, nämlich

  • mehr Muskelmasse (plus 4,2 kg)
  • erhöhte Knochenmasse
  • mehr Kraft im Quadrizeps (Oberschenkel)
  • bessere motorische Kontrolle (Einbeinstand)
  • und das Fett schmolz (5,4 kg)

In jedem Fall signifikant mehr als ohne Collagen. Genommen wurde übrigens 15g täglich.

Kommentar: Der gleiche Effekt wäre wohl zu erwarten mit Whey-Protein. Oder mit spezifischen Aminosäuren. Nur: Diese Collagen-Peptide werden schnell im Dünndarm aufgenommen. Erwünscht. Und enthalten relativ viel Arginin.

Quelle: Br J Nutr. 2015 Oct 28; 114 (8): 1237

PS: Am 14.03.2018 erstmals verbindliche Empfehlung für NEM im Sport durch das IOC. Zu den wenigen empfohlenen Nährstoffen zählen erstaunlicherweise auch Collagen-Peptide. Um Verletzungen vorzubeugen und Regeneration zu beschleunigen.