Corona-Virus… Trost und Rat
Mal was Positives. Sie wissen ja, dass ich an das Gute im Menschen glaub. Grundsätzlich. Man muss sich nur lange genug mit dem Gegenüber unterhalten. Und nicht gleich schreien, schimpfen oder schießen. So möchte ich Ihnen heute ein strahlendes Beispiel vorstellen.
Einen Arzt
Also nicht einen Mediziner, sondern einen mitfühlenden, aufmerksamen Heiler und Helfer. Es gibt sie (noch). Tatsächlich. Ein solcher vorbildlicher Arzt wohnt neben meinem (jüngeren) Bruder in Erlangen. Wohnt im Nachbarhaus. Und hält – genau wie der große Bruder, also ich persönlich – auch im recht hohen Alter noch die Praxis offen. Tut aber mehr. Deutlich mehr.
Der hat in seiner Nachbarschaft Briefe verteilt. In die Briefkästen gesteckt. Und diesen Brief möchte ich Ihnen hier wörtlich zitieren. Als Musterbeispiel und als Trost für alle von Ihnen, die von der Ärzteschaft bisher enttäuscht waren. Möchte also Ihr Bild ein kleines bisschen geraderücken:
„Liebe Nachbarn,
im Rahmen der Corona-Pandemie möchte ich als Arzt und Radler einen gewissen Service anbieten.
Im Fall von Krankheitserscheinungen aller Art ist es derzeit nicht empfehlenswert, eine Arztpraxis oder eine Klinikambulanz aufzusuchen. Dort häufen sich Kranke, von denen eine unbekannte Zahl Virusträger sein könnten.
Daher biete ich AB SOFORT JEDERZEIT Beratungen, Hausbesuche mit Beratung und Untersuchung an.
Nach über 50 Jahren praktischer medizinischer Tätigkeit steht mir eine erhebliche Erfahrung in der Behandlung medizinischer Notfälle zu Gebote. Die Erfahrungen stammen aus meiner Zeit als Arzt und Oberarzt in Kliniken, als niedergelassener Facharzt und über 25 Jahren ärztlichen Notfalldiensts.
Für den Hausbesuch steht mir ein transportables Ultraschallgerät und ein (bescheidenes) Notfall-Labor zur Verfügung.
Man sollte zur Zeit nach Möglichkeit Menschenansammlungen (öffentlichen Nahverkehr, Einkaufszentren) meiden. Mit dem Rad ist mein Infektionsrisiko gering, daher kann ich auch Einkäufe miterledigen.
Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie gesund bleiben und meine Hilfe nicht benötigen mögen.
Herzliche Grüße!“
Mitbekommen? Der ist noch ein paar Jahre länger aktiv als ich (48 Jahre). Und der ist außerdem…. Radler. Ein sehr sportlicher Arzt. Der schon immer seine Einkäufe per Fahrrad miterledigte. Erlangen ist ja ein ausgesprochen radfreundliches Städtchen. Wussten Sie das? Liegt wohl auch an der großen Anzahl von Studenten….
Der Brief hat mich tief berührt. Wird mich in Zukunft noch ein bisschen vorsichtiger machen, wenn ich Kollegen (möglichst sanft) kritisiere. Schließlich hat man ja gar selten ein komplettes Bild vom Gegenüber. Meist nur Teilausschnitte, die dann Vorurteile nähren.
Ich ziehe ganz tief meinen Hut. Großes Kompliment, Herr Kollege.
Name des Arztes bei Bedarf gerne auf Anfrage.