Hat mich soeben ein Arzt besucht. Ein Kollege. Der eine wirkliche Gabe hat: Der kann erzählen. Wundersam plaudern. Sie kennen das: Man könnte stundenlang zuhören. Und der schreibt mir heute eine mail. Darf ich? Genießen Sie doch einfach mit:


„… dies ist eine kleine Anekdote über somatische Intelligenz und kognitive Blödheit. Selbsterfahrung sozusagen….

Nach dem Besuch bei Ihnen war ich hochmotiviert, das neue, artgerechte Leben anzufangen …. in Hochstimmung sozusagen.

Auf der Rückfahrt dann irgendwann Halt an der Autobahnraststätte ….

Thüringer Bratwurst mit Pommes. Große Portion Pommes. Das ist natürlich kein Nahrungsmittel. Das ist Müll. Weiß ich. Wusste ich auch in dem Moment.

Der Kopf sagt: Das wird das „Abschiedsessen“, nochmal sowas und sobald du zu Hause bist, startest du durch …“.

Schon während des Essens (also nach der Bratwurst, mitten in den Pommes ….) kam das Gefühl: „das ist zuviel, das brauchst du nicht, das willst du eigentlich nicht“.

Jetzt kann ich kein Essen wegschmeißen. Ich hatte eine Oma…. alleinerziehende Kriegerwitwe, Fluchtgeschichte. Die wusste, was Hunger ist. Und hat als Köchin gearbeitet. „Junge, nimm ordentlich Butter …“. Sie verstehen was ich meine …. Das prägt. Gerade einen „schlechten Esser“.

Also aufgegessen.

Im Auto, nach einer halben Stunde: Magenschmerzen, ein Ziehen, ein Drücken …. (das hatte ich noch nie nach Pommes …).

Danke. Der Körper wusste schon längst mehr als der Kopf. Da brauchte es kein Abschiedsessen, keinen Verzicht. Der Körper war schon im Modus „neu“.

Waren Sie schon mal dankbar für Bauchschmerzen?

Ich jetzt schon.

Die lehrten mich, dass ich auf gar nichts „verzichte“. Die lehrten mich, dass ich mich befreie. Von Junk Food hin zu Lebensmitteln. Das fühlt sich gut an, das fühlt sich leicht an. Das motiviert.

Jetzt bin ich nur noch gespannt auf die Blutwerte. Auf den „frohmedizinischen Rückenwind“. Und Ernährung läuft schon anders. Seit Ankunft zu Hause. (Wo die Gattin in meiner Abwesenheit konsequent war und 3,5 kg überflüssige Masse einfach so verabschiedet hat … Und ich „musste" nochmal Pommes … Peinlich, sag ich Ihnen, peinlich.)

Motivierte Grüße, danke dass es Sie gibt!“


Wieder was gelernt? Man kann auch mal dankbar sein für Bauchschmerzen. In meiner Sprache: Ihr Körper ist vernünftiger als Sie. Der sagt Ihnen was. Vielen Menschen sagt er DAS täglich. Seit der Jugend. Täglich Bauchschmerzen nach dem Essen.


Denke ich regelmäßig über den kleinen Test mit der Taschenlampe nach. Erinnern Sie sich? Gehen Sie ins Badezimmer. Schließen Sie die Tür. Löschen Sie das Licht. Stellen Sie sich vor den Spiegel. Halten Sie eine Taschenlampe an das rechte Ohr. Ein weißes Blatt Papier in die Nähe des linken Ohres. Dann schalten Sie die Lampe ein. Wenn auf dem Papier ein Lichtpunkt aufscheint…. haben Sie Pech gehabt.


Das würde dann erklären, weshalb Sie sich über tägliche Bauchschmerzen nicht wundern…. können! Kleiner Tipp: News vom 19.10.2017 „Die Wahrheit“.