Dankbarkeit als Prävention gegen Depression
Unser Leben kann heute sehr stressig sein. Termine, Zeitdruck, Schreckensmeldungen in Zeitung und Fernsehen - da hilft es, resilient zu sein. Das heißt, die Fähigkeit zu haben, schwierige Situationen durchzustehen, ohne in ein Burnout oder eine Depression zu rutschen oder auf andere Weise krank zu werden. Viele chronische Krankheiten beginnen mit Stress.
Dankbarkeit macht emotional stark
In den USA wurden nach dem Hurrikan Katrina Polizistinnen und Polizisten in New Orleans untersucht. Der Hurrikan brachte viele herausfordernde Situationen für die Polizisten mit sich. Es zeigte sich, dass diejenigen, die dankbarer waren, weniger anfällig für Depressionen waren.
Dankbarkeit kann geübt werden
Im Internet findet man unzählige verschiedene Dankbarkeitsübungen. Es gibt auch Anleitungen, wie man ein Dankbarkeitstagebuch führen kann. Wie auch immer, tägliche Dankbarkeitsübungen verändern die Art und Weise, wie wir mit uns selbst, unseren Mitmenschen und den Situationen, die uns das Leben vor die Füße wirft, umgehen.
Täglich bewusst Dankbarkeit üben
Eine ganz einfache Methode ist, jeden Abend drei Dinge aufzuschreiben, für die man dankbar ist. Natürlich gibt es auch Apps für das Smartphone.
Etwas interessanter wird es, wenn man sich vornimmt, 5 Minuten ohne Pause Dinge aufzuzählen, für die man dankbar ist. Ein sehr spannender Selbstversuch, den ich jedem nur empfehlen kann. Noch interessanter wird es, wenn man dieses Experiment zu zweit durchführt und sich gegenseitig laut sagt, wofür man dankbar ist.
Man kann auch für negative Dinge dankbar sein.
Wenn wir es schaffen, auch für die herausfordernden Dinge im Leben dankbar zu sein, weil wir spüren, dass wir an ihnen in unserer Persönlichkeit am meisten wachsen können, führt das zu einer enormen Stressreduktion. Wir wehren uns dann nicht mehr innerlich gegen die unangenehmen und blöden Dinge. Sie sind einfach da und wir können aus ihnen lernen. Wir sind sogar dankbar für diese Lernchancen. Ist das nicht ein wunderbares Lebensgefühl?
Quelle: McCanlies EC, Gu JK, Andrew ME, Violanti JM. The effect of social support, gratitude, resilience and satisfaction with life on depressive symptoms among police officers following Hurricane Katrina. Int J Soc Psychiatry. 2018;64(1):63-72.
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"