Hier geht es um das Gefühl der „Unbesiegbarkeit“. Hier geht es um pures Glück. Interessiert? Möchten Sie sich Einklinken? Denken Sie soeben: „Ach ja, bitte! Ich auch!“. Dann lesen Sie mit mir die mail von heute. Der Schreiber nennt dies „Ein kleines Lauferlebnis“:


Weshalb eigentlich hören Sie in der Medizin, hören Sie von uns Ärzten grundsätzlich nur Leid und Tränen? In der Regel nur Negatives? Drohungen? Warnungen? „Wenn Sie nicht sofort… dann…!“
Weshalb erzählen wir Ärzte Ihnen nichts von der anderen Möglichkeit des Seins: Dem Glück? Dem Gefühl der Unverwundbarkeit? Der Selbstsicherheit? Der Geborgenheit? Tja…


Also dann mal los. So etwas habe ich auch noch nie gehört oder gelesen:


„Heute war es über 10 Grad warm und windstill, also blieben Handschuhe, Mütze und Jacke beim sonntäglichen Lauf zu Hause. Nach dem ersten Anstieg ging´s im T-Shirt weiter. Dann oben auf dem Berg, strahlender Sonnenschein, Windstille, kein Mensch weit und breit. Sonne auf der Haut heißt Vitamin D, kalte Luft soll das körpereigene Cortisol stimulieren. Beides hochwillkommen. Hole ich mir, also T-Shirt auch aus (keine Angst, das war’s).

Dann passierte etwas Hochinteressantes:

Auf der Haut verspürte ich angenehme Kälteschauer, zu spüren bis in die obere Kopfhaut. Sobald ich anfange, etwas zu frieren, laufe ich schneller, mir wird wieder warm. Durch den Luftzug auf der Haut immer wieder kleine „Flash‘s“ der angenehmen Art. So geht das dann immer hin und her: Tempo, Hitze, etwas langsamer werden, leichtes Frieren, Flash, dadurch Motivation, Tempo, Hitze usw.

Fühle mich unbesiegbar, das Tempo ist ganz gut. So geht das 1,5 Stunden, das pure Glück. Verrückt: ich friere nicht mitten im Februar mit freiem Oberkörper durch den Wald. Jetzt, am Abend, bin ich immer noch „high“. Was auch immer da passiert ist, das probiere ich wieder.


Dieses Gefühl der „Unbesiegbarkeit“. Ein maximales Stimulanz für Ihr Immunsystem. In dem Moment nämlich sind Sie geborgen. Sind Sie angstfrei. Haben Sie den Alltag hinter sich gelassen. Lernen Sie etwas über das Lebensgefühl von Urvölkern.

Beim Lesen ganz plötzlich ein Bild vor meinen Augen: Da gab es in Erlangen einen Hochschullehrer, der bei Wind und Wetter, ganz besonders im Winter, am Stadtrand, im Walde joggte, bekleidet nur mit kurzer Hose und Schuhen. Manchmal mit Pudelmütze dazu.

Wir haben immer gelächelt. Jetzt ahne ich erstmals, weshalb der sich so „exponiert“ hat.

Pures Glück?