Darmsanierung
Das Grundprinzip eines gesunden Darmes hatten Sie kürzlich kennengelernt. Liegt nämlich an Ihnen. Heißt Eigenverantwortung. Nur tappt man da häufig in eine Zeitfalle. Nehmen Sie an, Sie sind krank. Irgendetwas ist gestört. Sie verstehen den ganzen Vorgang, das dahinter liegende Prinzip und verändern jetzt etwas. Machen es von Stund an richtig. Beispiel: Sie haben Vorhofflimmern. Sie nehmen Omega 3 und Magnesium. Dummerweise passiert leider gar nichts. Sie haben weiterhin Vorhofflimmern.
Nenne ich die Zeitfalle. Es dauert einfach ein bisschen, bis das Magnesium (viele von Ihnen kennen sich hier aus) oder das Omega 3 auch wirklich am Zielort angelangt ist. Deswegen messen wir ja. Um diesen Vorgang abzusichern und möglicherweise zu beschleunigen. Was heißt: die Dosis zu erhöhen.
So in Ihrem Darm: Sie haben gestern vielleicht spontan verstanden, dass der Inhalt des Darmes nichts weiter ist als Ihre Ernährung. Die der Darm wiederspiegelt. Und wenn man sich falsch ernährt, dann wachsen im Darm eben auch die falschen Pilze und Bakterien.
Nur: Wenn Sie sich jetzt richtig ernähren, passiert meist gar nichts. Sie sind nicht schlagartig geheilt. Nenne ich die Zeitfalle. Das braucht ein bisschen. Und manchmal monatelang. Abhilfe? Kann man das beschleunigen? Kann man da etwas tun?
Sehen Sie: Das, was jetzt folgt, heißt Molekularmedizin. Ja, man kann den Körper schneller in die richtige Abwehrlage versetzen. Man muss nicht warten, bis die Natur, bis korrekt angewandte Epigenetik nach vielleicht Wochen, oder Monaten, oder Jahren ihre Wirkung tun.
Molekularmedizin misst und hilft beschleunigt. Direkt. Prompt wenden sie sich wieder ab, die Besserwisser. „Was? Ich soll Kapseln schlucken?“ Dass hier nur ein Fehler – selbstverständlich künstlich – schnell wieder gut gemacht werden soll, dass dem Menschen geholfen werden soll, dass ich meinem ärztlichen Auftrag genüge, und zwar Nebenwirkungsfrei (extrem wichtig), wird oft nicht gesehen.
Langer Rede kurzer Sinn: Die schnellste Methode, Ihrem Darm zu helfen, in Abwehrstark zu machen hatte ich Ihnen am 14.04.2009 mitgeteilt. Hat, wie so oft, einige wenige von Ihnen erreicht. Werden es heute ein paar mehr?
„Pilze im Darm? Heißt in meiner Sprache, dass das Immunsystem Ihres Darmes zu schwach ist, um mit etwas Selbstverständlichem fertig zu werden. Also schießen Sie bitte nicht auf die armen kleinen Pilze, kümmern Sie sich lieber um Ihr Darm-eigenes Immunsystem. Welches ja 80% des menschlichen Immunsystems ausmacht. Bedenken Sie!
Jetzt kommt's: Wussten Sie, dass die Energiequelle von Immunzellen eben nicht, wie sonst üblich Glukose, sondern Glutamin ist? Wussten Sie, dass für die sich schnell vermehrenden Immunzellen Glutamin die wichtigste Stickstoffquelle, also Aufbauhilfe ist? (JPEN 1985;9:608)
Das geht sogar noch weiter: durch den Darm, den geschwächten Darm, können Bakterien in das Körperinnere dringen. Unerwünscht! Messungen zeigen, dass Bakterien bei wenig Glutamin zu 90%, bei viel Glutamin nur noch zu 30% die Darmwand durchdringen und in den Körper gelangen (Lancet 1993; 341:1363). Eine wesentliche Erkenntnis übrigens für die ja besonders immunschwachen HIV-Patienten. Die fast schon routinemäßig täglich Glutamin zu sich nehmen.
Glutamin ist nicht umsonst die häufigste Aminosäure im Körper. Denk ich mir immer: Hoffentlich! Wenn Sie mit immer wiederkehrenden Infekten bis hin zu Darmpilzen mich um Rat fragen.
Als ob nicht jedes Lebewesen völlig natürlich Pilze im Darm hätte. Es sind nicht die Pilze, es ist Ihr Immunsystem.“