Ein ausgewogener Endocannabinoid-Spiegel mit ausreichend hohen Mengen unseres Glücksmoleküls Anandamid kann ein Gefühl des Wohlbefindens und emotionaler Stabilität fördern, ähnlich wie auch ein ausgeglichenes Neurotransmittersystem mit hohen Spiegeln an Serotonin, Dopamin und Oxytocin zu einer positiven Grundstimmung beiträgt.

Wir wissen seit Professor Mechoulams Entdeckungen, dass wir nicht nur die Neurotransmitter für ein natürliches „High-Gefühl“ benötigen, sondern auch andere Moleküle, wie das Glücksmolekül Anandamid, das wir bestenfalls selbst herstellen.

Was ist aber nun, wenn Anandamid eben nicht ausreichend gebildet wird und Sie von


  • Ängsten
  • Panik
  • Schlaflosigkeit
  • Brainfog
  • Depressiven Verstimmungen

geplagt werden?

In den letzten News habe ich schon geschrieben, dass Sie nicht kiffen oder unbedingt zu einem CBD-Öl greifen müssen, um Ihr System durch exogene Substanzen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das Rezept zur effektiven Eigensynthese von Anandamid erhalten Sie am Ende dieser News.

Zunächst möchte ich aber auf die vielfach noch unbekannten Wirkungen von CBD-Öl eingehen. Diese Substanz ist nach meiner Erfahrung eine gute Unterstützung bei allen akuten und auch chronischen psychiatrischen Störungen. Es hat sich besonders als „Erste-Hilfe-Mittel“ in psychischen Ausnahmesituationen bewährt. Es enthält die nicht süchtig machende Substanz CBD (Cannabidiol) aus der Hanfpflanze. CBD-Öl wirkt schnell und kann auch nur bei Bedarf eingenommen werden.

Es ist in Deutschland in unterschiedlichen Intensitäten erhältlich. In der Regel ist CBD in Hanfsamen-Öl oder MCT-Öl gemischt. Für eine angstlösende Wirkung empfehle ich dreimal täglich drei Tropfen einer 20 %- oder 30 %-Lösung auf die Mundschleimhaut zu geben und diese einige Minuten im Mund zu belassen. Das Öl schmeckt sehr bitter, was vielleicht zunächst gewöhnungsbedürftig ist. Die Wirkung setzt recht schnell ein, meist innerhalb von 45 Minuten. Es wirkt besonders gut auch in akuten Stresssituationen, wie eine Studie mit Brustkrebspatientinnen gezeigt hat, die vor MRT- und CT-Diagnostik mit CBD-Öl behandelt wurden.

Unser Endocannabinoid-System reguliert bei Verwendung von CBD-Öl unter anderem die Ausschüttung von Serotonin, indem CBD mit Serotoninrezeptoren, insbesondere dem 5-HT1A-Rezeptor, reagiert. Diese Rezeptoren spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Angst und Stress. Die Aktivierung dieser Rezeptoren durch CBD-Öl kann daher eine beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung entfalten. CBD kann zudem die Verfügbarkeit von L-Tryptophan im Gehirn erhöhen. Wie Sie wissen, ist L-Tryptophan eine etwas „schwierige“ Aminosäure, die nicht nur häufig im Mangel ist, sondern oft auch nur mit gewissen Schwierigkeiten die Blut-Hirn-Schranke überquert. Durch eine bessere Verfügbarkeit von L-Tryptophan im Gehirn wird daher die Serotoninproduktion gefördert.

Jetzt aber zum Rezept für die Eigensynthese des Glücksmoleküls Anandamid:
Es ist sehr simpel und wissenschaftlich fundiert:


  1. Fasten Sie regelmäßig. Fasten erzeugt körpereigene Ketonkörper, die sich positiv auf den Anandamid-Spiegel auswirken.

  2. Laufen Sie täglich. Studien konnten zeigen, dass die Konzentration von Anandamid etwa eine halbe Stunde nach Laufen und anderen körperlich anstrengenden Tätigkeiten ansteigt.

  3. Nehmen Sie ausreichend Omega-3-Fettsäuren (vornehmlich DHA) zu sich. Auch Omega-3-Fettsäuren beeinflussen den Anandemid-Spiegel positiv.

  4. Ergänzen Sie mit Curcuma. Die bekanntermaßen antidepressive Wirkung von Curcumin kann auch durch seine Wirkung auf das Endocannabinoid-System und den erhöhten Anandamid-Spiegel erklärt werden.

Sie sehen, liebe Leserin, lieber Leser, all das, was Sie ohnehin für Ihre Gesundheit tun (sollten), wirkt sich auch auf Ihre Glücksmolekül-Synthese positiv aus.
Ihr Körper kann alles allein herstellen und benötigt eigentlich keine Substanzen von außen für ein „High-Gefühl“.


Quellen:
Devane WA, Hanus L, Breuer A, Pertwee RG, Stevenson LA, Griffin G, Gibson D, Mandelbaum A, Etinger A, Mechoulam R. Isolation and structure of a brain constituent that binds to the cannabinoid receptor. Science. 1992 Dec 18;258(5090):1946-9. doi: 10.1126/science.1470919. PMID: 1470919.

Watson JE, Kim JS, Das A. Emerging class of omega-3 fatty acid endocannabinoids & their derivatives. Prostaglandins Other Lipid Mediat. 2019 Aug;143:106337. doi: 10.1016/j.prostaglandins.2019.106337. Epub 2019 May 11. PMID: 31085370; PMCID: PMC6685292.

Aguiar DD, Gonzaga ACR, Teófilo ALH, Miranda FA, Perez AC, Duarte IDG, Romero TRL. Curcumin induces peripheral antinociception by opioidergic and cannabinoidergic mechanism: Pharmacological evidence. Life Sci. 2022 Mar 15;293:120279. doi: 10.1016/j.lfs.2021.120279. Epub 2022 Jan 12. PMID: 35032552.


Über die Autorin:


"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.

Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.