Das gute, alte Zink
wird immer interessanter. Nicht nur für das stärkere Immunsystem, für die deutlich schnellere Wundheilung, für das wundersam neu-sprießende Haar, sondern zunehmend interessant auch für Psychiater.
Natürlich nur für seriöse Psychiater. Die diesem lächerlichen Spurenelement (gegen Grippe! Denken Sie sich nur…) diesem lächerlichen Spurenelement also gleich mal einen seriösen Namen verpassen. Zink nämlich sei
Ein nicht kompetitiver
N-Methyl-D-Aspartat Rezeptor Antagonist
Das klingt gleich ganz anders. So heimelig für den Schulmediziner. Und dann… muss es ein hochwirksames Medikament sein. Was es auch ist. Wieder einmal bewiesen bei Patienten mit
schwerer Depression
Die ja der Medikation, der Pharmaindustrie tatsächlich schwer zugänglich ist. Also hat man in der Studie das übliche Imipramin gegeben. 140 mg täglich.
Und dazu Zink (25 mg) oder ein Placebo.
Sie als geschulte Molekularmediziner, die um die Bedeutung essentieller Stoffe wie Zink wissen (da brauch ich keine hochtrabende chemische Bezeichnung), Sie also wird das Ergebnis nicht wundern:
- Zink verstärkt die Wirksamkeit
- Und verkürzt den Wirkungsbeginn
von Imipramin, einem typischen Antidepressivum. Nur: Sie als gesunder Mensch unterschätzen die Bedeutung dieser kleinen Arbeit.
Wenn Sie noch nie in einer schweren Depression gefangen waren, wissen Sie nicht um die Hoffnungslosigkeit dort unten. Wissen nicht um jeden Strohhalm, an den man sich klammert, den kleinsten Hoffnungsschimmer, den die Seele sich wünscht.
Zink. Ganz einfach.
Typisch übrigens, dass die Herren Forscher nicht mal den Gegenversuch ohne Imipramin, nur mit Zink gemacht haben. Aber das… wäre ja zu einfach. Ohne echte Pille geht in der Schulmedizin gar nichts.
Quelle: J Affect Disord Nov 2009, Vol 118, Iss 1-3, Seite 187