Das starke Herz
Ein typischer Begriff aus der Frohmedizin. Etwas Positives, Wünschenswertes, das die Lebensqualität sichtlich verbessern würde. Das starke Herz!
Kommt in der Schulmedizin, der Universitätsmedizin selbstverständlich gar nicht vor: Die kümmert sich um die Herzinsuffizienz. Um die ungenügende Herzleistung. Um das schwache Herz. Wie so typisch …
Herzinsuffizienz ist etwas sehr häufiges. Selten bei jungen Menschen, dort allenfalls nach einer Herzbeutelentzündung (Virus, Übertraining), in der Regel beim älteren Menschen. Wenn der Herzmuskel – angeblich ja durch das Alter – geschädigt ist. Sehr häufig daher nach einem überstandenen Herzinfarkt.
Dann pumpt das Herz immer schwächer, man bekommt immer schlechter Luft beim Treppensteigen, Wasser sammelt sich an den Knöcheln an. Fast jeder von Ihnen hat von diesen Zusammenhängen gehört.
Ein höchst wirksames Gegenmittel übrigens Fingerhutgift. Digitalis. Weiß die Menschheit seit 3.000 Jahren. Heute, 2020 fast vergessen. Heute gibt es „modernere Mittel.“ Die haben mich in ihrer Wirkung allerdings bis heute noch nicht überzeugt.
Herzinsuffizienz kann man auch messen. Mit Hilfe des HERZMINUTENVOLUMENS. Auf deutsch cardiac output. Also die Auswurfleistung des Herzens. Die liegt beim gesunden, erwachsenen Menschen etwa bei 5 Liter pro Minute.
Klingt vernünftig.
Jetzt aber kommt´s: Die kann man steigern. Nicht nur mit Sport, also mit einem kräftigeren Herzmuskel, sondern, man höre und staune, mit
KETONKÖRPERN.
Also Stoffen, die beim Fasten, bei der ketogenen Diät entstehen. Stoffen, die im Darm bei geeignetem Mikrobiom aus Ballaststoffen entstehen. Stoffen, die man auch als Kapsel kaufen und schlucken kann. Typische Namen:
- Butyrat
- Propionat
Und da finde ich eine nagelneue Studie, die mich elektrisiert (Circulation 2019 Apr 30; 139 (18): 2129.) Da wird ganz einfach ein Ketonkörper infundiert (Butyrat).
Und nur durch diese Infusion, also die Erhöhung des Keton-Spiegels im Blut wird das Herzzeitvolumen um 2 Liter pro Minute gesteigert.
Finde ich ungeheuerlich. Finde ich faszinierend. Finde ich ermutigend. Wenn ein Herz statt 5 Liter gleich 7 Liter pro Minute auswirft, also deutlich kräftiger arbeitet allein durch Erhöhung der Ketone im Blut.
Noch einmal: Das gelingt durch Fasten, durch ketogene Diät, durch Ballaststoffe im Darm, durch Kapseln, die Sie überall kaufen können.
Natürlich wurde die Arbeit durchgeführt an herzkranken Menschen. Nur: Es gab auch Kontrollpersonen. Gesunde Menschen. Bei denen trat der gleiche Effekt auf. Nicht zu unterscheiden.
FAZIT: Ketose lohnt sich. Sogar für Ihr Herz. Besonders dann, wenn es geschwächt ist.
Und für die Bequemen (die Klugen?) unter uns: Ketonkörper kann man in Kapselform essen.