In Deutschland wird das sogenannte E-Health-Gesetz noch 2014 auf den Weg gebracht werden. Berichtet der Spiegel. Dadurch wird es einfacher, Patienten mit Hilfe von elektronischer Kommunikation zu betreuen.

Zu betreuen. So, so.

Vorbild ist wieder einmal die USA. Dort ist der elektronische Datenaustausch in der Medizin schon weiter fortgeschritten. So werden in North- und South-Carolina bei einem Big Data Projekt Kunden- und Patientendaten ausgewertet, um Hochrisikopatienten zu identifizieren. Dabei geht es um die Daten von 2 Millionen Menschen, die von Carolinas Healthcare verwaltet werden. Der Plan:

„Die Ärzte sollten aktiv werden, bevor der Patient krank wird“

Hört, hört. Gilt hier als etwas Besonderes. Stand das nicht eigentlich in unserem Eid? Doch, es stand. Da steht`s gut. Aber weiter.

Das Unternehmen Carolina Healthcare kauft dazu Daten von Händlern, die Kundenbindungssysteme und Kreditkartentransaktionen auswerten. Aus diesen Daten könne der Lebensstil umfassender ausgewertet werden als durch gelegentliche Arztbesuche oder Laboruntersuchungen allein.

So sollen gefährliche Entwicklungen rechtzeitig erkannt werden. Ärzte sollen diese Daten erhalten, um so früh wie möglich zu intervenieren.

Jetzt kommt`s: Kritiker warnen, dadurch könne das Arzt-Patientenverhältnis deutlichen Schaden nehmen. Denn: wenn der Arzt bereits wisse, wie sich sein Patient verhalte, könnte sich das Gespräch vom Austausch von Informationen zu einer inquisitorischen Auseinandersetzung über sein Verhalten entwickeln.

Hübsch ausgedrückt. Inquisitorisch. Soll wohl heißen: da könnte der Arzt auch einmal mit der Faust auf den Tisch schlagen? Mal energisch werden?

Kommentar: Ach Kinder! Als ob deutsche Ärzte, besonders Hausärzte nicht längst auch ohne IT, auch ohne Bigdata wüssten, wie sich ihre „Schäflein“ verhalten. Verhalten werden. Ärzte kennen die Gesetzmäßigkeiten, nach denen das durchschnittliche, normale Bürgerleben – in medizinischer Hinsicht – abläuft.

Planwirtschaft ist immer gut gemeint. Und geht immer schief. Gilt auch für Bigdata.

Quelle: www.golem.de/news