Demenz zum dritten
Was nützt Forschung, was nützt Wissen einiger weniger, wenn die große Masse Mensch, also wir, davon nichts erfahren? Antwort: Gar nichts.
Und wenn „die große Masse“ nun gerade die Experten sind, denen wir vertrauen, in der Medizin also die Ärzte, dann wird sich das Leid Ihrer Mitmenschen nicht verringern. Leid?
Beschreibt soeben in der FAS, in der Rubrik „Der Landarzt“, der Kollege Dr. Assmann. Leid. Wie er zu einem älteren Ehepaar gerufen wird, weil der gesamte Keller unter Schaum steht. Weil die Ehefrau, offenbar dement, eine ganze Packung Waschmittel in die Waschmaschine gesteckt hatte.
Mag lustig klingen. Ist es nicht. Die Dame ist dement. Genau wie 1,3 Millionen andere Bundesbürger. Tendenz steigend. Bis 2050 (das kommt rasch, glauben Sie mir) wird mit 2,6 Millionen Erkrankten gerechnet. Mindestens. Wer wird all die Menschen pflegen und versorgen? Und wer wird das bezahlen?
Hier kommt eine Lawine auf meine Kinder, auf Ihre Kinder zu. Das war die Beschreibung. Das Ärgerliche daran ist, dass wir die Abhilfe ja kennen.
Noch einmal: Wir kennen die Abhilfe.
Sehr richtig beschreibt Kollege Assmann die zwei Hauptformen der Demenz. Alzheimer und Gefäßverkalkung im Gehirn. Das war’s auch schon. Er gibt nun Ratschläge, die wie üblich allgemein gehalten werden: Sport, nicht Rauchen, Depression früh behandeln usw. Wissenschaft ist weiter.
Wissenschaft ist Prof. Bernreuther. Heidelberg. DIE Kapazität, wenn es um Alzheimer geht. Der – im Bildzeitungsinterview – präzise formulierte, was er selbst täte, um sich vor Alzheimer zu schützen:
- Vit C und Vit E
Er zitiert also die Cache County Study (News von gestern). Welche beweist, (wissenschaftlich beweist!) dass Sie Alzheimer mit diesen zwei Antioxidantien in den Griff bekommen. Und selbstverständlich mit noch mehr Antioxidantien noch mehr Erfolg hätten. Das sagt Kollege Assmann in der FAS nicht. Weshalb nicht?
Und wie wir Gefäßverkalkung zuverlässig und sicher verhindern, wissen wir: Erst bestimmt man einmal sämtliche Risikofaktoren. Sämtliche! Das tut nicht einmal Ihre Uniklinik. Weshalb nicht??? Und dann arbeitet man die Faktoren ab. Sehr schnell lernt der Patient, dass er dafür die Lebensweise verändern muss. Nur: Er lernt es an einer Zahl, die er versteht. Er weiß plötzlich, weshalb er jeden Tag 30 Minuten joggen soll. Weshalb er auf Zucker und Mehl verzichten soll. Er kann es an der Zahl direkt ablesen. Und so haben wir… Erfolg. Lesen Sie häufig genug in diesen News.
Die nicht etwa drohende, sondern längst eingetretene Katastrophe Demenz in Deutschland ist also beherrschbar. Die Wissenschaft weiß. Nur was nützt das alles, wenn nicht einmal Kollegen dieses Wissen umsetzen?