Gemeint ist Alkoholismus. Alkohol-Abhängigkeit. Gibt es in Wahrheit gar nicht: „Hab ich voll im Griff“. Wird Ihnen jeder Alkoholiker bestätigen.

Laut Bundesgesundheitsministerium greifen ja 94,5% der erwachsenen Deutschen regelmäßig zum …. halt, nein: Zum Gläschen. An diesem „-chen“ erkennen Sie den wahren Alkoholliebhaber. Und wissen Sie was: Als ob ich Sie nicht verstehen würde.


Wenig bekannt: Einige Jährchen durfte ich für den Fressführer „Gault & Millau“ recherchieren. In der Zeit hab ich Alkohol… nein, nein: Nicht wie Sie, gesoffen, sondern… „getestet“. Das war ernsthafte seriöse Arbeit, gell!


Und hab´s genossen. In der Toskana, draußen auf der Terrasse, gekühlten weißen Wein …. Glück pur. Dumm nur, wenn das ganze umschlägt. Wenn man plötzlich mehr und mehr und mehr Gläschen benötigt, um die gleichen Glücksgefühle zu erzielen. Sie alle kennen diesen Mechanismus der Gewöhnung.

Weshalb ich darüber schreibe? Weil soeben ein außerordentlich glückliches, informatives, vernünftiges Büchlein zum Thema erschienen ist. Von einer ehemaligen Alkoholikerin. Also Fachfrau. Die sich kompetent zum Thema äußert. Kompetent? Natürlich biochemisch! Die Grunderkenntnis:


Alkoholismus,
also Alkoholabhängigkeit
ist eine Stoffwechselstörung.


Erinnert sehr an Depression. Aus gutem Grund. Weil so hübsch erklärt, zitiere ich einfach wörtlich:


„Das Hirnbotenstoff-System eines Alkoholikers sieht aus wie nach einem Bombenangriff. Die dämpfenden Signalstoffe fehlen, genau wie die Glücksbringer. Die Belohnungs-Botenstoffe pendeln auf Minimalniveau, ihre nervös machenden Kollegen hingegen sind überreichlich vorhanden.


Übersetzt heißt das: Man fühlt sich ständig gestresst und nervös, oft genug grundlos. Immer maulig und schlecht gelaunt ….


Alles war irgendwie nur noch zäh und anstrengend. Logisch, dass da abends der Korken aus der Flasche musste. Wenigstens für ein paar Stunden war die Welt dann wieder in Ordnung ….


Die Nährstoffmedizin ist seit über 25 Jahren mein Steckenpferd. Ich machte mich also auf die Suche und setzte als erstes bei den beruhigenden Neurotransmittern an: GABA, Glycin und die übrige Riege der Entspanner. Das Praktische dabei: Diese Botenstoffe sind ziemlich einfach gestrickte Eiweißbausteine. Jeder bessere Fitness-Shop verkauft sie .…


Das Ganze hat hervorragend funktioniert.


Es hat ein wenig gedauert, bis ich meine beruhigende Amino-Kombination ausgeknobelt hatte. Das Ergebnis aber konnte sich sehen lassen: Das Team aus


GABA
Glycin
Taurin
Theanin
Phosphatidylserin
Tryptophan

War für mich wirklich unschlagbar.


Ach ja: Theanin hatten Sie in den News vom 24.02.2016 kennengelernt. Und Phosphatidylserin ist in Ihrer Sprache Lecithin. In der Sprache meiner klugen Frau: 10 Eigelb pro Tag. Wandert direkt und sofort ins Gehirn, wenn man’s glaubt.

Das Ganze in Kurzfassung auf der Buch-Cover-Rückseite:


„Alkohol bringt die Nervenbotenstoffe des Körpers durcheinander. Es ist knallharte Biochemie, die den Betroffenen immer öfter und immer mehr trinken lässt – und keine ominöse Psyche.“


Da hätten wir Sie wieder. Die Molekularmedizin. Die Frohmedizin.

Quelle: „Alkohol adè“ von Gaby Guzek / Dr. med. Bernd Guzek
ISBN 978-3-200-06844-5