Der Fluorid Unfug
Im gerade beendeten US-Wahlkampf ging es auch um diverse Gesundheitsthemen. Donald Trump hat im Wahlkampf versprochen, sich direkt nach seinem Einzug ins Weiße Haus dafür einzusetzen, das künstlich zugesetzte Fluorid aus dem öffentlichen Trinkwasser zu entfernen. In den USA und in vielen anderen Ländern der Erde wird Fluorid dem Trinkwasser zugesetzt, um die Zahngesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Das Thema kochte im Wahlkampf hoch, weil der US-Richter, Edward Chen, zu dem Schluss kam, dass Fluorierung bei Kindern Entwicklungsschäden und einen niedrigeren IQ verursachen könne, und zwar bereits in einer Höhe, der die Öffentlichkeit im Allgemeinen im Trinkwasser ausgesetzt ist. Dieses Urteil basierte auf diversen Studien zu Fluorid der vergangenen Jahre. Es stellt eine völlig neue Bewertung der möglichen Gesundheitsrisiken durch Fluorid dar. Denn seit Jahrzehnten werden die Gegner von Fluorid im Trinkwasser als Randgruppen und Verschwörungstheoretiker dargestellt.
Nun leben Sie und ich nicht in den USA.
Unser Trinkwasser wird nicht zusätzlich mit Fluorid angereichert. Deutschland hat sich bewusst gegen diese Praxis entschieden. Das deutsche Trinkwasser enthält bereits von Natur aus geringe Mengen an Fluorid. Vielmehr wird hierzulande der Ansatz verfolgt, dass die Fluoridaufnahme über fluoridhaltige Zahnpasta und gegebenenfalls ärztlich verordnete Fluoridtabletten (vor allem bei Kindern) ausreichend sei, um Karies vorzubeugen.
Als Kind der 1970er Jahre wurden meine Zähne von meinen Zahnärzten seinerzeit so stark mit Fluorid bepinselt und zusätzlich mit Fluorid-Gel behandelt, dass ich eine Fluorose entwickelt habe, die meine Zähne massiv beschädigt hat. Ich bin da kein Einzelfall. Fluorid im Übermaß tut Zähnen nicht gut.
Was aber viel schwerer wiegt, ist, dass die meisten Zahnärzte und Kinderärzte die systemischen Auswirkungen von Fluorid nicht zu kennen scheinen. Im Kindergarten meiner Kinder wurde den Kindern beigebracht, die Zahnpasta (mit Fluorid natürlich) ruhig runterzuschlucken („schadet nicht!“) und sie vor allem möglichst lange im Mund zu behalten, damit das „gute Fluorid“ auch wirken kann. Der Mund solle nach dem Putzen nicht mit Wasser ausgespült werden.
Kaum jemand scheint zu wissen, dass Fluorid auch in geringen Mengen, massive schädliche Auswirkungen auf den Körper haben kann. Wer sich ein wenig an den Chemieunterricht in der Mittelstufe erinnert, dem leuchtet es auch sofort ein: Fluorid ist chemisch eng verwandt mit Jodid. Beides sind chemisch betrachtet Halogene. Halogene sind chemische Elemente, die zur 7. Hauptgruppe des Periodensystems gehören. Zu ihnen zählen Fluor (F), Chlor (Cl), Brom (Br), Iod (I), Astat (At).
Durch seine chemische Ähnlichkeit und als stärkstes Halogen wirkt Fluorid als Antagonist zu dem lebensnotwendigen Spurenelement Jod und kann dessen Funktion in der Schilddrüse beeinträchtigen, indem es Jod in der Schilddrüse verdrängt. Es kann eine Unterfunktion der Schilddrüse verstärken oder sogar auslösen. In der Medizin wurde bis in die 1960er Jahre sogar zur Bekämpfung von Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) eingesetzt. Studien zeigen reduzierte T3- und erhöhte TSH-Werte bei Populationen mit erhöhter Fluoridexposition. Fluorid kann also die Schilddrüsentätigkeit bremsen und zu einer Drosselung des Stoffwechsels führen. Studien zeigen darüber hinaus, dass Fluoridbelastung in Kombination mit Jodmangel einen signifikant schwereren Effekt auf die neurologische Entwicklung hat als Jodmangel allein. Je ausgeprägter der Jodmangel, desto gefährlicher können sich Fluoride auswirken. Gerade Kinder und Jugendliche hierzulande nehmen im Verhältnis mehr Fluoride zu sich als Jod. Dies hat Auswirkungen auf den IQ, die Knochengesundheit und die Schilddrüse. Die Auswirkungen auf andere Organe, wie z. B. die Brustdrüse und die Prostata sind noch nicht ausreichend untersucht.
Das mittlerweile überall erhältliche Jodsalz mit Fluorid ist absoluter Unfug, wenn man die chemischen Zusammenhänge etwas kennt. Die beabsichtigte Wirkung von Jod zur Anhebung der Schilddrüsenfunktion wird durch Fluorzusatz wieder aufgehoben.
Aber ist Fluorid nicht ein Garant für gesunde Zähne ohne Löcher?, werden Sie jetzt vielleicht fragen. Wie wäre es um die Zahngesundheit gestellt, wenn wir Fluorid stark reduzierten?
Dazu schreibe ich in der nächsten News.
Quellen:
Malin AJ, Eckel SP, Hu H, Martinez-Mier EA, Hernandez-Castro I, Yang T, Farzan SF, Habre R, Breton CV, Bastain TM. Maternal Urinary Fluoride and Child Neurobehavior at Age 36 Months. JAMA Netw Open. 2024 May 1;7(5):e2411987. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2024.11987. Erratum in: JAMA Netw Open. 2024 Jun 3;7(6):e2424057. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2024.24057. PMID: 38767917; PMCID: PMC11107298.
Fishta A, Thakur R, Sharma KC, Thakur N, Patial B. Effects of Fluoride Toxicity on Female Reproductive System of Mammals: A Meta-Analysis. Biol Trace Elem Res. 2024 May 6. doi: 10.1007/s12011-024-04203-7. Epub ahead of print. PMID: 38709367.
https://www.newsmax.com/health/health-news/rfk-kennedy-trunt-fluoride-water/2024/11/03/id/1186480/
https://www.cbsnews.com/news/epa-fluoride-drinking-water-federal-court-ruling/
Über die Autorin:
"Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, Mutter zweier kleiner Söhne, Volkswirtin, seit 20 Jahren niedergelassene Heilpraktikerin, Buchautorin, Dozentin, Journalistin und seit 3 Jahren begeisterte Medizinstudentin.
Zur Medizin kam ich durch meine eigene schwere Erkrankung mit Anfang 30, bei der mir seinerzeit kein Arzt wirklich helfen konnte. („Ihre Werte sind alle super – es ist alles rein psychisch!“). Hilfe bekam ich von Heilpraktikern, die zunächst einmal eine wirklich gründliche Labordiagnostik durchgeführt haben, ganz nach dem Vorbild von Dr. Ulrich Strunz. Es war eine neue Welt, die sich mir eröffnete und die Erkenntnisse, haben mich sofort fasziniert (ohnehin bin ich ein Zahlen-Daten-Fakten-Fan und habe nicht umsonst das Studium der VWL gewählt). Die Begeisterung war so groß, dass ich meinen alten Beruf an den Nagel hängte und Heilpraktikerin wurde. Meine Praxis führe ich seit 20 Jahren mit großer Begeisterung und bin – natürlich - auf Labordiagnostik spezialisiert und kann so oft vielen Symptomen auf den Grund gehen. In 2 Jahren hoffentlich dann auch als Ärztin.